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Produktdetails

Verlag
Morawa Lesezirkel
Erschienen
2017
Sprache
Deutsch
ISBN
978-3-99070-026-6

Kurztext / Annotation

Sternenkind.info berichtet über den unterschiedlichsten Umgang mit Fehlgeburten - über Ängste, heimliche Sehnsüchte und auch über reale Fakten. Fehlgeburten unterliegen nicht der Bestattungs- & Dokumentationspflicht (weder am Standesamt, noch in der Statistik) - im Gegensatz zu still geboren und über 500 Gramm schweren Kindern (Totgeburten) und im Gegensatz zu gewichtsunabhängig lebend geborenen Kindern, sofern diese in der Statistik und am Standesamt als lebend geboren dokumentiert wurden. Die Bewertung Plus oder Minus nimmt der Leser vor. Sachbuch fasst komplexes Hintergrundwissen praxisnah zusammen - mit dem erfassten kann der Leser selbst aktiv werden.

Gunnhild Fenia Tegenthoff wurde am 20.2.1960 in NRW/ Deutschland geboren. Sternenkinder und deren individuelles Umfeld führen und begleiten: so entstand Sternenkind.info.

Textauszug

Wie alles begann:

Im Jahr 2000 war klar, das ich als Zahntechnikerin und zahnärztliche Assistentin aus gesundheitlichen Gründen in Pension gehen würde. Damals begann ich intensiver mit Thanatologie - der Sterbe- & Todesforschung und den Begräbnis- bzw. Kremierungsthema mich vertraut zu machen. Ich befasste mich auch mit der Definition 'Sternenkinder'. Sternenkind ist ein Begriff für verstorbene Kinder. Für manche Menschen haben Sternenkinder weniger als 500 Gramm oder sind kleiner als 30 cm. Auch andere Definitionen sind mir untergekommen: Engelskinder, Schmetterlingskinder, Scheckenkinder, Muschelkinder, ...

Seither habe ich Zeit für meine eigenen und anderer Leute verstorbener Kinder gegeben, und zahlreiche vermeidbare Zusatzverletzungen erkannt. Darüber will ich berichten.

Das genaue hinsehen auf andere Leute und deren Sternenkinder und deren individuellen Umfeld war mir - nach meinem persönlich erlebten Leid (eine Tochter 1976 entsorgt über die Müllverbrennungsanlage Linz - Asten, OÖ, die zweite Tochter 1979 mangels Begräbnismöglichkeit im WC runter gespült) so gravierend veränderungswürdig und wichtig, das ich es anderen verwaisten Eltern nachgemacht habe: Nach dem Tod meines dritten Kindes (Foto: Sohn Christopher Marvin und ich einen Tag nach seiner Geburt, die Aufnahme entstand am 10.3.1987 - zwei Monate später feierten alle anderen Muttertag, während mein Sohn daheim von seinem eigenen Vater ermordet wurde. Ich war zu diesem Zeitpunkt 700 km weit weg beim Begräbnis meines eigenen Großvaters. Wenige Tage später starb die Schwester meines Vaters an gebrochenen Herzen. Sie hatte die Todesnachricht meines Sohnes nicht überlebt. Stunden später drehte ihr Ehemann den Gashahn auf. 4 Todesfälle binnen 6 Wochen (wenn man die Todesdaten nimmt) und binnen 7 Wochen (wenn man die Begräbnisdaten nimmt). 10 Monate später wurden meine Haare zuerst strohig, dann grau.

Recht haben und Recht bekommen sind bekannter Maßen zwei unterschiedliche Paar Schuhe. Mein inzwischen Ex- Ehemann wurde in Österreich im ersten Gerichtsverfahren als Mörder mit 18 Jahren verurteilt. Das Berufungsverfahren endete mit Mord, 12 Jahre. Die Haftstrafe saß er die meiste Zeit in der Haftanstalt Garsten, Österreich ab. Zeitgleich wurde er nach einem Kirchgerichtsverfahren - wie es die Mormonen kennen - aus der Kirche ausgeschlossen. Gegen Haftende wurde mein Ex-Partner in seine Heimat abgeschoben, denn er hatte bei seiner Verurteilung auch ein lebenslänglich geltendes Aufenthaltsverbot für Österreich erhalten. An der Deutsch-österr. Grenze wurde mein Ex von deutschen Justizvollzugsbeamten mit den Worten empfangen: bei uns hätten Sie max. 7 Jahre Haft für das gleiche Geschehen erhalten. Mein Ex ist schon längst entlassen - er strengt inzwischen an ein Wiederaufnahmeverfahren bei der Kirche - Bislang ohne Ergebnis. Wer weitere Information und Fotos sehen will, findet solche unter sternenkind.info/lebend-geborene-sternenkinder/christopher-marvin-vom-eigenen-vater-ermordet/

Im Jahr 2000 - am Ende der Pubertät meiner zwei die Tragödien überlebenden Söhne - habe auch ich mir eine neue Berufsausbildung angetan, allerdings zu einem Zeitpunkt, da ich wusste, das ich von meiner neuen Berufsausbildung nicht werde leben müssen:

Journalismus und Autorin.

2015: In Erinnerung geblieben ist mir bis heute die Aussage meines 1987 vier jährigen Sohnes: 'Mama, Christopher ist nicht gestorben, sondern uns nur vorausgegangen. Eines Tages werden wir alle uns wieder sehen!' Mir liefen meine Tränen: wie recht mein Sohn doch hatte! Dank ihm blicke ich inzwischen auf drei Enkelkinder, darunter eine Enkeltochter, welche in der 6. Schwangerschaftswoche ging. Eine Woche vorher hatte ich die Botschaft vernommen, das ich zum 2. Mal Oma werde.

Tabuthema Geld

Prof. Dr. Gerti Senger schreibt über das Tabuthema Geld: Schnorrer und Geizhälse und Spendable andererseits vermeiden es, Geldfragen offen anzusprechen.

Beschreibung für Leser

Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet