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Rezensionen

Rezension von Vicky

Werde gleichgültiger

 

‚Zu Nah‘ ist ein Thriller von Olivia Kirnan und der Handlungsort ist Dublin.

Das Buchcover ist einfach gehalten aber dennoch sehr ansprechend, mir gefällt es gerade deswegen weil es nicht so überladen ist wie manch andere. Die blaue Schrift auf dem schwarzen Hintergrund zieht definitiv die Blicke auf sich!

‚Zu Nah‘ ist angeblich ein ‚Rasantes Thriller-Debüt‘, dem kann ich leider nicht ganz zustimmen. Die Geschichte rund um Detective Frankie Sheehan ist zwar interessant aber stellenweise auch etwas langatmig - ich würde nicht unbedingt langweilig sagen aber an manchen Stellen hat es sich doch eher dahingezogen. Deswegen muss ich auch einen Stern abziehen. Wobei vielleicht stellt dass die Polizeiarbeit aber auch gut dar – denn manchmal besteht diese ja nur aus abwarten und Tee trinken - oder hier eher Alkohol :-)

Anfangs hatte ich manchmal das Gefühl mir würden Vorkenntnisse, aus der Vergangenheit bzw. von Vorbänden, fehlen. Allerdings wurde mir im Laufe der Geschichte klar dass dem nicht so ist, denn man bekam immer mehr fehlende Informationen und konnte so ‚das große Ganze‘ zusammensetzten – fand ich aber irgendwie eigenartig und auch wieder mühsam. Vor allem der Einstieg war dadurch etwas schwierig für mich und ich ziehe deswegen noch einen Stern ab. Der Schreibstil an sich ist aber flüssig und man kommt beim Lesen gut und schnell voran (wenn man nicht gerade in einer der mühsamen Passagen gefangen ist).

Mit der Hauptfigur wurde ich leider nicht so richtig warm, da mochte ich alle anderen irgendwie lieber – sogar die ‚Bösen‘! Gut finde ich dass sich zum Ende hin zumindest alles schlüssig aufklärt - und es bis dahin, zumindest Großteiles, spannend war. Ich persönlich konnte, trotz einiger Kritikpunkte, das Buch nur schwer aus der Hand geben wenn ich mal drinnen war!

Fazit: 'Zu Nah' ist zwar ein etwas anderer Thriller aber für die meisten wohl empfehlenswert. Ich werde weitere Fälle der Autorin mit Frankie Sheehan vielleicht weiterverfolgen!

Rezension von KimVi

Durchaus interessant, aber für meinen Geschmack hätte es etwas spannender sein dürfen

 

Die angesehene Wissenschaftlerin und Dozentin Eleanor Costello wird erhängt aufgefunden. Zunächst geht man von einem Suizid aus, doch dann deutet alles darauf hin, dass Fremdeinwirkung im Spiel war. Detective Frankie Sheehan von der Dubliner Polizei nimmt mit ihrem Team die Ermittlungen auf. Ihr Vorgesetzter hofft darauf, dass Frankie wieder vollkommen einsatzfähig ist, denn ihr letzter Fall hätte sie beinahe das Leben gekostet. Doch Frankie verbeißt sich regelrecht in ihren neuen Fall und als eine zweite Frauenleiche gefunden wird, führen Spuren ins Darknet. Sucht der Täter bereits nach einem neuen Opfer? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt...

"Zu nah" ist das Thriller-Debüt der Autorin Olivia Kiernan und damit der erste Fall für Frankie Sheehan und ihr Team. Am Anfang hat man allerdings das Gefühl, dass einem Hintergrundinformationen zur Ermittlerin fehlen und dass es vielleicht schon einen vorherigen Band gegeben haben könnte. Das ist allerdings nicht der Fall. Im Verlauf der Handlung werden die fehlenden Puzzlestücke aus Frankie Sheehans Vergangenheit allerdings zusammengetragen, sodass sich das Gefühl, dass man bereits etwas verpasst hat, legt.

Durch die scheinbar fehlenden Hintergrundinformationen verläuft der Einstieg in die Handlung zunächst etwas schleppend. Dennoch ist der Fall von Anfang an interessant, sodass man neugierig die Ermittlungen und die Charaktere beobachtet. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit nimmt die Handlung deutlich an Fahrt auf. Man tappt, gemeinsam mit den Ermittlern, lange Zeit im Dunkeln und kann die Verbindung zwischen den Morden vorerst nicht ziehen. Es gibt immer neue Spuren, doch nichts ist so, wie es zunächst scheint. Dadurch wird das Interesse durchgehend gehalten. Die Handlung ist durchaus spannend, allerdings kommt keine Hochspannung auf. Das ändert sich leider auch nicht im dramatischen Finale, das zwar interessant und anfangs auch spannend erzählt wird, dann allerdings, vor dem Erreichen von Nervenkitzel und Hochspannung, bereits schlüssig beendet wird.

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen durchaus vorstellen, allerdings gerät Dublin, als Handlungsort, dabei völlig in Vergessenheit. Denn beim Lesen hat man das Gefühl, dass die Handlung sich an einem beliebigen Ort zutragen könnte. Die Charaktere wirken anfangs recht blass und farblos. Die Hauptprotagonistin Frankie Sheehan macht es einem zunächst nicht leicht, Sympathien für sie zu entwickeln. Das ändert sich leider auch erst recht spät. Im Vergleich zu ihr, wirken die anderen Akteure auch eher wie beliebig austauschbare Statisten, da man sie nur schwer einschätzen kann und eher distanziert wahrnimmt.

Das klingt jetzt negativer, als gewollt. Denn, trotz der beschriebenen Schwächen, habe ich mich beim Lesen sehr gut unterhalten. Denn ich habe den Fall durchgehend interessiert verfolgt und mich einige Male in die Irre leiten lassen. Durch den flüssigen Schreibstil habe ich das Buch auch innerhalb kurzer Zeit durchgelesen und wurde dabei mit einem recht spannenden Leseerlebnis belohnt. Auch wenn keine Hochspannung aufkam, bin ich durchaus zufrieden und würde auf jeden Fall weitere Ermittlungen mit Frankie Sheehan verfolgen. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala vergebe ich vier von fünf Sternchen. Das eine ziehe ich ab, da ich mir von einem Thriller etwas mehr Spannung erhofft hatte.

Rezension von Lotta

Spannender Thriller mit vielen Wendungen

 

Frankie ist Super Chief Detective bei der Dubliner Polizei. Gerade erst kann sie nach einer versuchten, aber gescheiterten Rettung wieder zum Dienst erscheinen. Schon gibt es die erste Leiche, Eleanor Costello hat sich erhängt. Doch war es überhaupt Selbstmord?

Ungewohnt für einen Thriller ist die Perspektive, so liest man aus der Ich-Sicht von Frankie und erlebt ihre Probleme nach ihrer Verletzung, Gedanken, die nach und nach versuchen das Puzzle rund um diesen Fall zu lösen und Gefühle sehr intensiv.

Überraschend gut hat mir auch das Verhältnis von ihr zu ihren Untergebenen und ihrem Boss gefallen. So scheint sie Respekt zu vermitteln, aber gleichzeitig wollen alle ihr zu arbeiten und helfen. Der Boss, Clancy, wirkt auch eher wie ein gute Freund, denn die Fallbesprechungen finden fast ausschließlich in einem Pub statt.
Das so skizzierte Arbeitsklima wirkt sehr angenehm, ist vielleicht an einigen Stellen etwas zu gut.

Zudem findet sich viel Ironie in den Dialogen, besonders auffallend in den spannungsgeladenen Szenen zum Ende hin, wenn es einem schon unter den Fingerspitzen juckt, wer denn nun der Täter ist...

Die Suche nach eben diesem Täter gestaltet sich für Frankie schwieriger als gedacht und so dauern die Ermittlungen mehrere Monate. Das die Zeit zwischen den Kapiteln nur so verrinnt, ist teilweise etwas eigenartig, da nicht wirklich etwas neues herausgefunden wird.
Dennoch ist es stehts spannend und auch überraschend, wer sich so alles als Verdächtiger auftut.

Insgesamt ein spannender Thriller mit vielen Wendungen, gerade was die Hintergründe betrifft. Doch hier möchte ich nichts vorweg nehmen. So bewerte ich mit 4 von 5 Sternen einen Thriller, der mir einige unterhaltsame Lesestunden beschert hat und phasenweise nicht aus der Hand zu legen war.

Rezension von CanYouSeeMe

Zu nah

 

‚Zu nah‘ ist das erste Buch, dass ich von der Autorin Olivia Kiernan gelesen habe. Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Er ist eingängig und passt gut zu den Charakteren.
Protagonistin Frankie Sheehan ist eine solide Hauptfigur. Lädierte Kommissar/innen scheinen in letzter Zeit arg in Mode gekommen zu sein. Ich habe schon lange keinen Thriller mehr gelesen, in dem der/die Protagonist/in keinen Knacks weg hatte. So auch in diesem Buch. Insgesamt konnte mich Frankie nicht großartig vom Hocker hauen, sie ist jedoch insgesamt facettenreich dargestellt. Sie ist mir durchaus sympathisch und ihre Art ist durchaus authentisch. Wahrscheinlich bin ich das Bild des angeknackten Protagonisten überdrüssig, so dass ich nur bedingt Begeisterung aufbringen konnte. Die Nebencharaktere sind insgesamt realistisch dargestellt, hier geht die Autorin jedoch nicht über das Mindestmaß an nötigen Informationen hinaus.
Die Handlung hatte für mich ihre Höhen und Tiefen. Einige Stellen habe ich als langatmig und wenig spannend erlebt, andere waren dann schon eher spannend. Den richtig großen „Thrill“ habe ich in diesem Buch jedoch nicht gefunden. Für mich waren ganze Handlungsstränge vorhersehbar und daher nur minder spannend. Insgesamt ist die Handlung jedoch um ein interessantes Thema aufgebaut, so dass ich gern am Ball geblieben bin und trotz Vorhersehbarkeit das Interesse nicht verloren habe.
Insgesamt konnte mich ‚Zu nach‘ nur mäßig überzeugen. Es ist ein solider Thriller, den ich sehr schnell durchgelesen habe und der mir einige nette Stunden beschert hat. Die ganz große Spannung ist hier jedoch nicht zu finden.

Rezension von Petra Sch.

Atemlose Spannung von Anfang bis zum Ende

 


Meine Bewertung: 4,5 Sterne

Kurz zum Inhalt:
Detective Frankie Sheehan vom Dubliner Police Department, deren letzter Fall ihr fast das Leben kostet hat, untersucht den Selbstmord der angesehenen Wissenschaftlerin Eleanor Costello. Doch sie erkennt, dass es Mord war. Und ein Farbpigment - Preußischblau - wurde an der Leiche gefunden.
Bald taucht eine zweite weibliche Leiche auf, die zu Tode gefoltert wurde. Und die ebenfalls mit Preußischblau gekennzeichnet wurde.
Die Ermittlungen führen zu einer schrecklichen Homepage namens Black Widow im DarkNet. Alle Spuren laufen immer wieder bei Eleanor zusammen, die doch eigentlich ein Opfer ist?


Meine Meinung:
Für einen Debüt-Thriller finde ich "Zu Nah" wirklich außergewöhnlich gut gelungen.
Obwohl man sich an den Schreibstil erst gewöhnen musste (ich kann gar nicht genau sagen, woran es lag), hat man sich aber schnell dran gewöhnt und man ist auch sofort mittendrin.
Die Geschichte ist in Ich-Form von Frankie Sheehan im Präsens geschrieben.
Die Protagonistin, Detective Frankie Sheehan, ist gut und sympathisch gezeichnet, und auch wenn sie ein traumatisches Erlebnis hatte, ist ihr Alkoholkonsum Klischee pur.
Auch die weiteren handelnden Personen sind detailliert geschildert, so dass man sich alles genau vorstellen kann.

Die Autorin weiß sehr gekonnt einen Spannungsbogen aufzubauen und aufrecht zu halten; und viele Kapiteln enden mit Cliffhangern, sodass man das Buch kaum aus der Hand legen kann.
Was mir leider weniger gefallen hat, ist, dass der Irische Flair in keinster Weise erwähnt wurde. Klar, es ist ein Thriller - der aber auch überall anders auf der Welt hätte spielen können...
Trotz einiger nicht nachvollziehbarer Handlungen und Verhaltensweisen der Protagonisten hat mich dieses Buch total gefesselt.

Was mir besonders gut gefallen hat, ist der Überraschungseffekt - mit diesem Täter hatte ich nämlich zu keiner Zeit gerechnet!

Das Cover lässt sofort auf einen Thriller schließen; der Spalt in der geöffneten Tür lässt einen glauben, dass der Täter schon sehr nahe gekommen ist...


Fazit:
Tolles Thriller-Debüt einer irischen Autorin. Spannung pur. Nur die Auflösung hätte etwas schlüssiger sein und die Schönheit Irlands bzw. Dublins hätten noch Erwähnung finden können.

Rezension von AngiF

Morde in Dublin

 

Frankie Sheehan, Detective im Dubliner Police Department, war für Monate außer Gefecht gesetzt. Sie wurde bei einem Einsatz, einem Alleingang, schwer verletzt. Sie wird seit dem von Panikattacken und Flashbacks geschüttelt. Ihrer Psychologin hat sie jedoch die richtigen Antworten geben können, um in den Dienst zurückkehren zu dürfen. An ihrem ersten Arbeitstag wird sie gleich zu einem Leichenfund gerufen. Die Wissenschaftlerin Eleanor Costello wurde erhängt in ihrer Wohnung aufgefunden. Alles deutet zu Beginn auf einen Selbstmord hin. Doch schnell kommen Zweifel auf. Erst Recht, als eine zweite Leiche gefunden wird. Der Ehemann des ersten Opfers ist verschwunden und nicht nur das macht ihn verdächtig. Und Frankie? Sie erhält anonyme Anrufe und gerät selbst in große Gefahr. Dabei hat sie ihr bisheriges Trauma noch gar nicht verkraftet. Aber der Serienkiller muss unter allen Umständen gestoppt werden.

Dieses Buch bringt mich mit seiner Hochspannung zum Bibbern, ich kann die Angst förmlich meinen Nacken hoch krabbelnd spüren. Die Sprache der Autorin ist schnörkellos und direkt, das verleiht dem Buch noch mehr Realitätsnähe. Ihr Schreibstil fasziniert mich und kann mich sofort mitnehmen. Die Figuren sind voll unglaublicher Tiefe und Authentizität und spielen brillant miteinander, die unsichtbaren Fäden hält die Autorin dabei gekonnt in ihren Händen. Die Protagonistin Frankie Sheehan ist der Autorin ausgezeichnet gelungen und ich kann mit ihr mitfiebern und mitfühlen. Olivia Kiernan schafft es, mich auf falsche Fährten zu locken. Das Ergebnis ist ein Thriller par Excellence und ein literarisches Parade-Beispiel hervorragender Polizeiarbeit.

Meine Bewertung für dieses Buch: fünf von fünf möglichen Sternen und eine absolute Leseempfehlung. Bei diesem psychologischen Thriller stimmt einfach alles, die Spannung, die Charaktere, der Plot, das Tempo und die Atmosphäre. Ganz klar ein Pageturner.

Rezension von /rezension/kd/93880ae75dfab697e99eba64db6d3e2b?site=e531a34e44c60f04f3d9ddb46e3772f5

Ein gelungenes Thrillerdebüt

 

Inhalt:

Frankie Sheehan ist eine der besten Detectives der Dubliner Gardaí und gerade erst wieder im Dienst. Ihr letzeter Fall hätte sie beinahe das Leben gekostet. Die physichen Wunden sind verheilt, die psychischen noch nicht. Aber ohne Arbeit hält es Frankie nicht aus. Ihr Chef gibt ihr grünes Licht, zurückzukehren. Doch es bleibt ein Risiko, das wissen sie beide. Wenn sie scheitert, ist sie draußen.
Die angesehene Wissenschaftlerin Eleanor Costello ist tot. Erhängt in ihrem Schlafzimmer.
Doch Sheehan glaubt nicht an Selbstmord. Jemand war bei Eleanor, als sie starb. Jemand, der sadistische Lust an brutalen Spielchen hat. Je länger Frankie ermittelt, desto mehr Risse bekommt das Bild der professionellen Wissenschaftlerin; dunkle Geheimnisse der Professorin kommen ans Licht. Spuren führen ins Darknet, sie stößt auf Sadomasochisten, die sich über ihre Todesfantasien austauschen. Und alle Hinweise führen zurück zu Eleanor. Immer weniger erscheint sie als das eigentliche Opfer. Doch sie wurde umgebracht. Wer ist ihr Mörder?
Schon bald wird eine zweite Leiche gefunden: eine junge Frau - zu Tode gefoltert. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, und für Frankie geht es erneut um Leben und Tod.

Meine Meinung:

Ein solides Thrillerdebüt hat Olivia Kiernan mit "Zu nah" geschaffen.
Frankie Sheehan gefällt mir besonders gut. Trotz ihrer Vergangenheit und der immer wiederkehrenden Bilder, der schrecklichen Tat, in ihrem Kopf, ist sie doch eine mutige Frau und Ermittlerin. Stück für Stück erfährt man als Leser, was damals passiert ist. Nebenbei laufen die aktuellen Ermittlungen.
Auch ihr Kollege Buz und sogar ihr Chef Clancy waren mir sympathisch. Mit etwas Witz versucht vor allem Buz seine Kollegin wieder zurück in ein relativ normales Leben zu holen.

Die Story an sich war gut durchdacht. Sie lässt Raum um selbst zu ermitteln. Sowas gefällt mir immer besonders gut. Immer wieder gibt es ein paar Hinweise, aber wenn man dann denkt, man hätte den Täter identifiziert, wird man schnell eines besseren belehrt.
So bleibt der Mörder bis kurz vor schluss eine gesichtslose Gestalt.

Dieser Thriller ist nichts für schwache Nerven. Die Verletzungen werden detailliert beschrieben. Ich persönlich mag das. Auch die Ermittlungen waren realistisch und ausführlich dargestellt und gut nachvollziehbar.

Mir gefällt das Cover. Wobei ich die Stahlnadel, die man eigentlich bei einer Lobotomie benutzt hier etwas irreführend finde.
Auch der Schreibstil war super flüssig und modern, man fliegt nur so durchs Buch.

Fazit:

Ein solides Thrillerdebüt. Ein bisschen Luft nach oben gibts sicher noch, aber für den Anfang echt gelungen. Wird sicher nicht mein letztes Buch dieser Autorin gewesen sein. Eine klar Leseempfehlung für Thrillerfans.

Rezension von heinoko

Erschauernd spannend

 


Dass sich hinter dem wenig aussagekräftigen Cover ein rundum gelungenes Autorendebut verbirgt, war für mich eine positive Überraschung.
Eleonor Costello, eine Wissenschaftlerin, wird erhängt in ihrem Schlafzimmer aufgefunden. Detective Frankie Sheehan von der Dubliner Polizei, selbst noch schwer unter den Folgen ihres letzten Falles körperlich und seelisch leidend, spürt intuitiv, dass sehr viel mehr hinter diesem vermeintlichen Selbstmord steckt. Kurz darauf wird eine zweite tote Frau gefunden, grausam zu Tode gefoltert. Und spätestens jetzt beginnt eine Tätersuche, die tief hinabführt in eine Welt des Quälens, in eine Spirale der Gewalt als Lustgewinn.
Olivia Kiernan schreibt im Präsens. Zudem hat sie Frankie Sheehan als Ich-Erzählerin gewählt. Allein schon diese Stilform macht das Geschehen hautnah erlebbar. Wir tauchen tief ein in das erlittene Trauma von Frankie, in die Panikattacken und in ihren Kampf, sich selbst immer wieder neu zu überwinden. Feinste Beobachtungen, detaillierte Nuancen des inneren Erlebens machen die Handlung zu einem atmosphärisch und psychologisch dichten Thriller. Dazu kommen noch Dialoge mit teils beißendem Humor und insgesamt der in der Bildwahl mitunter fast expressionistisch anmutende Schreibstil. Und ein Plot, in dem vergangenes und neues Grauen sich wie zwei Schlangen lautlos und unaufhaltsam aufeinander zubewegen. All dies ergibt einen großartigen Thriller, erschauernd spannend.