0 0,00*
Sleepy Hollow. Unheimliche GeschichtenOverlay E-Book Reader
Washington Irving

Sleepy Hollow. Unheimliche Geschichten

(u.a. mit Rip van Winkle) »Die Sage von Sleepy Hollow gehört bis heute zu den Meisterwerken der amerikanischen Literatur« (Deutschlandfunk)

EPUB Scarica immediatamente
Download possible solo in Italia!


Dettagli prodotto

Casa editrice
Anaconda Verlag
Pubblicato
2024
Lingua
Deutsch
Pagine
176
Info
176 Pagine
ISBN
978-3-641-31861-1

Kurztext / Annotation

Sleepy Hollow ist eine schaurige Schlucht im Staat New York. Dort treibt der Geist eines ehemaligen Söldners sein Unwesen. Davon ist Schulmeister Crane überzeugt, schließlich hat das Gespenst seinen Kopf nach ihm geworfen. Ganz sicher. Mit Washington Irving und den gruselig-heiteren Erzählungen dieses Bandes geht es zu den glorreichen Anfängen der amerikanischen Short Story. Zum Beispiel auch mit der berühmten Geschichte vom holländischen Siedler Rip van Winkle, der einer unheimlichen, seltsam altmodisch gekleideten Kegeltruppe begegnet und irgendwann aus einem sehr, sehr langen Schlaf erwacht.



Washington Irving (1783-1859) war ein amerikanischer Schriftsteller. Insbesondere seine Kurzgeschichten, darunter »Rip Van Winkle« und »Die Legende von Sleepy Hollow«, waren prägend für die amerikanische Literatur dieser Gattung.

Textauszug

Die Geisterbraut

Erzählung eines Reisenden. **

Er, für den der Tisch gedeckt,

Liegt, traun, die Nacht kalt hingestreckt!

Ich führt' zur Stub' ihn gestern Nacht,

Heut' Nacht hat Gray-steel ihm das Bett gemacht.

Sir Eger, Sir Grahame und Sir Gray-steel.

Auf dem Gipfel einer der Höhen des Odenwalds, einer wilden und romantischen Gegend des oberen Deutschlands, nicht weit von dem Zusammenfluss des Mains und des Rheins gelegen, stand vor vielen, vielen Jahren das Schloss des Baron von Landshort. Es ist nun ganz zerfallen, und beinahe unter Buchen und dunkeln Fichten begraben, aus denen jedoch noch der alte Wachtturm hervorblickt, der, wie einst sein Besitzer, sein Haupt hoch empor zu tragen strebt und auf die benachbarte Gegend hinabblickt.

Der Baron war ein trockener Zweig der großen Familie von Katzenellenbogen, der Name einer ehemals sehr mächtigen Familie dieses Landes. Die Benennung soll eine erlauchte Dame der Familie, ihres schönen Arms wegen berühmt, veranlasst haben. (Anmerk. des Verf. und erbte mit den Besitzungen seiner Ahnen auch zugleich ihren ganzen Stolz.) Obgleich der kriegerische Sinn seiner Vorfahren den Gütern der Familie sehr geschadet hatte, so suchte der Baron den äußeren Glanz seines Standes doch immer noch zu behaupten. Die Zeiten waren friedlich und die deutschen Edelleute hatten fast allgemein ihre unbequemen, alten, wie Adlerhorste an den Bergen hängenden Burgen verlassen und bequemere Wohnungen in den Tälern erbaut; der Baron blieb indes noch immer in seiner kleinen Veste stolz abgeschlossen, und nährte, mit angeerbter Hartnäckigkeit, den ganzen alten Familiengroll, sodass er mit einigen seiner nächsten Nachbarn um Streitigkeiten willen gespannt war, die noch von ihren Ururgroßvätern herrührten.

Der Baron hatte nur ein Kind, eine Tochter, aber die Natur wägt, wenn sie nur ein Kind gewährt, dies immer dadurch auf, dass sie es zu einem Wunder macht; und so war es mit der Tochter des Barons. Alle Ammen, Gevatterinnen und Muhmen vom Land versicherten ihrem Vater, dass es ihresgleichen nicht in Deutschland gäbe, und wer hätte das besser wissen sollen als diese? Sie war überdies mit großer Sorgfalt unter der Oberaufsicht zweier unverheirateten Basen erzogen worden, die einige Jahre ihres früheren Lebens an einem der kleinen deutschen Höfe zugebracht hatten, und in allen zur Erziehung einer Frau von Stande nötigen Zweigen des Wissens erfahren waren. Unter ihrer Anleitung ward sie ein Wunder der Vollkommenheit. In ihrem achtzehnten Jahr konnte sie bewunderungswürdig sticken und hatte ganze Heiligengeschichten in Tapetenarbeit genäht, und in die Gesichter eine solche Kraft des Ausdrucks gebracht, dass sie aussahen, wie arme Seelen im Fegefeuer. Sie konnte ohne große Schwierigkeit lesen, und hatte sich durch mehrere Kirchen-Legenden, und beinah alle ritterlichen Wunder im Heldenbuch glücklich hindurchbuchstabiert. Sie hatte selbst bedeutende Fortschritte im Schreiben gemacht; war im Stande, ihren Namen, ohne einen Buchstaben auszulassen und so leserlich zu schreiben, dass ihre Basen ihn ohne Brille entziffern konnten. Sie besaß eine große Fertigkeit, kleine artige unnütze Spielwerke, wie bei den Frauen herkömmlich, zu machen, verstand die künstlichsten Tänze der damaligen Zeit, spielte mehrere Weisen auf der Harfe und Zither und wusste alle zärtliche Balladen aus den Minnesängern auswendig.

Ihre Basen, die in ihren jüngeren Jahren flatterhaft und große Koketten gewesen waren, schickten sich auch vortrefflich dazu, über die Aufführung der Nichte zu wachen; denn es gibt keine so streng kluge und unerbittlich ehrsame Duenna, wie eine überalterte Kokette. Sie durfte nie das Gebiet des Schlosses überschreiten, ohne wohl begleitet oder vielmehr wohl bewacht zu sein, musste beständig Lehren über Anstand und strengen Gehorsam anhören,

Beschreibung für Leser

Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet