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Produktdetails

Verlag
Goldmann Verlag
Random House Canada
Erschienen
2019
Sprache
Deutsch
Seiten
576
Infos
576 Seiten
ISBN
978-3-641-25817-7

Kurztext / Annotation

Wie erfülltes, freies Leben gelingen kann? - Erst einmal Ordnung im eigenen Haus schaffen, empfiehlt der kanadische Psychologieprofessor und Bestsellerautor
Wie können wir in der modernen Welt überleben? Bestsellerautor Jordan B. Peterson beantwortet diese Frage humorvoll, überraschend und informativ. Er erklärt, warum wir Kinder beim Skateboarden alleine lassen sollten, welches grausame Schicksal diejenigen ereilt, die alles allzu schnell kritisieren und warum wir Katzen, die wir auf der Straße antreffen, immer streicheln sollten. Doch was bitte erklärt uns das Nervensystem eines Hummers über unsere Erfolgschancen im Leben? Dr. Peterson diskutiert Begriffe wie Disziplin, Freiheit, Abenteuer und Verantwortung und kondensiert Wahrheit und Weisheit der Welt in 12 praktischen Lebensregeln. 12 Maximen, die in unserer zunehmend komplexen Welt Orientierung und Halt bieten und zum Weiterdenken anregen mögen, zum Beispiel:

Räum erst einmal dein Zimmer auf, bevor du die Welt kritisierst.

Sag die Wahrheit - oder lüge zumindest nicht.

Vergleiche dich mit dem, der du gestern warst, nicht mit irgendwem von heute.

Der Weltbestseller »12 Rules for Life« wurde in über 40 Sprachen übersetzt.

Dr. Jordan B. Peterson ist klinischer Psychologe und Professor für Psychologie an der Universität von Toronto. Er lehrte in Harvard, hat Anwälte, Ärzte und Wirtschaftsunternehmer beraten, auch hohe UN-Gremien. Für Klinikpatienten suchte er Wege aus Depression und Angst. Mittlerweile erreicht er über YouTube, Facebook, Twitter und Vorträge in Nordamerika und Europa ein Millionenpublikum. »12 Rules For Life« wurde aus dem Stand zum Weltbestseller. Jordan B. Peterson lebt in Toronto.

Textauszug

Vorwort
Von Norman Doidge

Regeln? Noch mehr Regeln? Im Ernst? Ist das Leben nicht kompliziert und reglementiert genug? Brauchen wir obendrein abstrakte Statuten, die nicht einmal unsere persönliche Lebenssituation berücksichtigen? Wenn wir von einer neuronalen Plastizität des menschlichen Gehirns ausgehen, wonach jedes Gehirn durch unterschiedliche Erfahrungen ganz unterschiedlich geprägt wird, dann kann eigentlich niemand erwarten, dass ein paar allgemeine Verhaltensregeln wesentlich weiterhelfen.

Im Übrigen ist der Mensch nicht unbedingt versessen auf Regeln, das war schon in der Bibel so. Als Moses nach längerer Abwesenheit vom Berg Sinai herabsteigt, im Gepäck die Steintafeln mit den Zehn Geboten, muss er feststellen, dass die Kinder Israels wilde Orgien feiern. Vierhundert Jahre lang waren sie Sklaven des Pharaos und seinem Regiment unterworfen. Moses' erste Maßnahme bestand deshalb darin, sie vierzig Jahre lang durch die Wüste zu scheuchen, nur um ihnen die Sklavenmentalität auszutreiben. Endlich sind sie frei, aber die Freiheit schlägt um in Kontrollverlust. Man darf annehmen, dass der berühmte Tanz um das Goldene Kalb mit allerlei sexuellen Ausschweifungen einherging.

»Alle mal herhören«, sagt Moses zu ihnen. »Ich habe eine gute Nachricht ... aber auch eine schlechte. Welche wollt ihr zuerst?«

»Die gute«, erwiderten die Hedonisten.

»Okay, die gute Nachricht ist: Ich habe ihn von fünfzehn Geboten auf zehn runtergehandelt!«

»Halleluja!«, freut sich das widerspenstige Volk. »Und die schlechte?«

»Ehebruch ist immer noch verboten.«

Unsere Einstellung gegenüber Regeln ist ambivalent. Regeln ja, aber bitte nicht zu viele, selbst wenn wir wissen, dass sie uns eigentlich guttun. Es hängt vom Temperament ab, doch zielbewusste Individualisten empfinden Regeln schnell als Zwang, der unsere Tatkraft blockiert und uns quasi unterstellt, wir könnten kein selbstbestimmtes Leben führen. Warum sollten wir uns nach fremden Regeln beurteilen, sprich richten lassen?

Denn genau das werden wir. Wir werden gerichtet. Immerhin gab Gott dem Moses nicht zehn unverbindliche Vorschläge, sondern die Zehn Gebote. Als freier Mensch könnte ich jetzt in einer ersten Reaktion deren Rechtmäßigkeit bestreiten. Niemand, auch Gott nicht, schreibt mir vor, was ich zu tun und lassen habe, und sei es noch so gut für mich. Doch die Geschichte vom Goldenen Kalb demonstriert eben auch, wie schnell wir ohne Regeln zu Sklaven unserer Triebe werden, was am Ende alles andere als befreiend sein dürfte.

Und noch etwas zeigt die Geschichte aus biblischer Zeit. Ganz auf uns selbst gestellt, ohne Führung, werden auch unsere Ziele schnell seicht, und wir vergöttern Eigenschaften, die eigentlich unter unserer Würde sind - hier dargestellt als künstliches Tier, das nur unsere Tierinstinkte zum Vorschein bringt. Die alte jüdische Geschichte lässt keinen Zweifel daran, dass ein ziviles Miteinander nicht denkbar ist ohne Regeln und die Orientierung an übergeordneten Grundsätzen.

Ein hübscher Zug der Bibelgeschichte besteht darin, dass die Regeln nicht nur bloß aufgelistet werden, wie es ein irdischer Gesetzgeber tun würde. Vielmehr sind sie eingebettet in eine dramatische Story, aus der hervorgeht, warum wir Regeln brauchen - was Verständnis und Akzeptanz des Ganzen sicher erhöht. Ganz ähnlich verfährt Professor Peterson in diesem Buch. Auch er präsentiert uns nicht irgendwelche Maximen, sondern er erzählt Geschichten dazu, die sein profundes Wissen aus zahlreichen anderen Fachgebieten einbeziehen und seine zentrale These belegen: Die besten Regeln schränken uns in unseren Möglichkeiten überhaupt nicht ein, sondern sorgen gerade dafür, dass wir Ziele auch erreichen und insgesamt ein erfüllteres, freieres Leben führen können.

Ich begegnete Jordan Peterson erstmals am 12. September 2004 im Haus von Freunden, dem Fernsehproduzenten Wodek Sze

Beschreibung für Leser

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