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Die Muse von WienOverlay E-Book Reader
Caroline Bernard

Die Muse von Wien

Roman

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Produktdetails

Verlag
Aufbau Digital
Erschienen
2018
Sprache
Deutsch
Seiten
480
Infos
480 Seiten
ISBN
978-3-8412-1481-2

Kurztext / Annotation

Muse, Künstlerin, Geliebte.

Klimt war ihre erste Liebe, für Gustav Mahler wird sie zur Muse - Alma Schindler wächst inmitten der Wiener Boheme auf, ist in den Salons der schillernden Metropole zu Hause, verfolgt den Aufstieg der Secession, inspiriert und verführt. Und sie ist Künstlerin, ihre Leidenschaft gehört dem Klavierspiel, vor allem der Komposition. Bis sie Gustav Mahler trifft und sich Hals über Kopf in ihn verliebt. Gustav erwidert ihre Liebe, jedoch zu einem hohen Preis: Für ihn soll sie ihre Kunst aufgeben ...

Die Geschichte einer der faszinierendsten Frauen im Wien der Jahrhundertwende.



Caroline Bernard ist das Pseudonym von Tania Schlie. Die Literaturwissenschaftlerin arbeitet seit über zwanzig Jahren als freie Autorin. Sie liebt es, Geschichten von starken Frauen zu erzählen.

Im Aufbau Taschenbuch und bei Rütten & Loening liegen von ihr »Die Muse von Wien«, »Rendezvous im Café de Flore«, »Die Frau von Montparnasse«, »Fräulein Paula und die Schönheit der Frauen«, »Die Wagemutige' sowie der Roman »Frida Kahlo und die Farben des Lebens« vor, der lange Zeit die Bestsellerlisten anführte und in zahlreichen Ländern erschienen ist.

Textauszug

Kapitel 2

Zwei Wochen nachdem sie Klimt in seinem Atelier besucht hatte, war einer dieser schönen Tage, die es nur in Wien gab, wenn es schon im Februar urplötzlich frühlingshaft warm wurde. Alma kam von der Klavierstunde nach Hause. Sie war froh, den Mantel ausziehen zu können, der ihr zu warm geworden war. Aus dem Arbeitszimmer ihres Stiefvaters hörte sie erregte Stimmen. Das Haus in der Theresianumgasse war ein beliebter Treffpunkt moderner Maler und Künstler, Literaten, Musiker und Architekten. In Molls Arbeitszimmer, zwischen den antiken Möbeln, war vor zwei Jahren die Wiener Secession gegründet worden, dessen Vizepräsident er war. Und in diesen Tagen schmiedeten die Herren Pläne zur Gründung einer Künstlerkolonie vor den Toren Wiens. Endlich konnte ihre Mutter ihr Talent als Gastgeberin ausleben, an der Seite des umtriebigen Carl Moll, den sie im Gründungsjahr der Secession geheiratet hatte. Alma hatte ihrer Mutter diesen Verrat noch nicht verziehen. Sie seufzte, als sie an ihren Vater dachte, diesen großherzigen Mann voller Charakter. Kein Vergleich zu diesem gschaftlhuberischen Kleinbürger, der jetzt das Sagen im Haus hatte. Am meisten störte es sie, dass man in diesem Haus nie mehr ungestört sein konnte. Alma hätte sich jetzt gerne gleich wieder ans Klavier gesetzt. Sie hatte eine Melodie im Kopf, die sie spielen und niederschreiben wollte, aber das konnte sie nur, wenn sie allein war. Sie brauchte absolute Ruhe dafür, aber die Besucher ihres Vaters lärmten und lachten. Außerdem konnte man im Arbeitszimmer alles hören. Alma seufzte noch einmal. Sie legte ihre Noten neben der Garderobe ab und betrachtete ihre leuchtend blauen Augen und die dunkle Haarmähne im Spiegel. Sie hatte ihr Haar am Morgen locker am Hinterkopf zusammengenommen, so dass es in einer weichen Welle ihr Gesicht umspielte. Den Rest hatte sie zu Schnecken gedreht, die sie am Hinterkopf zu einem Knoten legte, eine der Sängerinnen in der Oper hatte diese neue Frisur getragen. Sie drehte sich vor dem Spiegel hin und her und dachte, dass sie für offen getragenes Haar mit ihren neunzehn Jahren inzwischen zu alt war.

»Alma, du bist schon zurück? Setz dich zu uns.« Ihre Mutter kam mit einem Tablett voller Erfrischungen aus der Küche. »Klimt ist auch da. Es geht um die nächste Ausstellung der Secession.«

Alma zuckte zusammen. Klimt war hier! Seit sie vor zwei Wochen derart kindisch - sie war in der Zwischenzeit zu dem Schluss gekommen, dass ihr Verhalten wenig erwachsen gewesen war - aus seinem Atelier geflüchtet war, hatte sie ihn nicht mehr gesehen, aber umso mehr an ihn gedacht. Sie musste sich erst sammeln, bevor sie ihn begrüßte. »Ich komme gleich«, sagte sie hastig. »Ich mach mich nur schnell frisch.«

Mit raschen Schritten ging sie den Flur entlang in das Zimmer, das sie mit ihrer Schwester teilte. Zum Glück war Gretl nicht da. Alma musste nachdenken. Wie sollte sie Klimt gegenübertreten? Sie ließ sich auf ihr Bett fallen, ihre Gedanken flogen zu ihrem ersten Treffen. Es war auf der Eröffnungsausstellung der Secession vor einem Jahr gewesen. Alma war mit Gretl und ihrer Mutter hingegangen, Carl wartete dort bereits auf sie, und neben ihm hatte Klimt gestanden. Alma hatte ihn sofort an seiner ungewöhnlichen Kleidung erkannt. Er hatte so männlich neben ihrem Stiefvater ausgesehen. Als der sie vorgestellt hatte, hatte Alma in Klimts Augen etwas aufblitzen sehen, etwas Wildes, Gefährliches. Klimt war offensichtlich keiner dieser Männer, die einer Frau nach dem Mund redeten oder nichtssagende Komplimente säuselten. Das zog sie sofort an.

»Sie sind schön, Alma«, hatte er zu ihr gesagt und dabei ihren Kopf in seine beiden Hände genommen und ihn nach rechts und links gedreht, um ihr Gesicht besser betrachten zu können. Noch nie hatte ein Mann sie so angefasst. Er hatte sie nicht gefragt, seine Hände hatten nach Ölfarbe gerochen, sie hatte seine Körperlichkeit direkt vor sich gespürt. In diesem Auge

Beschreibung für Leser

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