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Rezensionen

Rezension von krabbi777

langatmig

 


sehr neugierig war ich auf das Buch. Angesprochen hatte mich das Buchcover, der Titel und die Kurzbeschreibung. Die Leseprobe hat mich dann überzeugt, dass es sich lohnt, dass Buch zu lesen. Leider wurde ich dann doch etwas enttäuscht. Spannend mit einem traurigen Unfalltod eines kleinen Jungen fängt das Buch an. Dann wird immer mehr von der Familie Starling und ihren Familienangehörigen erzählt. Die Eltern haben ein Geheimnis, die Söhne haben viele Probleme. Die Söhne sind sich in dem Punkt einig, dass das Haus am See nicht von den Eltern verkauft werden soll. Das Haus war jeden Sommer Treffpukt der Familie, von Geburt des ersten Sohnes an. Das ist sehr gut nachzuvollziehen, die vielen oft schönen Erinnerungen sind mit dem Haus am See verbunden. Teilweise läßt sich das Buch flüssig lesen, aber dann kommen für mich sehr langatmige Seiten. Gut, dass über Geschmack nicht gestritten werden sollte.

Rezension von Streiflicht

Eindringliche Fragen

 

Auf dieses Buch war ich schon lange neugierig, weil ich diese Frage, die zugleich der Titel des Buchs ist, so wichtig finde und so spannend. Warum streicheln wir Hunde und Katzen, essen aber mit Begeisterung Schweine, die mindestens genauso schlau sind? Warum sind manche Tiere unsere Freunde und andere interessieren uns nur als Stück Fleisch auf dem Teller? Mich machen diese Fragen schon lange unruhig und ich finde keine guten Antworten. Schon länger esse ich kaum mehr Fleisch, aber was ist mit Milch, Käse, Eiern, … ? Warum fällt es uns einerseits so schwer, auf tierische Produkte zu verzichten, andererseits verabscheuen wir die Massentierhaltung?

Das Buch stellt sich diesen Fragen ganz konkret und lenkt die Aufmerksamkeit dorthin, wo es wehtut. Es wird anschaulich und ganz deutlich und zeigt die Zerrissenheit unserer Gesellschaft in diesen Fragen auf. Dass Tiere genauso Schmerzen, Freude, Angst, … empfinden wie wir, das stellt (hoffentlich) keiner mehr in Frage. Ist es dann aber richtig, Tiere zu vermarkten, zu züchten, sie für unseren Gewinn und unsere Ernährung zu halten? Eine abschließende Antwort gibt das Buch natürlich nicht, aber viele, viele Anregungen, über die es sich nachzudenken lohnt. Viele Fragen sind sehr eindringlich und wichtig und jeder sollte sie für sich beantworten – aber unter der Voraussetzung, auch die Hintergründe von Tierhaltung, Tierwohl und vielen anderen schwerwiegenden Themen zu kennen. Meiner Meinung nach eine Lektüre, die jeder Mal gelesen haben sollte!

Rezension von krabbi777

Verwandlung

 


Nikki King ist ein 8jähriges Mädchen, dass sich aufeinmal in eine Füchsin verwandelt. Wer träumt nicht davon, sich für eine Zeit mal in ein Tier zu verwandeln.... Nikki gefällt das allerdings gar nicht. Durch Jonas erfährt sie, dass sie eine Tierwandlerin ist, genai wie Jonas, der sich in eine Krähe verwandeln kann. Vorteil bei der verwandlung ist, dass man aufeinmal alle Tiere verstehen kann. So viel zum Inhalt des Buches. Gefallen haben mir die tollen, bunten Bilder. Sie sind sehr gut gelungen. Die große Schrift, einfache Sätze, dass ist natürlich für Leseanfänger sehr gut. Die Geschichte selber hat mich nicht so sehr angesprochen. Gespannt bin ich, wie das Buch meinen Enkelkindern, denen ich regelmäßis vorlese, gefallen wird. Empfehlen kann ich das Buch aber auf jeden Fall für Leseanfänger. Die tollen Bilder helfen, machen das Buch besser.

Rezension von Streiflicht

Schockierend und Mut machend zugleich

 

Wenn man an Geburten denkt, denkt man an vieles. Auch daran, dass es schmerzhaft ist, schwierig und manchmal weit über die Grenzen des Erträglichen hinaus. Woran ich aber nie gedacht hätte – und das geht wahrscheinlich vielen so – ist das Thema Gewalt. Wie kann dieser wichtige Moment im Leben eines jeden Menschen durch Gewalt, egal ob psychisch oder physisch, so entweiht werden? Als ich von diesem Buch las, habe ich mir lange überlegt, ob ich es wirklich lesen möchte. Aber ich denke, man sollte sich immer informieren und um Probleme wissen.

An vielen Stellen war ich einfach sprachlos, entsetzt und zum Teil voller Trauer ob der Brutalität. Man mag es sich nicht vorstellen, dass diejenigen, die die Frauen in diesen wichtigen und intimen Momenten schützen und unterstützen sollen, so agieren. Umso wichtiger aber ist es, dass die Öffentlichkeit von dieser Problematik weiß. Dass man nicht denkt, es wären Einzelfälle, sondern dass es leider eine Realität ist, die nicht selten ist. Nur mit diesem Wissen und der Öffentlichkeit kann sich etwas ändern.

Ich bin beeindruckt vom Mut und der Tatkraft der jungen Hebamme, deren Lebenswunsch dieser Beruf ist. Man könnte es auch Berufung nennen. Und die alle Kraft und alle Mut zusammengenommen hat, dieses Thema publik zu machen und dagegen anzugehen.

Ein Buch, das mich sehr mitgenommen hat, das schockierend ist in seinen Erzählungen und Berichten, das aber auch Mut macht für die Zukunft, dass es besser werden kann, und dass es eben nicht normal ist, solchen Belastungen ausgesetzt zu sein!

Rezension von Streiflicht

Ein wunderbares Kleinod

 

Wer gerne Tagebuch schreibt oder Rezensionen, wer viele Bücher liest und liebt, der wird von diesem Buchbuch begeistert sein. Hier kann man eintragen, was man wann und warum gelesen hat, wie man es fand, welche Bewertung man dem Buch gibt und warum man es gerne gelesen hat oder auch gerne wieder weggelegt hat. Ein Buchjournal eben, das einen eifrigen Leser gerne durch sein Lesejahr oder auch darüber hinaus begleitet.

Aber es ist nicht einfach irgendein Buchjournal, es ist viel mehr. Wunderschön gestaltet und voller Anregungen, was man notieren könnte und was man später gerne wieder über ein Buch lesen würde. Ich mag die hochwertige Aufmachung, das Design. Dieses Buchbuch, ein Buch, das selbst schon wunderbar ist, gefüllt mit Gedanken und Ideen über andere Bücher aber noch mehr. Ein wunderbares Kleinod, das jede Buchliebhaberin begeistern dürfte. Nie war Tagebuchschreiben und das Ersinnen von Rezensionen schöner!

Rezension von spozal89

voller Emotionen

 

„Somebody to love - Northern hearts 1“ war das erste Huch, welches ich von der Autorin Rebrkka Weiler gelesen habe. Ich mag ihren eher ruhigen, aber dafür sehr gefühlvollen Schreibstil sehr gerne. Eine Inhaltszusammenfassung findet ihr in meiner Bewertung nicht, da man diese ja überall sonst findet. Hier wird es nur meine persönliche Meinung zum Buch geben.

Ich fand die Geschichte schön aufgebaut, auch wenn es gier und da ziemliche Längen gab. Das sich die Beziehung zwischen Emil und Freya sehr langsam aufgebaut hat, fand ich gut und anders hätte es auch nicht gepasst. Ich mochte beide Charaktere sehr gerne. Da man jeweils aus beiden Perspektiven lesen konnte, hatte man viel schneller und besseren Zugang zu den beiden. Auch die Rückblicke in die Vergangenheit haben mir gut gefallen. Das Aufdecken von Hendriks Hintergründen fand ich hier und da sehr in die Länge gezogen und mit so manchem Verhalten der Protagonisten kam ich auch nicht zurecht. Alles in allem hatte ich aber ein schönes Leserrlebnis, weshalb ich vier Sterne vergebe.

Rezension von Tobias Kallfell

König Fußball

 

Wer kann sich nicht an viele unglaubliche Ereignisse im Fußball erinnern? Da ist es nicht leicht eine passende Auswahl zu treffen. Es stellt sich also die Frage, ob es Lucas Vogelsang mit seinen „Nachspielzeiten“ gelingt, schöne Highlights herauszugreifen und zu betrachten. Dazu gleich mehr. Doch vorweg möchte ich festhalten: Der Autor schreibt sehr unterhaltsam und stimmungsvoll. Schon im Vorwort wird seine Begeisterung für den Fußball deutlich. Über Länder und Kulturen hinweg verbinde der Fußball und wecke Emotionen. Fußball als Weltsprache. Erinnerungen an Weltstars und gemeinsam erlebte Momente seien Brücken der (Völker-)Verständigung. Wie wahr! Eine wunderbare Botschaft, die den nachfolgenden Kapiteln hier vorangstellt wird.

Einige der unvergesslichen Momente lässt Vogelsang dann wieder aufleben. Und wir als Leserinnen und Leser dürfen dabei in Erinnerungen schwelgen. Es werden in den insgesamt sieben Kapiteln unterschiedliche thematische Schwerpunkte gesetzt. Im ersten Kapitel erinnert sich Vogelsang zurück an den Sieg der Griechen bei der Europameisterschaft 2004. Ein Wunder, mit dem damals niemand gerechnet hat. Wie ist dieser Titel überhaupt möglich geworden? Der Autor rückt vor allem die große Bedeutung von Topalidis als Co-Trainer von Rehagel ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Er ist es v.a., der die Sprachbarriere zwischen Trainer und Mannschaft überbrückt und damit den Grundstein für den griechischen Erfolg ermöglicht. Sehr interessant! Auch die Höhepunkte der Spiele der Griechen bei der EM werden packend, leidenschaftlich und emotional geschildert. Das erste Kapitel hat mir am besten gefallen!

Weitere große Momente der Fußballgeschichte erwarten uns auch in Kapitel 2, in dem Vogelsang Mehmet Scholl näher porträtiert. Mit seiner flapsigen Art eckte dieser oft an, war aber stets ein wichtiger Stimmungsmacher in der Kabine. Das schwierige Verhältnis zu Berti Vogts und zum DFB wird ebenso thematisiert wie sein Wirken als Fernsehkommentator. Im Laufe seiner Fernsehkarriere gerät Scholl in Konflikte mit Joachim Löw, den er allzu oft offen und scharft kritisiert. Und auch mit der ARD kommt es zum Zerwürfnis. Letztlich manövriert sich Scholl selbst ins Abseits.

In Kapitel 3 wird das TV-Format des Dschungelcamps vorgestellt, an dem inzwischen zahlreiche bekannte Fußballspieler teilgenommen haben. In meinen Augen hätte Vogelsang gerne auf dieses Kapitel verzichten können und stattdessen eher einen weiteren erinnerungswerten fussballerischen Augenblick betrachten können. Aber nun gut…Geschmackssache. Nach und nach werden sie uns alle in Erinnerung gerufen: Jimmy Hartwig, Eike Immel, Ailton, Thorsten Legat, Thomas Häßler (!).

Auch im vierten Kapitel wird ein (schillernder) Fußballer porträtiert: Tim Wiese. Wieder eine Person, die stark polarisiert. Seine Karrierestationen werden nachgezeichnet. Es ist v.a. die Geschichte eines tragischen Karriereendes. In der Nationalmannschaft kann er sich nicht durchsetzen, in Hoffenheim wird er schließlich ausrangiert. In jüngster Zeit hat Wiese durch weitere negative Schlagzeilen auf sich aufmerksam gemacht.

Im fünften Kapitel lernen wir Christian Fährmann kennen, ein Kind der Hertha. Auch hier widmet sich der Autor vor allem den negativen Entwicklungen in Fährmanns Lebenslauf. Hat mich nicht wirklich erreicht. Kapitel 6 wird dann wieder besser. Es geht um den Verein Cosmos New York, der zunächst Pele, dann Beckenbauer holte, um Fußball in den USA massentauglich zu machen. Beide wurden zu den Zuschauermagneten, die man sich gewünscht hatte. Und New York lag ihnen zu Füßen. Was gut deutlich wird: USA war zu jener Zeit noch Fußballentwicklungsland. Die Zuschauer fremdelten noch mit dem Sport. Eine andere Zeit, die man sich heute kaum noch vorstellen kann. Für mich auch deshalb ein interessantes Kapitel, weil es weit zurückliegt (Mitte der 70er Jahre).

Im letzten Kapitel geht es abermals um eine tragische Figur des Fußball: Paul Gascoigne. Zwar werden auch seine fußballerischen Leistungen gewürdigt (WM 1990 und EM 1996), aber es geht v.a. wieder um seinen tiefen Sturz in den Alkohol. Ihm gegenübergestellt wird sein einstiger Widersacher Vinnie Jones, der einen beispielhaften Aufstieg als Schauspieler hinlegte. War mir inhaltlich zu reißerisch…

Was auffällt: Vogelsang versteht es in den einzelnen Kapiteln sehr gut, aus den Geschehnissen eine Erzählung zu formen. Auch der Schreibstil ist gelungen und oft sehr kreativ, wenn auch oft reißerisch. Es ist ein Text, der auf Unterhaltung abzielt. Emotionenen sollen geweckt werden. Hat mich vor allem an den Stil in Boulevardmedien erinnert. Die Kapitel lesen sich allesamt sehr flüssig und eingängig. Der Inhalt ist kurzweilig. Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass das Spiel noch mehr im Mittelpunkt gestanden hätte. Vor allem die packende Schilderung von großen Momenten auf dem Platz haben mich interessiert. Und auch der Ausflug in die 70er Jahre hat mir zugesagt. Dem Autor geht es aber oft um den „Menschen“ hinter dem Spieler. Spielerporträts stehen inhaltlich stark im Vordergrund. Allerdings wird dabei eine Etikettierung des Spielers von außen vorgenommen. Die Meinung zu Fußballern und zur Wahrnehmung von Geschehnissen auf dem Platz wird stark gelenkt. Eine sachlich-neutrale Bestandsaufnahme darf man jedenfalls nicht erwarten. Und der Autor beschränkt sich v.a. auf solche Momente, die von den Medien bereits entsprechend ausgeschlachtet worden sind. Oft konzentriert er sich auf Negatives, v.a. tragische Abstürze und Misserfolge scheinen ihm eine Betrachtung wert zu sein. Somit komme ich zu einem gemischten Urteil. Ich erkenne viel Potential in dem Geschriebenen, es gab zahlreiche Passagen, die ich interessant und packend fand. Aber oft war es mir auch zu reißerisch (ja, das habe ich schon mehrfach erwähnt). So komme ich auf 3 Sterne!

Rezension von Katharina Grassmugg

Ein tolles Buch

 

"Wenn Frauen sich nicht länger unterdrücken lassen, daß wirklich nicht mehr zulassen, wenn sie einander bestärken und unterstützen, kann womöglich endlich Gleichberechtigung entstehen. Das Grundgefühl zwischen Frauen ist Liebe, hat Sunny gesagt." Aus "Die Wut die bleibt." Von Mareike Fallwickl s.372

Dieses Zitat aus Marieke Fallwickls Roman aus dem Jahr 2022 beschreibt für mich sehr gut worum es im aktuellen Roman "und alles so still" geht.
Was geschieht wenn Frauen sich verweigern, sich wehren, sich widersetzen. Diese Fragen versucht Mareike Fallwickl in ihrem neuen Buch zu beantworten und das meiner meinung nach Grandios. Was als stiller protest beginnt wird immer stärker und mächtiger.

Auf eine meisterhaft schonungslose Art legt sie nicht nur einen Finger sondern gleich beide Hände in die Wunden, spricht über sexualisierung, carearbeit und Emanzipation.
"Die Erzieherinnen im Kindergarten: Frauen. Die Lehrerinnen in der Grundschule: Frauen. In sämtlichen Filmen und Serien und Büchern sind die Mütter für alles zuständig. So wird uns die Welt erzählt, es ist unmöglich, davon nicht geprägt zu werden." S.292

Dieses Buch ist wie schon "die Wut die bleibt" ein Aufruf hinzusehen auch oder gerade weil es wehtut und wirkt hierbei wie eine Fortführung der im vorgängerroman von Mareike Fallwickl aufgegriffenen Gedanken. Allerdings wird hier nicht mit Gewalt auf Gewalt reagiert sondern durch Verweigerung seitens der Frauen versucht eine Art stillstand zu erzwingen was ich sehr spannend finde.

Immer wieder lässt die Autorin ihre ProtagonistInnen aus deren Lebenssituation heraus erzählen. Ihr Schmerz, ihre Wut und auch ihre Solidarität, ihre Würde, auch der Kampf nach eben jener und ihr Zusammenhalt werden total authentisch wiedergegeben.
Was ich auch sehr spannend fand ist die Figur von Nuri einem jungen Mann, der versucht sich selbst zu finden und dabei daran zu kauen hat das die Welt ihm sein Recht auf Sanftheit abspricht wodurch der Roman nochmal eine weitere Ebene bekommt.

Das Buch hat durchaus einige triggerwarnungen verdient ist jedoch ungemein wichtig, lesenswert, interessant und auf gute weise aufwühlend. Ein grandioses Anschreiben gegen Ungleichheit und für mehr Sichtbarkeit, Gleichberechtigung und selbstermächtigung.



Rezension von dorli

Inspektor Stainers 4. Fall

 

Thomas Ziebula wartet auch im 4. Fall für Kriminalinspektor Paul Stainer mit einer großen Portion Zeit- und Lokalkolorit auf - den Leser erwartet nicht nur spannende Krimiunterhaltung, sondern auch eine fesselnde Zeitreise in das Jahr 1922 nach Leipzig.

Paul Stainer und seine Kollegen aus der Wächterburg haben wieder einmal alle Hände voll zu tun - ein Lustmörder treibt sein Unwesen in der Stadt, bereits drei junge Frauen sind der „Bestie von Leipzig“ zum Opfer gefallen. Stainer macht es schwer zu schaffen, dass die Ermittlungen ins Stocken geraten sind. Er trinkt zu viel, seine Depression droht zurückzukehren. Dann plötzlich eine neue Spur! Endlich geht es voran…

Die Münchnerin Eva-Maria Dorn will sich an ihrem betrügerischen Ehemann Armin rächen und folgt ihm nach Leipzig, wo er seine neue Erfindung auf der Technischen Messe vorstellen will. Eva hat einen sorgfältig ausgeklügelten Racheplan im Kopf, doch die Dinge sollen ganz anders verlaufen, als sich vorgestellt hat…

Der ereignisreiche Kriminalfall mit den spannenden Ermittlungen in Leipzigs Straßen hat mich schnell gefangen genommen, und auch das stimmige historische Bild, das Thomas Ziebula in diesem - leider letzten - Band der Reihe zeichnet, hat mich rundum begeistert. Es ist dem Autor wieder einmal ganz ausgezeichnet gelungen, den Zeitgeist der 1920er Jahre einzufangen und den Alltag seiner Figuren authentisch darzustellen. Die Eigenarten und Denkweisen der Menschen in den frühen Jahren der Zwischenkriegszeit fließen genauso wie die politische und wirtschaftliche Lage, die gesellschaftlichen Gepflogenheiten, Mode und Kultur in die Handlung ein. Während man die Akteure auf ihren Wegen begleitet, fühlt man sich mittendrin im damaligen Leipzig. Dabei ist es nicht nur spannend, Stainer & Co. bei den Ermittlungen über die Schultern zu schauen, auch die Höhen und Tiefen, die Eva im Verlauf der Handlung erlebt bzw. durchmachen muss, werden mitreißend dargestellt, so dass man durchweg mit ihr mitfiebert.

„Evas Rache“ hat mir sehr gut gefallen - ein historischer Kriminalroman, der mit interessanten Charakteren, stimmigem Zeitkolorit und einer anschaulich und lebendig erzählten Handlung zu überzeugen weiß.

Rezension von niki

Ein Strauß emotionaler Storys

 

„Nachbarn“ ist eine Story-Sammlung der viel zu früh verstorbenen afroamerikanischen Autorin Diane Oliver aus den 1950er und 60er Jahren. Zu diesem Zeitpunkt nahm in den USA die Bürgerrechtsbewegung richtig Fahrt auf.

Hier geht es ums Alltägliche. Um Rechte, die sich die schwarze Bevölkerung gerade versucht zu erkämpfen – und doch ist der Alltag ganz und gar durchsetzt von Diskriminierung, trotz Aufhebung der Rassentrennung.

Allein die titelgebende Geschichte „Nachbarn“, beeindruckt und fasziniert: ein schwarzes Kind, das als eines der ersten auf eine Schule für Weiße gehen soll. Die Familie wurde deswegen bedroht, musste von der Polizei beschützt werden und am Ende machte die Familie einen Rückzieher – es stand nicht dafür, den kleinen Tommy dieser Situation auszusetzen.

Jede Geschichte hat quasi einen eigenen Schwerpunkt zum Thema Rassismus und hat auch ihren eigenen Sound. Die Erzählungen gehen zum Teil unter die Haut, weil sie richtig emotional, sensibel, intensiv und nachvollziehbar sind. Und sie erstrecken sich bis in die Gegenwart – einen Großteil des beschriebenen Rassismus gibt es – leider! – bis heute.

Eine Wiederentdeckung aus den 1960er Jahren mir einer bis heute anhaltenden Aktualität.