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Die WildrosentöchterOverlay E-Book Reader
Valentina Cebeni

Die Wildrosentöchter

Roman

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Produktdetails

Verlag
Penguin Verlag
Erschienen
2019
Sprache
Deutsch
Seiten
368
Infos
368 Seiten
ISBN
978-3-641-24444-6

Kurztext / Annotation

Ein Roman so verführerisch wie der Duft wilder Rosen ...
Als ihre große Liebe Lorenzo stirbt, glaubt Cassandra, nie mehr glücklich werden zu können. In ihrer Trauer widmet sie sich voll Hingabe den Weinreben und Rosenstöcken auf dem toskanischen Gut, das ihr Mann hinterlassen hat. Doch dann findet sie einen auf das Jahr 1944 datierten Liebesbrief. Fasziniert beginnt Cassandra Nachforschungen anzustellen, die in die Vergangenheit ihrer Familie führen. Als ihr Großvater jede Auskunft verweigert, bekommt sie Hilfe von Enea, dem ernsten, aber attraktiven Chorleiter des Dorfes. Und während die Rosen auf dem Gut zu blühen beginnen, kommen die beiden einer tragischen Liebesgeschichte auf die Spur ...

Valentina Cebeni wurde 1985 in Rom geboren, doch sie trägt das türkisblaue Meer, das die Küste Sardiniens umspielt, im Herzen. Bereits seit ihrer Kindheit hat sie zwei große Leidenschaften: für mitreißende Geschichten und für das Kochen und Backen. Sie liebt es, über die Rezepte ihrer Familie die gemeinsame Vergangenheit wiederzuentdecken. Mit ihren gefühlvollen Romanen hat sie sich in die Herzen ihrer Fans geschrieben.

Textauszug

1

Dezember 2003

Der Blick von La Carraia auf Montelupo war atemberaubend.

In der diesigen Winterluft sah der kleine Ort wie verzaubert aus, denn ein Schleier schien über allem zu liegen, tauchte die Silhouette der Kirche San Biagio, die umstehenden Häuser mit den erdfarbenen Dächern, das zinnenbewehrte Rathaus auf dem großen Platz, die Weinberge und Olivenhaine, die sich außerhalb der Mauern mit den beiden Stadttoren entlangzogen, in ein sanftes Licht. Und dahinter breitete sich die typische toskanische Hügellandschaft aus.

Ich seufzte, während die Dachbalken aus Eichenholz in der Kälte knackten.

Es war Dezember. Die Kinder warteten ungeduldig und voller Vorfreude auf Weihnachten, die Straßen des kleinen Ortes waren vom Duft der Holzfeuer in den Stuben erfüllt. Ich hörte die Musik der Dudelsackpfeifer, der Zampognari, und die der Händler, die jeden Morgen ihren Stand auf der Piazza delle Erbe aufschlugen und den Frauen ihre Waren aufschwatzten, während die Männer in der Bar saßen und über Fußball diskutierten.

Fröstelnd zog ich mir die Ärmel des schwarzen Pullovers über die Handgelenke, um meine Finger zu wärmen.

Ich war traurig, wie fast jeden Tag seit einem Jahr. Der Kalender erinnerte mich daran, dass das Datum, das für mich immer den Nachgeschmack einer Niederlage haben würde, unaufhaltsam näher rückte. Der vierundzwanzigste Dezember. Als ich in der Fensterscheibe mein trauriges Gesicht mit den heruntergezogenen Mundwinkeln sah, wandte ich den Blick ab und wischte mir mit der Hand über die Stirn.

In diesem Moment hörte ich rasche Schritte auf der Treppe. Schnell schaltete ich das Gas unter der Espressokanne aus und schaute zur Tür. Da stand er, der kleine General, der mich in den letzten zwölf Monaten am Leben gehalten hatte: meine Schwiegermutter Mercedes. Sie war zwar nur einen Meter sechzig groß, hatte aber einen eisernen Willen und scharfe stahlblaue Augen.

Eine Frau von altem Schlag, die in der Familie die Zügel mühelos in der Hand hielt, die Blätterteig noch selbst machte und nichts von modernen Küchengeräten hielt. Sie hatte mich in der dunkelsten Stunde meines Lebens fest in den Arm genommen und mich eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr losgelassen. Seit jeher hatte sie den Herausforderungen des Lebens ins Auge geblickt, schon als Kind hatte sie seine Grausamkeit kennengelernt - sie war vom Pferd gefallen und hinkte seitdem.

Trotzdem hatte sie sich nicht unterkriegen lassen, war die Seele des großzügigen Anwesens auf dem Hügel, das seit Jahrhunderten den Carrais gehörte.

Obwohl sie diesen Namen erst seit ihrer Eheschließung trug, war sie La Carraia, bildete eine Einheit mit diesem Besitz, war kraftvoll wie die Rebstöcke und die Olivenbäume, deren Erzeugnisse weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt waren, und sanft wie der Wind, der vom nahen Lago delle Rose herüberwehte. Vor allem jedoch war sie die Mutter eines Sohnes, den sie entgegen aller Gesetze der Natur vorzeitig zu Grabe hatte tragen müssen.

Meinen Ehemann.

Lächelnd sah ich sie an. Sie und Aurora hatten am Abend zuvor Perlen aufgefädelt und dabei einen Heidenspaß gehabt. Die Kette schmückte jetzt ihre Brille.

»Guten Morgen«, begrüßte ich sie - sie antwortete mit einem Seufzen und verschränkte die Arme über dem ausladenden Busen. Erst auf den zweiten Blick fiel mir ihr angespannter Gesichtsausdruck auf. Er verhieß nichts Gutes, denn normalerweise war sie optimistisch.

»Stimmt etwas nicht?«

»Wie man's nimmt«, murmelte sie und stampfte mit dem Fuß auf den gekachelten Küchenfußboden. »Zumindest ist es ärgerlich.«

Als sie den Kaffeeduft roch, schenkte sie sich eine Tasse ein, goss Milch aus dem Kühlschrank dazu und griff nach der hölzernen Zuckerdose, deren Deckel mein Mann immer dreimal drehte, bevor er sich einen Löffel Zucker nahm. Das war seine Art gewesen, das Glück zu rufen, wie er es nannte. Viel genutzt hatte es

Beschreibung für Leser

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