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Rezensionen

Rezension von Bellis-Perennis

Theodor Storm ermittelt wieder

 

Theodor Storm ist nach wie vor ein eher erfolgloser Anwalt und ein noch weniger erfolgreicher Dichter. Er schmachtet zwar die holde Weiblichkeit in seinen Versen an, aber erhören will ihn keine.

Nun hat er einen neuen Fall: Einen hoffnungslosen, wie es scheint und Geld wird er auch keines hereinbringen. Denn sein Mandant Dahl wurde stocktrunken mit einem Messer in der Hand über der Leiche eines Saufkumpanen gefunden. Alles scheint klar und Dahl ist der Mörder. Es wäre nicht Theodor Storm, wenn der nicht an die Unschuld seines Mandanten glaubte. Gemeinsam mit Schreiber Peter Söt, der diesen Krimi aus seiner Perspektive erzählt, versucht der Anwalt, die Unschuld seines Mandanten zu beweisen. Es scheint, als hätte das Mordopfer etwas mit dem geheimnisvollen Schatz und der Sage rund um die versunkene Stadt Rungholt zu tun, zumal es nun zwei weitere Morde gibt.

Da Dahl die Auslieferung nach Kopenhagen droht, begeben sich Storm und Söt auf die Insel Föhr, um den zuständigen Amtmann zu sprechen, der gerade in der Entourage des dänischen Königs auf der Insel weilt.

Ebenfalls mit im Gefolge des Königs: Hans Christian Anderson, der immer wieder merkwürdige Unfälle erleidet. Oder sind das Mordanschläge?

Bis Theodor Storm und sein treuer Schreiber Söt den Drahtzieher hinter den Verbrechen finden, dauert es eine geraume Zeit.

Meine Meinung:

Wie schon in den drei Vorgängern gestalten sich die Ermittlungen auch diesmal schwierig. Zum einem weil es zu dieser Zeit üblich ist, potenzielle Täter so lange zu „befragen“ (= verprügeln), bis sie ein Geständnis ablegen, denn nur ein Geständnis zählt, und zum anderen, weil Sachbeweise meistens nicht anerkannt werden. Die Ermittlungen, wie wir sie heute kennen, kriminaltechnische Untersuchungen mit DNA-Spuren, Fingerabdrücken etc. Sind noch unbekannt.

Tilman Spreckelsen gelingt es sehr gut, das historische Umfeld einzubauen. Schleswig-Holstein ist damals dem dänischen König untertan.

Schmunzeln musste ich über das Lamentieren der Einwohner von Föhr, die gegen die Erschließung der Insel für den Tourismus sind. Diese Leute sollten die Seebäder und die Touristenmassen heute sehen!

Geschickt baut der Autor die eine oder andere Sackgasse ein, in der sich der Leser manchmal verirrt.

Der Krimi ist eher ruhig und dennoch nicht langweilig. Mir gefällt das historische Ambiente in Husum und die leicht unbeholfene Art, die den jungen Theodor Storm auszeichnet.


Fazit:

Zum nunmehr vierten Mal, überzeugt der Autor Tilman Spreckelsen mit seinem ruhigen Schreibstil und der Darstellung des historischen Umfeldes. Gerne gebe ich wieder 4 Sterne.

Rezension von begine

Historischer Norden

 


Der Schriftsteller Tilman Spreckelsen
schreibt Theodor Storm Krimis.
Die Nordseefalle ist der vierte Fall.
Er lässt sich aber auch gut einzeln lesen.

Theodor Storm arbeitet in Husum als Anwalt.
Diese Geschichte wird aus Sicht des Schreibers Peter Söt erzählt. Der Roman ist teilweise etwas düster.
In Husum wird ein Mann erstochen. Der angebliche Mörder liegt ohnmächtig auf der Leiche. Storm glaubt dem Mann, das er unschuldig ist. Dafür fährt er auf die Insel Föhr, da ist gerade der König.
In seinem Gefolge ist der Dichter Hans Christian Andersen, dem seltsame Unfälle geschehen.

Der Autor lässt viel Privates von Storm einfließen und immer mal wieder ein Zitat Storms. Das gefällt mir.