0 0,00*

Rezensionen

Rezension von Lesemama

Langatmig, aber informativ

 

Zum Buch:
Vor Jahren wagte eine junge Frau den großen Schritt und verließ ihre Heimat Russland um fortan in Östereich zu leben. Heute ist Ksenia Deutschtrainerin für MigratInnen, die sich in einer völlig neuen Umgebung zurechtfinden müssen. Zahlreiche ungeschriebene Regeln müssen gelernt werden, will man doch in dem Land leben und nicht nur anwesend sein.

Meine Meinung:
Ich muss gestehen, anhand des Klappentextes und der Kurzbeschreibung dachte ich, es handelt sich um einen Roman. Es ist aber ein Sachbuch.
Wer den Fehler macht und es als Roman ansieht, wird das Buch als langweilig erachten.
Ich wiederum fand es sehr interessant zu erfahren welche Hürden Ksenia nehmen musste, wie schwer es ist als nicht Muttersprachler unsere Sprache zu lernen, wobei es meiner Meinung nach zwischen deutsch und östereichisch gibt es doch kleine sprachliche Unterschiede.
Was ich nicht so toll fand, waren die, meiner Meinung nach, ständigen Wiederholungen. Teilweise kam ich mir sehr belehrt vor.

Rezension von Streiflicht

Sprache öffnet Türen und Herzen

 

Dieses Buch bietet einen interessant Einblick in das Leben einer Sprachtrainerin. Der Titel ist zugleich eine Anspielung auf den Ort in Tirol, an dem sie jetzt lebt, passt aber auch wunderbar zu der Annahme, dass Sprache Türen und Herzen öffnet.

Ksenia Konrad schreibt unterhaltsam und interessant, aber man sollte sprachaffin sein, wenn man dieses Buch in die Hand nimmt. Denn die Kästen mit den Infos für die Muttersprachler haben es schon in sich. Sie sind interessant, gehen aber auch in die Tiefe und offenbaren die Geheimnisse der deutschen Sprache, die sicherlich auch nicht jeder Muttersprachler kennt oder beherrscht.

Ganz deutlich wird hier, dass Sprache einen Blick auf die Welt öffnet, dass sie den Weg zu anderen Menschen frei macht. So eine engagierte Lehrerin ist dabei ein Glück für die Schüler. Mit spielerischem Lernen mit Praxisbeispielen aus dem Alltag und viel Begeisterung umschifft sie gemeinsam mit ihnen so manche sprachliche Klippe. Der Spaß bleibt dabei nie auf der Strecke, das merkt man beim Lesen immer wieder ganz deutlich.

Am besten haben mir die Stellen gefallen, an denen man als Leser in den Alltag von Trainerin und Deutschschülern eintaucht. Da musste ich mehrfach schmunzeln, zum Beispiel als es um den roten bzw. grünen Rock ging. Habe mir das bildlich vorgestellt und fand es sehr amüsant. Auch wenn es um die Unterschiede zwischen den Sprachen und Kulturen ging, habe ich immer wieder gelacht. Manchmal ist es so einfach und dann wieder ganz kompliziert.

Das Buch zeigt aber nicht nur, wie wichtig Sprache ist, sondern auch, dass man seine Komfort-Zone verlassen muss und etwas Neues wagen sollte. Die Welt mit anderen Augen zu sehen, von außen auf das Gewohnte zu blicken, das öffnet das Denken und das Herz, es macht frei und froh.

Rezension von Robert

Alles außer fern

 

Was ist komplizierter: die deutsche Sprache oder die Außerferner? Mit Humor entdeckt Ksenia Konrad bei beiden Interessantes. Konrad, die aus der Metropole Moskau in die Tiroler Provinz übersiedelte, arbeitet heute als Deutschtrainerin für MigrantInnen und hilft anderen dabei, Sprache als Schlüssel für die Tür zur neuen Heimat zu sehen. Ein Schlüssel, der gern mal stecken bleibt. Plusquamperfekt oder Minusquamperfekt? Und was heißt bitte gschnablig oder dempfig? Konrad aber hat den Dreh raus.

Rezension von book_love

konnte mich teilweise überraschen

 

Die Autorin ist beeindruckend - man merkt richtig, wie viel Herzblut sie investiert hat. Wunderschön und auch überraschend geschrieben - für mich jedenfalls eine empfehlenswerte/unterhaltsame Lektüre, mit viel Witz.
Sie zeigt mit viel Humor die Schwierigkeiten der deutschen Sprache. Ein Buch, was sich perfekt eignet, wenn man einmal einige Minuten abschalten möchte.
Auch das Ende des Buches war überzeugend - die letzten Kapiteln dann auch spannend.

Rezension von gaby2707

Interessant und lehrreich

 

Ksenia Konrad kommt aus Russland, hat Germanistik studiert und nimmt sich in ihrer neuen österreichischen Heimat Menschen an, die Deutsch lernen wollen. Aber ihre Trainingskurse bieten so viel mehr als nur Grammatik und Vokabeln pauken. Und auch ich, der mir die Sprache praktisch in die Wiege gelegt wurde, habe bei den Grammatikregeln gemerkt, wie schwierig es für einen Außenstehenden sein muss, sich in diese für ihn ganz neue Sprache hinein denken zu müssen. Aber Ksenia Konrad bringt ihren Kursteilnehmern nicht nur die Sprache bei, sondern versucht auch eine menschliche Komponente in ihren Unterricht mit einfließen zu lassen.

Bei mir hat es schon so bis nach dem ersten Drittel gedauert, bis mir die Lektüre Spaß gemacht hat. Bis dahin war ich einfach nur genervt von den vielen Grammatikregeln. Ich kam mir vor, als sitze ich selbst in der Schule und muss meine Muttersprache neu erlernen. Aber dann kommt Bewegung in das Lernen und die Geschichte.
Ich lerne Ksenia in ihrer Vergangenheit kennen, kann gut nachvollziehen, dass sie genau wie ich den Handarbeits- oder Werksunterricht gehasst hat. Das Theaterspielen habe ich genau wie sie geliebt. Diese kleinen Anekdoten machen die Geschichte rund und lenken ein wenig von Perfekt und Plusquamperfekt ab. Sehr schön finde ich auch hier zu lesen, wie sich die „Schüler“ immer besser in die deutsche Sprache einfinden und dadurch Freunde und auch Arbeit finden.

Mit diesem Buch ist mir als Muttersprachlerin mal wieder klar geworden, wie schwer es für Migranten ist, unsere Sprache zu lernen. Ich wünsche allen, die dies tun wollen/müssen eine solch engagierte und empathische Trainerin wie Ksenia Konrad.

Rezension von Tara

Sprache ist mehr als nur Kommunikation

 

„Alles außer fern“ ist ein eindrucksvolles Buch der russischen Autorin und Deutschtrainerin Ksenia Konrad, das ich interessant fand und das mich so einige Male zum Schmunzeln gebracht hat.

Nachdem die Autorin von Russland nach Tirol gezogen ist, stellt sie fest, dass sie zwar die Sprache beherrscht, aber dennoch vor so einigen kleinen und großen Unwägbarkeiten steht. In diesem Buch erfährt man eine Menge aus dem Leben der Autorin und über ihre Arbeit als Sprachtrainerin. Ihre Anekdoten sind interessant und oft auch sehr amüsant. Man macht sich kaum eine Vorstellung davon wie schwierig es ist die Deutsche Sprache zu erlernen und wie absurd die Regeln und die vielen Ausnahmen jemanden der das lernen muss, erscheinen mögen.

„Deutsch kommt mir sehr oft wie ein Puzzle oder wie Lego vor, die Wörter sind wie Bauklötze: Etwas wird zusammengelegt, zusammengeführt, zerlegt, aufeinandergestapelt, aufgebaut, umgebaut. Im ungünstigsten Fall ist das wie eine große Baustelle, die noch dazu in einem denkbar schlechten Moment in vollem Gange ist, wie zum Beispiel mitten in der Touristensaison bei uns im Bezirk, wenn man eifrig und voller Engagement mit der Renovierung beginnt. Und zwar so, dass die verwirrten Touristen in Panik nach der Umfahrung suchen müssen, weil das Umleitungsschild leicht schief hängt und der Pfeil in den Asphalt zeigt oder genau in die Straßenrichtung mit dem Fahrverbot.“

Dieser und viele andere Sätze haben mich schmunzeln und staunen lassen.
Mir hat das Buch einen völlig neuen Blick auf die Probleme der Migranten und unsere Sprache gezeigt. Man spürt, dass Ksenia Konrad ihre Arbeit liebt und ihre Erzählungen sind so lebendig und ungewöhnlich, dass dieses Buch einfach ein tolles Leseerlebnis ist.