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Rezensionen

Rezension von Katja

 

Eine Jägerin sieht in der Nacht eine bleiche Frau vorbeihuschen, sie scheint als würde sie von etwas davonlaufen. Anfangs denkt sie, sie hätte sie sich nur eingebildet. Doch sie erscheint wieder. Also beschließt sie die Polizei zu verständigen. Jan Kerner rückt an und kann die Frau aufhalten, sie wird in die Klinik gebracht aber noch bevor sich die Ermittler näher mit ihr befassen können, nimmt sie sich dort das Leben. Es ist aber bald klar wer die Frau war, denn sie verschwand vor über 4 Jahren. Bald hat es Jan allerdings noch mit weiteren vermissten Frauen zu tun, denn sie verschwanden genauso wie die bleiche Frau nach einer Essensbestellung bei Food2You...

Das Buch begann mit einer gut durchdachten Geschichte, denn es ist nicht klar wie die bleiche Frau entkommen konnte und wer sie war. Dies machte es für mich sehr spannend, denn der Leser tappt genauso lange im Dunkeln wie die Ermittler selbst.
Winkelmann schreibt auch in diesem Buch wieder mit sehr vielen Perspektiven, dadurch muss sich der Leser erst einmal ein genaues Bild über diese machen. Dies gelang mir allerdings sehr leicht und bald schon war meine Verwirrtheit nicht mehr da. Am spannendsten fand ich die kleinen Absätze wo vom früheren Leben des Täters berichtet wurde. So bekam ich als Leser ein gutes Bild über ihn und hätte niemals mit dem Täter gerechnet. Es ist überhaupt nicht überzogen oder unrealistisch, sondern wirklich spannend und packend. Ich werde die weiteren Fälle von Kremer auf jeden Fall auch lesen.
Teilweise brach die Spannung zwar kurz ab, doch sie wurde genauso schnell auch wieder aufgebaut.
Ich mochte Kremer sehr gerne, was das Lesen noch angenehmer macht. Winkelmann hat einen guten Schreibstil und beschreibt alles sehr detailliert, wodurch ich als Leser mir ein gutes Bild von allem machen konnte.


Fazit: Ein gut gelungener Thriller, von dem ich nicht mehr loskam.

Rezension von heinoko

Geschicktes Spiel mit unseren eigenen Ängsten

 


Und wieder ein neuer Thriller von Andreas Winkelmann, einem Autor, der mich von Buch zu Buch weiter packt und begeistert. Er spielt auch hier wieder gekonnt mit unseren eigenen Ängsten.
Bei dieser Neuerscheinung jongliert Winkelmann in besonderer Weise mit Albträumen, die den Leser deshalb so intensiv packen, weil jeder sie sich in seinem eigenen Leben vorstellen kann. Sich verfolgt zu fühlen. Nichts tatsächlich zu sehen, keinen konkreten Verdacht zu haben. Sondern ausschließlich das Gefühl zu haben, dass da ein Schatten ist, immer da, immer beobachtend, und doch unsichtbar. Und niemand glaubt Viola, der genau dies geschieht. Der engagierte Kommissar Jens Kerner hat es mit einem seltsamen Vorfall zu tun. Denn es wird eine verstörte und halb verhungerte Frau aufgegriffen. Vermutlich wurde sie jahrelang gefangen gehalten. Bevor er sie verhören kann, stirbt sie. Es gibt weitere Vermisstenfälle und noch eine Tote. Zusammen mit der scharfsinnigen Kollegin Rebecca und ihrer besonderen Fähigkeit, sich jedes einmal gesehene Gesicht einprägen zu können, gerät Jens Kerner ohne es zu ahnen dem perfiden Täter so nahe, dass alle in unglaubliche Gefahr geraten.
Wie immer gelingt es Andreas Winkelmann, von der ersten Seite an den Leser zu packen und nicht mehr loszulassen, bis die letzte Seite umgeschlagen ist. Dunkle, Angst auslösende Szenen oder durch das Geschehen ausgelöste Schrecksekunden intensivieren zusätzlich das Leseerleben. Überhaupt spielt der Autor gekonnt auf der gesamten Klaviatur der Möglichkeiten eines Autors: Gruselige, humorvolle, nachdenkliche, ernste und extrem spannende, actionreiche Szenen wechseln sich ab und machen das Lesen zu einem besonderen Lesegenuss. Der Autor schreibt fesselnd, flüssig und lebendig und verfällt glücklicherweise nicht dem derzeit so sehr in Mode gekommenen Stilmittel der szenisch zerhackten Erzählweise. Zwar gibt es Perspektivwechsel, aber für den Leser bleibt die Handlung stets folgerichtig nachvollziehbar bis zum fulminanten Ende. Keine aufgeblasene, künstlich konstruierte, unnötig komplizierte Geschichte, keine schrägen oder seelisch beschädigten Ermittler, sondern bedrohlich realistisch geschilderte Geschehnisse, ein geschicktes Spielen mit Ängsten, die wir alle kennen. Absolute Leseempfehlung, allerdings nichts für ängstliche Gemüter.

Rezension von Harakiri

Tolle Charaktere

 

Viola hat das Gefühl, sie werde verfolgt und beobachtet. Als ihre beste Freundin Sabine vorübergehend bei ihr einzieht, fühlt sie sich sicherer. Doch das hält den Täter nicht auf.
Jens Kerner und Rebecca Oswald finden heraus, dass es in der Vergangenheit bereits ähnliche Fälle gegeben hat und erhoffen sich Antworten von einer Frau, die nach 4-jährigem Verschwinden hilflos im Wald aufgegriffen wird. Doch die ist zutiefst verstört und kann nicht auf der Suche nach Viola helfen.
Winkelmann schreibt wieder einen Thriller par excellence. Die Vorstellung, so lange im Dunkeln zu sitzen verursacht allein schon Gänsehaut. Mit Viola dort in der Finsternis herumzuirren bringt den Leser noch mehr zum Gruseln. Hier hätte ich mir fast noch mehr Thrill gewünscht und wäre gern noch tiefer eingetaucht. Denn die Spannung blieb mir in diesem Buch ein wenig auf der Strecke. Im Vordergrund stehen eher die Ermittler, was jedoch auch sehr interessant ist.
Das Buch hat wieder alles, was ein guter Thriller braucht: eine undurchsichtige Handlung, mit Kerner und Oswald sympathische Ermittler und durch die wechselnden Erzählperspektiven auch einen Spannungsbogen, der sich lange hält. Besonders gut gelungen finde ich Winkelmanns Figur Rebecca, die im Rollstuhl sitzt und für den Außendienst zwar ungeeignet ist, dies aber durch ihre gute Kombinationsgabe ausgleicht.
Fazit: Mir fehlte ein klein wenig die Spannung. Die Ermittlung zieht sich ein wenig, aber sonst gibt es nichts zu meckern.