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Rezensionen

Rezension von Streiflicht

Konnte mich leider nicht völlig überzeugen

 

Ich selbst war leider noch nie in Südtirol, höre aber immer Kollegen und Freunde von dieser ganz besonderen Gegend schwärmen. Zuletzt habe ich einige Krimis gelesen, die dort spielen und die mir sehr gut gefallen haben. Daher war ich auf dieses Buch sehr neugierig und habe es mir als Lektüre mit in den Urlaub genommen.
Leider muss ich aber nun sagen, dass mich das Buch nicht so wirklich überzeugen konnte. Schon von den ersten Seiten an fand ich die Geschichte eher zäh und langwierig und konnte mich auch mit den Figuren nicht so recht anfreunden. Vielleicht liegt es auch daran, dass es bereits der siebte Band einer Reihe ist, deren Vorgänger ich nicht kenne. Vielleicht hätte es geholfen, wenn ich die Figuren schon gekannt hätte. So aber wirkten sie auf mich eher hölzern und nicht so ansprechend. Und auch die Kriminalgeschichte konnte mich leider nicht so recht begeistern. Ich habe zwischendrin auch mal Pause gemacht und das Buch dann weiter gelesen, aber auch dann hat es mich nicht recht gepackt. Schade.

Rezension von Petra Sch.

zwei außergewöhnliche Mordmethoden im wunderschönen Südtirol

 

4,5 Sterne


Kurz zum Inhalt:
Im Südtiroler Dorf Tirol wird vor einem Hotel ein junger Jogger aus Deutschland tot aufgefunden. Gestorben durch eine außergewöhnliche Mordmethode. Commissario Fabio Fameo kann sich so keinen rechten Reim auf die Art der Tat und vor allem auf das Motiv machen.
Als dann auch noch Maria Steinegger, eine Pensionswirtin im Ort und Gattin des verhassten Obstbauern Naz Nußbaumer, ebenfalls aus ungeklärten Gründen einen augenscheinlich tödlichen Unfall erleidet, ahnen Fameo und sein Freund, der Carabiniere Tommaso Caruso, noch nicht, dass sich die Fäden der beiden Fälle in der schillernden Welt des Südtiroler Theaters zusammenfügen, dessen polarisierender Mittelpunkt der egozentrische Regisseur Zenz Nußbaumer ist.



Meine Meinung:
"Wut kommt selten allein" ist der 7. Fall für Commissario Fabio Fameo. Der Fall ist jedoch in sich geschlossen und kann eigenständig gelesen werden. Alle Wichtigen Infos aus Fabios Vergangenheit sind geschickt in die Geschichte integriert. Auch trifft man wieder alte Bekannte aus den vorigen Bänden, wie seine Frau Elisabeth, seine Kollegen Francesca und Eduard, natürlich sein Freund bei den Carabinieri, Tommaso Caruso, und "die Cantalielo", die ihm schon im Band "Liebe macht zornesblind" als Chefin vor die Nase gesetzt wurde.

Der Schreibstil ist nach kurzer Eingewöhnungsphase schnell und flüssig zu lesen. Ich mag, dass man immer wieder Einblicke in die Gedanken von Fabio und Tommaso erhält.
Die Handlung spielt in der Südtiroler Theater-Szene und man bekommt gute Einblicke.
Besonders gut gefällt mir, dass zwei vermeintlich unzusammenhängende Morde plötzlich zu einem Strang verwebt werden. Und die beiden außergewöhnlichen Mordmethoden waren als eingefleischte Krimi- und Thriller-Leserin für mich total neu! Die Auflösung war authentisch und nachvollziehbar.
Leider sind in diesem Band die handelnden Personen nicht so detailliert vorgestellt worden. Wenn man einen oder mehrere Vorgänger Bände kennt, ist man sofort wieder drin; aber für Neueinsteiger stelle ich mir die "Eingewöhnung" etwas schwieriger vor.

Ralph Neubauer ist es wieder einmal sehr gut gelungen, die Orte der Handlung und die wunderschöne Südtiroler Landschaft lebendig werden zu lassen, sodass man sich direkt im Geschehen wähnt.

Im Anhang gibt es eine Literaturliste sowie hilfreiche Erläuterungen zum Polizeiwesen in Südtirol.
Die Polizei ist in Italien nämlich ganz anders aufgebaut als in Deutschland oder Österreich. Auch innerhalb des Buches gibt es für einzelne spezielle Begriffe immer wieder erklärende Fußnoten.

Das Cover zeigt - passend zum Inhalt - eine Freilichtbühne und passt optisch in die Südtirol-Krimi Reihe; und dass das "O" in "Südtirol" wie ein Fadenkreuz aussieht, ist pfiffig und lässt auf den ersten Blick einen Krimi erkennen!


Fazit:
Kurzweilig, spannend, humorvoll und mit viel Lokalkolorit: Ich wurde wieder sehr gut unterhalten und ins wunderschöne Südtirol entführt und vergebe dafür 4,5 Sterne.

Rezension von Simone Fladausch

In sich rund und spannend

 

"Wut kommt selten allein" ist der siebte Südtirolkrimi aus der Feder von Ralph Neubauer - kann aber ohne Probleme auch unabhängig gelesen werden.

Zu Beginn werden zwei konkrete Fälle parallel geschildert, unter der Fragestellung "Unfall oder Mord?", dazu gibt es noch kleinere Anzeigen, die gerade verfolgt werden. Als dann der dritte Tod (oder Mord???) dazu kommt, wird es so richtig spannend!
Und ich muss sagen.....mein Verdacht hat sich nicht bestätigt. Es darf mitgefiebert werden!

Neben den Ermittlungen und auch dem Privatleben der Kommissare erfährt man viel über das Leben und die Kultur in Tirol und Umgebung.....das macht Lust, selbst einmal dorthin zu reisen! Auch das Theaterspiel und seine Facetten wird thematisiert.

Alles in allem ein in sich runder, spannender und fesselnder Kriminalroman!

Der Schreibstil ist einfach gehalten, was ein flüssiges Lesen ermöglicht. So kann man sich gut auf den Inhalt konzentrieren.
Ab und an werden Begriffe der italienischen Polizei verwendet, diese werden ganz hinten im Buch unter "Erläuterungen" erklärt, was sehr hilfreich ist.
Etwas gewöhnungsbedürftig fand ich am Anfang, dass die Gedanken der Protagonisten mit Anführungszeichen gekennzeichnet sind, genauso wie eine wörtliche Rede. Durch den Zusatz "dachte" oder "sagte" kann man es dann zwar zuordnen, aber ich musste dann immer kurz umdenken.

Ich kann das Buch jedem Krimifan ans Herz legen und werde auf jeden Fall noch mehr von Ralph Neubauer lesen.

Rezension von Bibliomarie

Spannender Südtirol Krimi

 

Commissiario Fabio Fameo macht sich Sorgen. Der Umbau des neuerworbenen historischen Ansitzes wird teurer als geplant, vor allem seit der Denkmalschutz mitmischt. Dabei wollte er nur seiner größer werdenden Familie ein Heim schaffen. Seine erwartete Beförderung zum Vicequestore scheint zunehmend unsicher. Gut, dass es dafür auf der Dienststelle ruhiger zugeht.

Es gibt eine Tote, aber ganz offensichtlich ein Bergunfall, auch wenn Freund und Kollege, der Carabiniere Tommaso Caruso ein seltsames Gefühl dabei hat. Dann der tote Jogger vor dem Hotel, aber auch da scheint alles ganz harmlos. Doch dann schlägt die Pathologie Alarm, beim Bergunfall findet man Anzeichen einer Schussverletzung und der tote Jogger hat einen abgerissenen Halswirbel. Gibt es eine Verbindung?

Ralph Neubauer liebt Südtirol und kennt es wie seine Westentasche. Ihn in die Berglandschaft zu begleiten ist immer ein Gewinn. Man kann auf den Spuren seiner Kriminalromane Südtirol entdecken und erwandern. Die Lokale, in den Fabio und Tommaso speisen, sind immer auch in der Realität zu finden und immer auch ein kulinarischer Tipp.

Beachtlich finde ich auch, wie sich Neubauer bis in die Details seiner Handlungen kundig macht. Wenn er von geschichtlichen, kulturellen oder politischen Ereignissen spricht, dann spürt man, dass alles bestens recherchiert ist.

Vielleicht ist mir deshalb aufgefallen, dass das berühmte Schloss Burg vom bergischen Solingen nach Wuppertal verlegt wurde. Das sollte nicht passieren, vor allem da Neubauer quasi um die Ecke zu Hause ist. Wenn ich hier schon bei der Kritik bin: einige Druckfehler fand ich auch peinlich. Ich will nur ein Beispiel nennen: das Glas wurde langsam gelehrt.

Aber das hat meinen gesamten Leseeindruck nicht geschmälert, der Kriminalroman war von der Idee her ausgefallen und die Handlung wurde geschickt zusammengeführt. Ich fand das Buch spannend, auch wenn es eine eher gemächliche Spannung ist, die sich Lauf des Plots entwickelt. Gut gefallen haben mir wieder die Personen, die Neubauer sehr genau charakterisiert und die dadurch sehr realistisch wirken.

Die Südtirol Krimis des Autors haben sich einen festen Platz im Genre der Regionalkrimis erobert.

Rezension von Gerhard

absolut empfehlenswert

 

Inhalt (Übernommen):

Gibt es einen Mord ohne Motiv? Schwer vorzustellen für Commissario Fabio Fameo und seinen Freund CarabiniereTommaso Caruso. Beide ermitteln sie in verschiedenen Fällen und doch gibt es Verbindungen, die spät, sehr spät ans Licht kommen. Auf ihrer Suche nach den Zusammenhängen begegnen die Ermittler der bunten Welt des Schauspiels, in der Gefühle professionell dargestellt werden. Aber was, wenn die auf der Bühne dargestellte Wut der Realität beängstigend nahe kommt?

Meine Meinung:

Erneut ist es Ralph Neubauer gelungen mich von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln, mitzureißen und nach Südtirol zu entführen. Ralph Neubauer kann unfassbar schnell nervenzerreißende Spannung aufbauen und diese die gesamte Handlung über halten. Auch wenn die Auflösung bezüglich des Mörders nicht überrascht, war das Tatmotiv dafür umso unvorhersehbarer. Wie auch schon in den anderen sechs Südtirol Krimis kann Ralph Neubauer die heimelige Atmosphäre und das italienische Flair äußerst gelungen einfangen und an den Leser transportieren. Sowohl die bildgewaltigen Landschaften als auch die typischen Gerichte und Mentalität der Einheimischen machen beim Lesen große Lust auf einen Südtirol Urlaub. Ich habe den Krimi während eines Wochenendaufenthalts Klausen gelesen und konnte mir dadurch alles Beschriebene bildlich vorstellen. Ich bin einmal mehr total begeistert und kann das Buch absolut weiterempfehlen.

Mein persönliches Fazit:

„Wut kommt selten allein“ ist eine äußerst gelungene und lesenswerte Fortsetzung der Südtirol Reihe von Ralph Neubauer. Ich vergebe 5 von 5 Sterne und hoffe auf einen achten Fall für den sympathischen und charmanten Commissario Fabio und dessen Freund Tommaso.

Rezension von heinoko

Zuviel Fleißarbeit, zu wenig Inspiration

 


Es war mein erstes Buch dieses Autors, insofern war ich neugierig-gespannt auf das Buch. Ich finde es immer interessant, wenn man anhand eines Romans oder Krimis einen Landstrich, eine bestimmte Gegend näher kennenlernt. Um es gleich vorweg zu sagen, dies ist dem Autor gut gelungen. Ich war noch nie in Südtirol, aber ich habe durch die teilweise akribisch reiseführerartig nüchternen Beschreibungen durchaus ein inneres Bild von Südtirol gewonnen. Für mich persönlich wäre übrigens hilfreich gewesen, wenn eine einfache Landkarte die einzelnen Handlungsorte vorstellbar gemacht hätte.

Insgesamt gesehen jedoch hat mich das Buch sehr enttäuscht. Aus diesem Grund gebe ich die Handlung der Einfachheit ausnahmsweise anhand des Klappentextes wider. „Gibt es einen Mord ohne Motiv? Schwer vorzustellen für Commissario Fabio Fameo und seinen Freund Carabiniere Tommaso Caruso. Beide ermitteln sie in verschiedenen Fällen und doch gibt es Verbindungen, die spät, sehr spät ans Licht kommen. Auf ihrer Suche nach den Zusammenhängen begegnen die Ermittler der bunten Welt des Schauspiels, in der Gefühle professionell dargestellt werden. Aber was, wenn die auf der Bühne dargestellte Wut der Realität beängstigend nahe kommt? Schauplatz dieses 7. Südtirolkrimis ist das Dorf Tirol und das Südtiroler Unterland.“

Erst einmal äußerlich gesehen: Von Anfang an haben mich die vielen, vielen Fehler gestört. Da wird Klein- und Großschreibung sehr großzügig und fehlerhaft gehandhabt (besonders bei Ihre/ihre, Sie/sie, Ihnen/ihnen), oder dass und das wird verwechselt, Buchstaben fehlen, Wortendungen sind grammatikalisch nicht korrekt oder es wird Fusel und Fussel verwechselt, Schloss Burg ist nicht in Wuppertal, sondern in Solingen usw. usw. Hier hätte ein sorgfältiges Korrekturlesen vor Veröffentlichung gut getan.
Zur Handlung: Positiv ist, dass der Leser bis fast zum Ende im Ungewissen bleibt, insofern erhält sich eine gewisse Grundspannung. Doch leider, leider schafft es der Autor nicht, seine Protagonisten dem Leser wirklich näher zu bringen, damit man auch emotional in die Handlung eintauchen könnte. Das gesamte Buch über habe ich das Gefühl, dass der Autor das Buch fleißig-präzise in reiner Kopfarbeit „erarbeitet“ hat, und zwar in einem etwas altmodisch bemühten Sprachstil. In Fleißarbeit werden Lokal- bzw. Heimatwissen über Südtirol oder ausufernde Sach-Erklärungen z. B. zur Wirkweise eines Teilmantelgeschosses dargelegt. Doch damit nicht genug. Der Autor wiederholt Vieles wieder und wieder. Erst wird eine Befragung oder ein Geschehen erzählt, dann denkt jemand über die Befragung oder das Geschehen nach, referiert es nochmals für sich, und schließlich wird die Befragung oder das Geschehen jemand anderem erzählt und der Leser erfährt ein drittes Mal davon. Dass TurTur, der Scheinriese, mehrfach beschrieben wird und dass Stirnfalten „den Denker verraten“ sollen oder dass gar Elisabeth trotz Schwangerschaft Wein trinkt, macht mich zusätzlich ärgerlich. Mehr Inspiration und weniger Fleiß hätten dem Buch gut getan.