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Rezensionen

Rezension von Lesemama

Politkrimi

 

Im Netz des Lemming
von Stefan Slupetzky

Bewertet mit 3.5 Sternen

Zum Buch:

Leopold (Lemming) Walisch lebt mir Frau und Sohn in Ottakring/Wien als sein Sohn einen Freund mit nach Hause bringt. Und genau dieser Freund stürzt sich später vor Lemmings Augen eine Brücke hinab. Dem Selbstmord ging ein Post im Internet voran und Lemming versucht mir seinem speziellen Freund Chefinspektor Polivka hinter die Kulissen zu schauen und zu ermitteln, wer hinter dem Posting steckt.
Ruckzuck sind die beiden in einen Shitstorm verwickelt und es öffnen sich Entwicklungen, mit denen keiner gerechnet hätte.

Meine Meinung:

Ich weiß gar nicht mehr so genau wie ich auf das Buch aufmerksam wurde, aber zu Beginn fand ich es noch ganz lustig. Der Lemming macht einen etwas einfältigen Eindruck, wie so ein Professor, für den dass Internet auch in Zeiten Jahrzehnt des einundzwanzigsten Jahrhunderts noch Neuland ist. Einen Kauz würden wir ihn wohl nennen.
Dann kam die verhängnisvolle Zugfahrt und ich muss zugeben, ich war geschockt. Ein Elfjähriger, der schon so vom Schicksal gebeutelt wurde, dass er keinen anderen Ausweg mehr sah.

Als Lemming und Polivka dann anfingen zu ermitteln, hatte ich kurzzeitig das Gefühl, ich lese ein Buch, in dem ein unzufriedener Mensch mit seinem Land abrechnet. Politik in einem Krimi, dann auch noch so ausführlich in einem Buch was gerade mal zweihundert Seiten umfasst, muss meiner Meinung nach nicht unbedingt sein und ich habe echt überlegt, abzubrechen.
Zum Glück, oder eher meiner gesunden Neugierde zu Schulden, habe ich weitergelesen. Die letzten Kapitel hatten es dann echt in sich und es wurde nochmal spannend, aber alles in allem hat es mich jetzt nicht so geflasht wie manch anderen Leser.

Rezension von Castilleja

Der Lemming

 

Leopold Wallisch, der Lemming, fühlt sich alt und versteht überhaupt nichts, als sich sein Sohn und sein Freund unterhalten. Worum geht es hier? Und wie heißt der Freund? Doch dann überschlagen sich die Ereignisse und der Lemming verliert nicht nur seinen Job als Nachtwächter im Zoo, nein, er ist auch noch dringend tatverdächtig, den Mario von der Brücke geschubst zu haben - dabei war es Selbstmord und der Lemming macht sich schon genug Vorwürfe, dass er den Jungen nicht festhalten konnte. Doch dann findet er das Handy des Jungen und muss sich nun doch mehr mit dem Internet und dem Cybermobbing beschäftigen, denn es lässt sich nicht bestreiten, dass ein ganz fieser Kommentar auf der Social Media Plattform Jabberpal dazu geführt hat, dass der Junge seinem Leben ein Ende gesetzt hat.
Die Gefahren des Cybermobbings stehen hier mehr im Vordergrund als der Krimi, der mir zu sehr zur Nebensache geriet Erst tut sich nicht viel und dann überschlagen sich die Ereignisse. Insgesamt aber ein aktuelles und wichtiges Thema.

Rezension von yellowdog

Krimi mit Wiener Flair

 

Leopold Wallisch, genannt Lemming, ist nicht unbedingt der genialste Ermittler des Genres. Bei ihm geht es mehr darum, wie er das Geschehene reflektiert und einordnet.
Im aktuellen Fall um einen Suizid eines Cypergemoppten Schülers ist Lemming persönlich involviert. Es handelt es ich um einen Freund seines Sohne und Leopold hatte vergeblich versucht, den Jungen zu retten.

Neben diesem ernsten Plot gibt’s Komik aufgrund Lemmings Sicht auf die Welt. Es ist ein sehr Wienerischer Humor. Vielen krümmen sich da vor lachen,. Mich nervt es teilweise.
Aber es ist keineswegs ein schlechtes Buch. Der Fall selbst. ist interessant und viele Szene funktionieren gut, bis auf ein paar übertriebene. Das Buch lebt viel von den Dialogen.
Viele Passagen halte ich für gut gemacht, aber zum Teil auch Krude, Daher ist es kein Wunder, dass die Lemming-Romane bei einem kleineren Verlag erscheinen. Ob ich weitere Teile lese, weiß ich noch nicht.