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Rezensionen

Rezension von Bücher in meiner Hand

Tolle Sommergeschichte

 

Für meine diesjährigen Strandferien habe ich mir "Shark Club" zum Lesen ausgewählt. Ein Strand in Florida, eine Meeresbiologin und Haie hörten sich passend an. Okay, die Haie weniger... Aber es sind spezielle Tiere und wenn ihnen ein Roman gewidmet ist, wieso nicht?

Ich wurde jedenfalls nicht enttäuscht, in der Geschichte um Haifischflüsterin Maeve. Nach einem Forschungssemester auf den Bahamas kehrt Maeve nach Hause, ins Hotel ihrer Grossmutter zurück. In einige Wochen gehts schon wieder los, dann nach Afrika. Zu dieser Forschungsstelle will ihr Kollege Nicholas, zu dem sie ganz frisch eine Beziehung aufbaut, auch kommen; Maeve freut sich drauf.

Zuhause auf Calusa aber trifft Maeve unerwartet auf ihre erste grosse Liebe Daniel und seine sechsjährige Tochter Hazel. Zusätzlich muss sie feststellen, dass ihr Zwillingsbruder Robin einen Roman geschrieben hat, in dem sie eine Rolle spielt - und zwar mehr als ihr lieb ist.

Neben ihrer chaotisch durcheinander gewirbelten Gefühlswelt erfährt sie, dass auf der Insel Haie getötet und deren Flossen abgeschnitten werden, um sie teuer zu verkaufen. Maeve hofft, dass man die Schuldigen findet, damit die Tiere nicht weiter gequält werden.

Maeve wurde als Kind von einem Hai gebissen, und dennoch liebt sie die Tiere und hat sich beruflich auf sie spezialisiert. Auch über den Tod ihrer Eltern kam Maeve hinweg. Ihr Zwillingsbruder Robin hingegen ist verbittert darüber. Aber auch Daniel scheint nicht viel aus der Vergangenheit gelernt zu haben. Er fordert viel, anstatt zu merken, dass es auf eine andere Art viel leichter wäre zu leben, gemeinsam zu leben.

Viel Stoff für nur einen Roman. Doch die Autorin Anna Kidd Taylor packt das. Sie liefert eine fesselnde Story mit interessanten Themen und reizvollen Charakteren. Wie verschieden Geschwister mit demselben Ereignis umgehen, schildert die Autorin genau. Die Beziehungsgeschichten sind ebenfalls nicht langweilig, sondern recht intensiv in all ihren Schattierungen erzählt.

Neben den schönen Natur- und Meerbeschreibungen fand ich natürlich auch das Bücherhotel von der bücherliebenden Grossmutter Perri wahnsinnig toll - das würde ich sehr gerne besuchen. Aber lieber würde ich noch viel mehr von Anna Kidd Taylor lesen. Ihr Schreibstil hat es mir angetan, die Ideen ebenso, und auch das tolle Ende von "Shark Club".

Fazit: Eine eindrückliche, tolle Sommergeschichte, die ich nur empfehlen kann.
4.5 Punkte.


Achtung: Im April 2020 wird der Roman neu aufgelegt und bekommt ein neues Cover und einen neuen Titel: "Mit dir am Meer" - es ist also kein neuer Roman von Anna Kidd Taylor, wie ich auf den ersten Blick dachte.

Ulrike Eisendle empfiehlt

 

Im Alter von zwölf Jahren hat Maeve an einem Strand in Florida zwei einschneidende Erlebnisse: Sie küsst Ihre erste Liebe Daniel und sie wird von einem Hai gebissen. Nichtsdestotrotz reist sie später als Meeresbiologin um die Welt und erforscht das Verhalten von Haien, die eine große Faszination auf sie ausüben. 18 Jahre später kehrt sie in ihre Heimat zurück, an den Strand, der sie noch immer mit Daniel, ihrer ersten Liebe, verbindet. Jetzt ist die Zeit gekommen, um Unausgesprochenes aufzuarbeiten. Denn ewig kann sie nicht fliehen: Nicht vor der Vergangenheit und nicht vor der Liebe!
Eine schöne Geschichte über die Unterwasserwelt und die Liebe; über das Verzeihen und das Loslassen.
Die passende Lektüre für deinen Sommerurlaub.

Rezension von Caroline Gliber

Romantik, Vergangenheitsbewältigung und Einblicke ins Meer

 

Maeve und ihre Zwillingsbruder Robin wachsen bei ihrer Großmutter in Florida auf. Ihre Eltern starben bei einem Flugzeugabsturz als sie 6 waren. Dieser schwere Schicksalsschlag schweißt sie noch mehr zusammen und nur Daniel, ein Nachbar wurde in die verschworene Gemeinschaft aufgenommen. Daniel, den Maeve küsst als sie 12 ist, ihm ihre Liebe gesteht und der nur ein paar Augenblicke später ihr Leben rettet, nachdem sie ein Hai gebissen hat.


Dieses traumatische Ereignis prägt Maeve. Doch reagiert sie völlig anders als erwartet. Sie wendet sich der Meeresbiologie zu, ganz besonders den Haien. Sie spürt eine unerklärliche Verbindung zu diesen Tieren. Ihre Forschungsreisen reißen ein tiefes Loch in die Beziehung zu Daniel, dieses mündet in der Auflösung der Verlobung.
Erst Jahre später treffen sich Maeve und Daniel wieder am Ort, wo alles begann. Ein Neuanfang scheint möglich. Aber die Zeit geht an niemandem spurlos vorbei.

Wie hat es mir gefallen?

Vorab möchte ich mich bei meinem Lieblingsbuchdealer der „Tyrolia“ für das Rezensionsexemplar bedanken. Ich hatte ein paar zur Auswahl und habe mich für „Shark Club“ entschieden, weil es eine Liebesgeschichte beschreibt, aber vor allem war ich ungemein neugierig auf dieses spezielle Strandsetting.

Im Focus steht Maeve, die als Meeresbiologin um die Welt reist, um bei verschiedenen Forschungszentren zu lernen und zu lehren. Das Meer und seine Bewohner liegen ihr am Herzen. Sie hat ihr Leben diesem Thema gewidmet. Haie üben eine einmalige Faszination auf sie aus. Um deren Ruf zu verbessern, möchte sie so viel wie möglich über sie in Erfahrung bringen.

Ihre private Zeit ist ungemein begrenzt und dabei bleibt natürlich das Liebesleben komplett auf der Strecke. Nachdem ihr letztes Projekt beendet ist, lässt sie auch ihren Kollegen Nicolas näher an sich heran. Beide könnten auch am nächsten miteinander arbeiten, doch sowohl Maeve als auch Nicolas müssen einige Dinge zum Abschluss bringen, um für die nächsten Monate Pläne schmieden zu können. Maeves lebt ihren Beruf. Sie ist bereit ihm alles unterzuordnen, selbst die Liebe und das Leben.

Als sie zwischen zwei Projekten wieder nach Hause zu ihrem Bruder und ihrer Großmutter kommt, trifft sie auch Daniel, der in der Zwischenzeit alleinerziehender Vater, einer entzückenden Tochter ist. Jener Daniel, der sie damals unheimlich gekränkt hat und nun um eine weitere Chance bittet. Ihre gemeinsamen Erinnerungen sind bittersüß, schmerzlich aber auch wundervoll.

Der Leser erfährt alles über Maeve und Daniel, aber auch über Robin, der den Verlust der Eltern kaum überwunden hat. Die besondere Verbundenheit der drei über Kindheit und Jugend nehmen einen wichtigen Teil ein. Der Riss, durch die gelöste Verlobung geht nicht nur durch Maeve und Daniel sondern auch durch Maeve und Robin.
Mich als Bergmenschen interessierte natürlich vor allem die, für mich außergewöhnliche Kulisse. Florida mit seinen Stränden, dem blauen Meer und den Fischen.
Die Autorin schafft mit ihren bildhaften Beschreibungen eine wundervolle Umgebung. Sie pflanzt Bilder in meinen Kopf, lässt mich mit den Haien und Walen schwimmen, gibt Einblicke in ein empfindliches Ökosystem, das der Mensch immer mehr zerstört. Sie erhebt dabei einen kleinen moralischen Zeigefinger, in den richtigen Dosen, denn schließlich handelt es sich hier um einen Liebesroman und nicht um ein Sachbuch.

Eine wundervolle Geschichte, Romantik verschmolzen mit Einblicken ins Meer und Vergangenheitsbewältigung.

www.mariessalonduvlire.at