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Im Schatten der Zeitenwende
Georg Grote

Im Schatten der Zeitenwende

Leben in Tirol 1900–1918

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Produktdetails

Verlag
Athesia-Tappeiner Verlag
Erschienen
2019
Sprache
Deutsch
Seiten
304
Infos
304 Seiten
26 cm x 21 cm
ISBN
978-88-6839-430-1

Werbliche Überschrift

Reich bebildertes, didaktisch wertvolles Geschichtswerk mit sensationellem, bisher unveröffentlichtem Bildmaterial

Hauptbeschreibung

Im Schatten der Zeitenwende beleuchtet die unbekanntere Seite des Lebens in Tirol um die Jahrhundertwende und die Zeit des Ersten Weltkrieges zwischen 1914 und 1918. Es porträtiert das Entdecken des Alltäglichen und des Besonderen durch das neue Medium der Fotografie, dokumentiert das private Erleben von Krieg und Trennung, Not und Tod und den täglichen Kampf ums Überleben an der Bergfront ebenso wie im sibirischen Gefangenenlager.
Basierend auf einer Sammlung von Tausenden von schriftlichen Dokumenten und Fotografien aus Privatarchiven in Nordtirol, Südtirol und dem Trentino untersucht dieses Buch, welche Strategien die vom Krieg betroffenen sogenannten einfachen Menschen entwickelten, um die nicht enden wollenden Kriegsjahre nicht nur physisch zu überleben, sondern sich inmitten aller täglichen Schwierigkeiten und Unwägbarkeiten ihre Menschlichkeit zu erhalten und ihre Lust am Leben nicht zu verlieren.

Langtext

Basierend auf Tausenden von bisher unveröffentlichten Dokumenten aus Südtiroler Privatarchiven – Briefen, Feld-/Postkarten, Photographien und zeitgenössischen Tagebüchern – zeichnet dieser Band ein neues Bild der Geschichte Südtirols des frühen 20. Jahrhunderts und kreiert so ein sehr plastisches Gemälde der Verwerfungen dieser Ära, das jene Menschen lebendig porträtiert, die mit Krieg, Trennung, aber auch Glück und den Anforderungen des täglichen Lebens in einer für uns scheinbar lange vergangenen Zeit konfrontiert sind.
Dieses Buchprojekt basiert auf dem Forschungsprojekt „Südtiroler Korrespondenzen“, welches an der EURAC lokalisiert ist. Der Autor hat bisher über 13.000 Dokumente zum Leben in Südtirol im gesamten 20. Jahrhundert aus Privatarchiven in Tirol, Südtirol und dem Trentino zusammengetragen. Der Band „Zeitenwende“ fokussiert sich auf die Periode von der Jahrhundertwende bis zum Ende des 1.Weltkrieges im Tiroler Raum. Mehrere Tausend bildliche und schriftliche Quellen in deutscher Sprache bilden das Fundament für diese Darstellung.
Mit Referenzen zur neuesten Forschungslage zu dieser Ära wird hier der Versuch unternommen, die Vorkriegs- und Kriegsperiode aus sozialgeschichtlicher Perspektive neu zu interpretieren. Die vom Autor in jahrelanger Arbeit gesammelten Privatarchive von Süd-/Tiroler Bürgern bieten einen reichhaltigen Schatz an originalen Zeitzeugen (Schriftquellen und Fotografien), die es erlauben, die Periode plastischer darzustellen als jede auf Dokumenten bzw. Sekundärliteratur fußende Darstellung. Die Plastizität und Unmittelbarkeit der verwendeten Materialien erlaubt es, innerhalb der Geschichte des frühen 20. Jahrhundert viele Geschichten dieser Zeit zu erzählen, die den Zeitgeist der Periode lebendig werden lassen. Daher wird in diesem Buchprojekt großer Wert daraufgelegt, den Lesern Geschichte durch die Sinne mittels der Fotografie und basierend auf persönlichen Notizen nahezubringen, die mittels Kurzkapiteln zu Politik, Wirtschaft etc. in historische Kontexte eingebettet werden.
Teil 1 stellt die Periode 1900–1914 dar, die Vorkriegszeit in Südtirol, in der das Land noch integraler Bestandteil Tirols und der Doppelmonarchie war. Anhand von ausgewählten Briefen, Postkarten, Tagebucheinträgen aus der Zeit und einer großen Menge zeitgenössischer Fotografien entsteht das farbenfrohe Bild einer pastoralen ländlichen Bevölkerung sowie einer prosperierenden Bürgerschicht – eine Gesellschaft, die sich ihrer Religion und ihrer Traditionen bewusst ist, hart arbeitet, aber das Leben auch zu genießen weiß.
Teil 2, die Zeit des 1.Weltkrieges, bildet ein starkes Kontrastprogramm; fotografisch ist es die Reduzierung des Lebens auf den Kriegsalltag, während im epistemologischen Kontext die Bewältigung von familiärer Trennung und Entfremdung im Mittelpunkt der Korrespondenzen steht – bis hin zur Extremform, den Briefen und Postkarten aus der soldatischen Gefangenschaft.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt
7 Prolog
9 Über dieses Buch – das andere Gesicht der Vergangenheit
15 Unter dem Vulkan – Das Leben in Südtirol 1900–1914
27 Tiroler Zeitgeister 1900–1914
97 Der Erste Weltkrieg
107 Schreiben im Krieg
149 Soldaten fotografieren ihren Krieg
215 „Mein gutes Weibele – liebes Manderle“
237 Rufe aus der Ferne – Die Nachrichten des Luis Wenzer aus dem Gefangenenlager in Sibirien, 1915–1918
265 „Eurer Durchlaucht …“
281 Ein Grödner am Pasubio
299 Epilog
302 Dank
303 Autor