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Sagenhafte NORDGeschichtenOverlay E-Book Reader
Tillmann Bendikowski, Sabine Knor

Sagenhafte NORDGeschichten

Ein Reiseführer in die geheimnisvolle Vergangenheit Norddeutschlands - Reich illustriert mit Abbildungen und Karten und Serviceteilen

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Produktdetails

Verlag
Penguin Verlag
Erschienen
2023
Sprache
Deutsch
Seiten
256
Infos
256 Seiten
Mit Abbildungen, Karten und Serviceteilen zu den beschriebenen Orten
ISBN
978-3-641-28804-4

Kurztext / Annotation

Im Norden gibt es viel zu entdecken! Vierzehn verblüffende Geschichten: von der mecklenburgischen Blumenkönigin bis zu den Untoten im Kloster Harsefeld
Was hat die vielleicht schönste Blume der Welt mit einer Prinzessin aus Mecklenburg zu tun? Woran scheiterten die römischen Soldaten vor 2000 Jahren gegen die Germanen? Und wie kam es eigentlich, dass so manches Schloss in Norddeutschland mit Gewinnen aus dem Sklavenhandel finanziert wurde? Solchen und vielen anderen Fragen gehen Sabine Knor und Tillmann Bendikowski in ihren NORDGeschichten nach - überraschend und spannend erzählt. Sie nehmen die Leserinnen und Leser mit auf eine historische Entdeckungsreise durch den Norden zwischen Elbe und Harz. Nordsee und Ostsee. Ein Muss für alle Norddeutschland-Fans und solche, die es noch werden wollen.

Reich illustriert mit Abbildungen und Karten samt praktischer Hinweise für Ausflüge.

Mit spannenden Geschichten aus Ahrensburg, Ahrenshoop, Binz, Bremerhaven, Bückeburg, Emden, Hamburg, Harsefeld, Kalkriese, Lübeck, Mirow, Osterode, Neustrelitz, Stade, Steinhude, Tannenhausen, Wienhausen.

Dr. Tillmann Bendikowski, geb. 1965, ist Journalist und promovierter Historiker. Als Gründer und Leiter der Medienagentur Geschichte in Hamburg schreibt er Beiträge für Printmedien und Hörfunk und betreut die wissenschaftliche Realisierung von Forschungsprojekten und historischen Ausstellungen. Seit März 2020 ist er als Kommentator im NDR Fernsehen zu sehen, wo er in der Reihe »DAS! historisch« Geschichte zum Sprechen bringt. Bei C.Bertelsmann erschienen zuletzt »Ein Jahr im Mittelalter« (2019), »1870/71: Der Mythos von der deutschen Einheit« (2020) und der Bestseller »Hitlerwetter. Das ganz normale Leben in der Diktatur: Die Deutschen und das Dritte Reich 1938/39« (2022).

Textauszug

SABINE KNOR

Mit einem Kajak in die Freiheit
Peter Faust flieht 1988 über die Ostsee aus der DDR

Bis zur Erfolgsgeschichte der deutschen Einheit haben Menschen fast 30 Jahre ihr Leben riskiert, um aus der sozialistischen Diktatur der DDR in den Westen zu fliehen. Viele haben es nicht geschafft. Hinter Mauertoten, Inhaftierten und Geflüchteten stehen Schicksale und Tragödien - und bei jedem Fluchtversuch die Hoffnung auf ein selbstbestimmtes Leben.

Auch die Ostsee war ein solcher Fluchtort und wurde in einem kaum beachteten Kapitel der deutsch-deutschen Geschichte für Frauen, Männer und Kinder zur Todesfalle. Vom Mauerbau bis zum Mauerfall war das Meer für DDR-Bürgerinnen und -Bürger vor allem ein Symbol für Freiheit - und wurde als Fluchtroute dramatisch verharmlost und unterschätzt. Man geht heute davon aus, dass mehr als 5600 DDR-Bürgerinnen und -Bürger von der knapp 600 Kilometer langen Ostseeküste aus versucht haben, mit Booten aller Art, auf Surfbrettern oder schwimmend über die »maritime Mauer« aus der DDR zu fliehen, um nach Schleswig-Holstein, Dänemark oder Schweden zu gelangen.1

Doch nur jeder sechste Flüchtling erreichte überhaupt die Ostseeküste der DDR.2 Die meisten, etwa 80 Prozent, wurden schon im Vorfeld von der 6. Grenzbrigade Küste, der Volkspolizei oder der Transportpolizei aufgegriffen und zu langen Gefängnisstrafen verurteilt.3 Beim Versuch, über das Meer in den Westen zu fliehen (Stand September 20224), starben mindestens 133 Erwachsene und Kinder, manche Quellen sprechen sogar von über 180 Toten.5 Das wären etwa so viele wie an der Berliner Mauer, wo man von mindestens 140 Todesopfern ausgeht.6 Eine erschütternde und dramatische Bilanz!

Ob mit dem Schlauchboot, der Luftmatratze oder dem Surfbrett - bei den mehr als 5600 Fluchtversuchen gelang nur 913 Menschen, etwa 16 Prozent, die Flucht über die »Staatsgrenze Nord«, wie sie offiziell hieß. Viele Geflüchtete gelten noch immer als vermisst und sind wahrscheinlich ertrunken. Bis heute sind viele dieser Fluchtschicksale ungelöst. Aber ein Forschungsprojekt der Universität Greifswald hat es sich seit ein paar Jahren zur Aufgabe gemacht, genau diesen Schicksalen nachzugehen: Menschen, die in Fischernetzen gefunden, angespült oder im Meer hinuntergezogen wurden und nie mehr aufgetaucht sind. Sogenannte »Vermisstenvorgänge«, bei denen nur vermutet werden kann, dass es sich um einen Fluchtversuch gehandelt haben könnte, ohne dass je Leichen gefunden wurden. Merete Peetz vom Forschungsprojekt »Todesfalle bei Fluchtversuchen über die Ostsee« an der Universität Greifswald sagt hierzu:7

»Insgesamt 660 Todes- und Verdachtsfälle konnten bis April 2022 recherchiert und erfasst werden. Bei einem Großteil der Verdachtsfälle war anfangs nicht klar, ob es sich um einen Todesfall mit Fluchthintergrund oder ein anderes tragisches Schicksal wie Unfall oder Suizid handelte. Die Einzelfallprüfung ist noch nicht abgeschlossen, es kann jedoch folgendes vorläufiges Ergebnis (Stand September 2022) aufgezeigt werden: Nachweislich sind derzeit mindestens 133 Personen bei ihrem Versuch, über die Ostsee aus der DDR zu fliehen, umgekommen; zu 31 von ihnen konnte bis heute allerdings kein Leichnam identifiziert werden. In 101 Verdachtsfällen muss aufgrund der ermittelten Indizien angenommen werden, dass es sich auch bei diesen um Todesfälle mit Fluchthintergrund handelt, aber es fehlt noch der letzte stichhaltige Nachweis. [...]

Bei den tödlich verunglückten Flüchtlingen handelt es sich hauptsächlich um junge männliche Erwachsene. Lediglich 15 Todesopfer (12 Prozent) sind weiblich. 96 Prozent aller Fluchtopfer waren im Alter zwischen 16 und 30 Ja

Beschreibung für Leser

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