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Isabel Allende

Amandas Suche

Roman | Von der Autorin des Weltbestsellers »Das Geisterhaus«

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Produktdetails

Verlag
Suhrkamp
Erschienen
2014
Sprache
Deutsch
Seiten
479
Infos
479 Seiten
ISBN
978-3-518-73464-3

Kurztext / Annotation

San Francisco, die Stadt der ewigen Optimisten und Freigeister, wird von einer blutigen Mordserie heimgesucht. Chief Inspector Martín setzt Himmel und Hölle in Bewegung, doch der Mörder ist ihm immer einen Schritt voraus. Wäre da nicht Martíns scharfsinnige Tochter Amanda, die zusammen mit ihrem Großvater und einigen Internetfreunden nach Hinweisen forscht. Sie sind fest entschlossen, den Täter zu schnappen, und bemerken erst viel zu spät, wie bedrohlich nahe sie dem Grauen gekommen sind: Plötzlich verschwindet Amandas Mutter spurlos, und die Tochter muss über sich hinauswachsen, um den Menschen zu retten, der ihr am nächsten steht.

Amandas Suche erzählt den Weg einer furchtlosen jungen Frau, die mit allen Mitteln verteidigt, was sie liebt - ein atemraubender Krimi und zugleich ein fesselnder Roman über das kostbare Band zwischen Töchtern und Müttern und die lebensrettende Kraft der Familie.



Isabel Allende, geboren 1942 in Lima, ist eine der weltweit beliebtesten Autorinnen. Ihre Bücher haben sich millionenfach verkauft und sind in mehr als 40 Sprachen übersetzt worden. 2018 wurde sie - und damit erstmals jemand aus der spanischsprachigen Welt - für ihr Lebenswerk mit der National Book Award Medal for Distinguished Contribution to American Letters ausgezeichnet. Isabel Allendes gesamtes Werk ist im Suhrkamp Verlag erschienen.

Textauszug

JANUAR
Montag, 2. 1.

Mit dem Gesicht nach unten lag Ryan Miller auf der Massagebank und döste unter dem wohltuenden Einfluss von Indiana Jacksons Händen, die Reiki im ersten Grad anwandte. Miller hatte ungefähr sechzig Seiten zu der von dem japanischen Buddhisten Mikao Usui 1922 entwickelten Methode gelesen und wusste, dass sich die Wirksamkeit von Reiki wissenschaftlich nicht belegen ließ, vermutete aber doch eine geheimnisvolle Kraft dahinter, da die Konferenz der katholischen Bischöfe der Vereinigten Staaten die Methode im Jahr 2009 zu einer Gefahr für die geistige Gesundheit der Christenheit erklärt hatte.

Indiana Jackson praktizierte in Büro Nr. 8 im zweiten Stock der berühmten »Ganzheitlichen Klinik« von North Beach, im Herzen des italienischen Viertels von San Francisco. Ihre Tür war indigoblau gestrichen, in der Farbe der Spiritualität, und die Wände in einem hellen Grün, der Farbe der Gesundheit. Auf ihrem Türschild stand in kursiven Lettern Indiana, Heilerin und darunter ihr Angebot: Intuitive Massage, Reiki, Magnet-, Kristall-, Aromatherapie. An der Wand ihres winzigen Vorzimmers hing ein grellbuntes Tuch aus einem Asia-Laden, das die Göttin Shakti zeigte, eine sinnliche junge Frau mit schwarzem Haar, rotem Sari und jeder Menge Goldschmuck, die in der rechten Hand ein Schwert und in der linken eine Blume hielt. Die Göttin vervielfachte sich durch etliche weitere Arme und Hände, die ebenfalls Symbole ihrer Macht hielten, angefangen bei einem Musikinstrument bis hin zu etwas, das auf den ersten Blick wie ein Mobiltelefon aussah. Indiana verehrte Shakti sehr und war sogar drauf und dran gewesen, ihren Namen anzunehmen, doch hatte ihr Vater, Blake Jackson, ihr klargemacht, dass für eine großgewachsene Nordamerikanerin, die üppig beleibt und blond war und vage an eine Aufblaspuppe erinnerte, der Name einer hinduistischen Gottheit nicht tragbar war.

Wegen seiner militärischen Ausbildung und beruflichen Tätigkeit war Ryan Miller ein eher misstrauischer Mensch, überließ sich Indianas Behandlung aber mit tiefer Dankbarkeit und fühlte sich nach jeder Sitzung beschwingt und froh, was am Placebo-Effekt und seiner verliebten Hingerissenheit liegen mochte, wie sein Freund Pedro Alarcón glaubte, oder an der Harmonisierung seiner Chakren, wie von Indiana behauptet. Die friedvolle Stunde bei Indiana war das Beste an seinem Junggesellenleben, er fand mehr Nähe in den Heilbehandlungen bei ihr als in dem komplizierten Sexgeplänkel mit Jennifer Yang, der hartnäckigsten Geliebten, die er je gehabt hatte. Er war ein großgewachsener und durchtrainierter Mann, besaß den Nacken und das Kreuz eines Kämpfers, Arme wie Baumstämme, dazu aber schlanke Zuckerbäckerhände, trug sein braunes, graumeliertes Haar bürstenkurz, hatte strahlend weiße Zähne, die unmöglich echt sein konnten, helle Augen, eine demolierte Nase, und wenn man den Stumpf mitzählte, trug er dreizehn sichtbare Narben am Körper. Indiana Jackson vermutete noch einige mehr, hatte ihn aber nie ohne Unterhose gesehen. Noch nicht.

»Wie fühlst du dich?«, wollte sie wissen.

»Blendend. Dieser Nachtischgeruch macht mich hungrig.«

»Das ist reines Orangenöl. Wenn du dich drüber lustig machst, weiß ich nicht, wozu du herkommst, Ryan.«

»Um dich zu sehen, wozu sonst.«

»Dann ist das hier nichts für dich«, entgegnete sie verärgert.

»Merkst du denn nicht, dass ich bloß Spaß mache, Indi?«

»Orange ist ein junger und fröhlicher Duft, zwei Eigenschaften, die du brauchen kannst, Ryan. Das Reiki ist so mächtig, dass manche Sch&uu

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