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Annabelle und die unglaubliche Reise nach Unter-LondonOverlay E-Book Reader
Karen Foxlee

Annabelle und die unglaubliche Reise nach Unter-London

Roman

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Produktdetails

Verlag
Beltz
Erschienen
2018
Sprache
Deutsch
Seiten
352
Infos
352 Seiten
ab 10 Jahre
ISBN
978-3-407-74674-0

Kurztext / Annotation

London um 1860: Annabelle ahnt noch nichts von ihren Fähigkeiten und schon gar nichts davon, dass sie einmal die Welt retten wird! Doch sie soll das zaubermächtige Mädchen sein, so sagt es die Prophezeiung. Gemeinsam mit Kitty, einem raubeinigen Straßenmädchen, steigt sie hinab in die Katakomben von London - eine wilde Reise beginnt, auf der die beiden einen magischen Zauberstab finden müssen. Werden sie es schaffen, den bösen Magier Mr. Angel, der die Welt mit seinen Schattenwesen bedroht, zu besiegen?

Karen Foxlee, geb. 1971 in Queensland/Australien, arbeitete viele Jahre als Krankenschwester, bevor sie sich dem Schreiben zuwandte und Creative Writing studierte. Sie lebt als freie Autorin in Gympie/Queensland in Australien. Bei Beltz & Gelberg erschien bereits ihr deutschsprachiges Debüt 'Das nachtblaue Kleid' und 'Ophelia und das Geheimnis des magischen Museums'.

Textauszug

2

»Eine junge Dame steht früh auf, öffnet
ihr Fenster und erfreut sich an den
Wonnen eines arbeitsreichen Tages.«

Miss Finchs kleines blaues Buch (1855)

Annabelle entschied sich für das Stadtkleid mit dem Rosenmuster, von dem Isabelle Rutherford gesagt hatte, es sei das schönste Kleid der ganzen Welt. Es hatte zarte, kurze Ärmel mit einer Spitzenborte und wurde mit Perlmuttknöpfen geschlossen. Jeder Knopf war nun eine Herausforderung. Annabelle war daran gewöhnt, dass Mercy knöpfte, knotete, glatt strich und bürstete. Sie hatte sich in ihrem ganzen Leben noch nie allein angezogen.

Sie flocht sich die Haare, da sich fast alle Locken gelöst hatten. Es gab keinen Spiegel. Als sie die Tür aufmachte, sah sie Miss Henrietta auf dem Treppenabsatz stehen und warten. Beim Anblick von Annabelles Kleid runzelte sie die Stirn. Als Annabelle so freundlich wie möglich lächelte, runzelte sie sie noch stärker.

»Nach Sonnenaufgang liegen wir nicht mehr im Bett«, sagte Miss Henrietta Vine. »Es gibt Arbeit zu verrichten und Nachttöpfe zu leeren.«

Annabelle sollte jeden Morgen auf Zehenspitzen in Miss Henriettas Zimmer schleichen, um ihren Nachttopf zu leeren. Miss Henrietta zeigte ihr, wie. Sie durfte kein Geräusch machen. Kein lautes Klirren, Klappern oder Schwappen. Offenbar duldete Miss Henrietta Vine nicht das geringste Schwappen. Annabelle dachte über Miss Estella nach. Wo war sie und wer leerte ihren Nachttopf?

»Miss Estella hat ihr persönliches Hausmädchen, Tatty«, erklärte Miss Henrietta, obwohl Annabelle kein Wort gesagt hatte.

In der Küche zeigte Miss Henrietta ihr schweigend, wie man Feuer machte und den speziellen gelben Tee zubereitete. All diese Aufgaben hatte Annabelle in der ersten Morgendämmerung lautlos zu verrichten.

»Jetzt musst du meine Kleider zusammenlegen und in meiner Kommode verstauen«, sagte Miss Henrietta. Annabelle sah die immer noch leicht lila glänzenden Kleider an, die am Kamin hingen. »Ich werde sie eine Zeit lang nicht tragen können. Zumindest nicht, bis die Wirkung der Magie nachlässt.«

Annabelle fragte sich, was wohl passieren würde, wenn Miss Henrietta jetzt eines der Kleider anzöge. Vielleicht finge sie an zu schweben. Vielleicht würden sich ihre Füße vom Boden lösen, ohne dass sie etwas dagegen tun könnte. Vielleicht schwebte sie zur Hintertür hinaus in den Himmel. Dann wäre Miss Henrietta weg, würde über London entschweben und nie wieder gesehen.

»Deine Gedanken sind laut und respektlos!«, brüllte Miss Henrietta - wieder so, als hätte Annabelle sie laut ausgesprochen.

Miss Henrietta brüllte so laut, dass Annabelle errötend zusammenzuckte und schnell die Kleider einsammelte. Sie waren warm von der Nacht am Feuer, und Annabelle vergrub die Hände in dem Stapel, als sie sie die Treppe hinauftrug.

Nachdem die Kleider zusammengelegt und in Schubladen verstaut worden waren, musste der Laden gefegt werden.

»Meine Güte, Kind«, sagte Miss Henrietta, als Annabelle begann, den Boden abzutupfen. »Hast du noch nie gefegt?«

»D...d...doch«, stammelte Annabelle.

Hatte sie nicht, abgesehen von dem einen Mal in Miss Finchs Akademie für junge Damen, als sie in einem Theaterstück ein armes Mädchen gespielt hatte, was vermutlich nicht zählte.

»Schau her«, sagte Miss Henrietta und zeigte Annabelle, wie man fegte.

Der Laden war unordentlich, aber der Marmorboden war überraschend sauber. Mit großer Geste leerte Miss Henrietta das Kehrblech, auf dem nichts lag.

»Und wenn du fertig bist«, fuhr sie fort, »drehst du das Schild um und öffnest die Tür, um ein wenig frische Luft und Sonne hereinzulassen.«

Annabelle tat, was man ihr befohlen hatte, obwohl sie ziemlich sicher war, dass niemals jemand diesen schrecklichen kleinen Laden betreten würde. Sie musterte das Schaufenster und die goldenen Buchstab

Beschreibung für Leser

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