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Rezensionen

Rezension von zenzi

dreckiger Schnee, dreckige Drogen

 

Dreckiger Schnee - Dreckige Drogen
Sehr interessant die Drogenszene, die einzelnen Gangs, die geheimen Wege, die Bosse, die skupellosen Dealer und dann die Mädchen als Geldeintreiber, die Gefahren, der Tod. Und im Gegensatz die hilflose Polizei.

Die eigentliche Geschichte, dass der Detektiv Aidon Waits den Drogendealer Carver und seine Machenschaften beobachten soll, zieht Aidon tief in die Drogenszene. Zusätzlich bekommt er von einem einflussreichen Politiker auch den Auftrag, dass dieser seine 17 jährige Tochter finden soll. Diese Begegnung mit Isabella lockert die düsteren Szenen auf, weil da doch auch Freundschaft, Verständnis, Gefühle, aber auch Trauer und Verantwortung zu spüren waren.

Beim Lesen habe ich mich etwas schwer getan. Besonders am Anfang wurden viele Personen, Namen vorgestellt, da habe ich mir sogar eine Liste geschrieben, wer zu welcher Gruppe gehört. Die Dialoge waren öfter sehr unklar, knapp, verwinkelt, ohne romantische Ausschweifungen, eher trostlos, hoffnungslos, wahrscheinlich, damit die undercover Ermittlung in der düsteren Drogenszene und auch die doppelagenten Aufgabe noch zusätzlich Gewicht bekommen. In diesem Bereich hat jeder etwas zuverbergen, kein Mensch spielt mit offenen Karten, jeder wird aber weiter ins Verderben gestürzt.
Ein interessantes Buch über die Drogenszene, wahrscheinlich sehr knapp an der Realität. Viele Jugendliche sollten diesen Roman lesen, damit sie erfahren, wie sinnlos, hoffnungslos, erniedrigend ein Drogenkonsum wirklich ist.

Rezension von DieLeserin

Kein schwarz oder weiß, schon gar kein Great Britain, sondern ein schmutziges Grey Britain!

 

Aidan Waits arbeitet als verdeckter Ermittler für zwei Aufträge, die etwas gemeinsam haben: Zain Carver. Ein Drogendealer. Weil er aus der Asservatenkammer Speed gestohlen hat, wird er von seinem Vorgesetzten in diese verdeckte Ermittlerrolle abkommandiert. Zugleich setzt ihn der Justizminister Rossiter auf seine Tochter Isabelle an, die abgehauen ist und sich in Fairview aufhält. Beide Ermittlungen führen in die Londoner Drogenszene und da geht es ziemlich rau, sehr schmutzig und verdammt dreckig zu. Denn bald erscheinen auch die Burnsiders wieder auf Londons Straßen und es droht ein Bandenkrieg.

Jospeh Knox weiß seine Leser zu überzeugen. Kein Wunder, er ist Buchhändler für Spannungsliteratur. Und seine Hauptfigur Aidan Waits passt in diese schmutzige Unterwelt perfekt rein, denn noch mehr Ecken und Kanten kann eine Figur gar nicht haben. Bei seinen Polizistenkollegen zählt er als korrupt, in der Unterwelt trifft man ihn selten ohne Speed und Alkohol an. Und noch seltener ohne Veilchen im Gesicht, denn er bekommt so ziemlich im Dauerfeuer neue verpasst.
Irgendwie passt er in keine der Welten, und doch schlägt er sich durch. Wenn er nicht gerade bis zur Besinnungslosigkeit gesoffen hat.
Knox nimmt seine Figur hart ran, führt ihn und den Leser weit abseits der Touristenattraktionen und zeigt den Überlebenskampf nicht im Great, sondern im Grey Britain. Das kommt ohne Schwarz-Weiß-Denken aus, denn alle sind ziemlich schwer zu durchschauen und führt in eine vielschichtige, gangstertaugliche, sehr graue, absolut schmutzige Geschichte. Dazu dieser trostlose Stil für die hoffnungslose Geschichte inmitten dieser schmutzigen Drogengeschäfte.

Das macht Spaß, das unterhält, das bleibt in Erinnerung. Warum ein Great Britain, wenn man Grey Britain haben kann? Joseph Knox sollte man im Auge behalten, wenn man mehr Grey Britain tanken möchte.

Rezension von gaby2707

Nicht ganz so meins

 

Detective Constable Aidan Waits bekommt vom Abgeordneten David Rossiter MP den Auftrag dessen 17-jährige Tochter Isabelle ausfindig zu machen und nachhause zu bringen. Auf seiner Suche stößt Waits auf einen Sumpf aus Drogen, Sex und Gewalt.


Obwohl mir die Leseprobe zum Buch sehr gut gefallen hat, bin ich in die Geschichte nur sehr schwer reingekommen. Gerade den Anfang finde ich sehr zäh und langatmig. Aber auch die Geschichte hat für mich, bis kurz vor Schluss, keinen Reiz entwickelt und mich nicht einfangen können. Die Spannung, die sich langsam aufgebaut hatte, fiel immer wieder zusammen.
Vielleicht bin ich mit Mitte 60 einfach nicht das richtige Klientel für eine solche Art von Thriller. Ich fühle mich zwischen all den Drogen konsumierenden, durchgeknallten, saufenden, prügelnden jungen Menschen in den Discos und den Bars der Organisation oder den Burnsiders einfach nicht wohl.

Ich habe bis hierher auch selten ein Buch gelesen, wo es fast nur Personen gibt, die mir zutiefst unsympathisch sind. Egal ob Aidan Waits, bei dem hier und da auch mal sympatische Seiten hervorblitzen, sein Vorgesetzter Superintendent Parrs, Drogenboss Zain Carver, die „Sirenen“, die mir nicht mal leid tun, Glen Smithson, oder David Rossiter – alle hinterlassen bei mir einen abstoßenden, sehr negativen Eindruck. Sogar die Stadt Manchester vermittelt mir ein hässliches, unwohnliches Bild von sich.

Trotzdem habe ich tapfer durchgehalten und es nicht bereut. Auf den letzten ca. 150 Seiten nimmt die Geschichte an Fahrt auf, baut mit jeder Seite etwas mehr Spannung auf und ich verstehe mich langsam besser mit Aidan Waits.

Ein Thriller mit einigen Überraschungen, zum Teil sehr ungewöhnlichen Protagonisten und einer Geschichte, die bis kurz vor Schluss brauchte um mich zu fesseln.
Hierfür vergebe ich 3,5 von 5 Sternen.