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Tante Poldi und die sizilianischen LöwenOverlay E-Book Reader
Mario Giordano

Tante Poldi und die sizilianischen Löwen

Kriminalroman

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Produktdetails

Verlag
Bastei Lübbe
Erschienen
2015
Sprache
Deutsch
Seiten
352
Infos
ab 16 Jahre
ISBN
978-3-7325-0608-8

Kurztext / Annotation

Meerblick. Sonne. Ruhe. Mehr will Poldi nicht, als sie kurz nach ihrem sechzigsten Geburtstag von München nach Sizilien zieht. Dabei hat sie aber nicht mit der Familie ihres verstorbenen Exmannes gerechnet. Denn die, Sizilianer durch und durch, wollen Poldi natürlich das Dolce Vita nahebringen. Das war's dann mit der Ruhe.

Als wäre es damit nicht genug: Eines Tages verschwindet Valentino, der Poldi in Haus und Garten ausgeholfen hat, spurlos. Ist er etwa in die Fänge der Mafia geraten? Poldi macht sich auf die Suche - und kreuzt dabei schon bald den Weg des attraktiven Commissario Montana ...

Textauszug

1. Kapitel

Erzählt, wie und warum die Poldi nach Sizilien kommt und was ihre Schwägerinnen davon halten. Ohne Perücke und Brandyflasche läuft gar nichts. Die Poldi lädt zum Schweinsbraten, macht ihrem Neffen ein Angebot, das er nicht ablehnen kann, und lernt ihre Nachbarn in der Via Baronessa kennen. Kurz darauf fehlt allerdings schon einer.

An ihrem sechzigsten Geburtstag zog meine Tante Poldi nach Sizilien, um sich dort gepflegt zu Tode zu saufen und dabei aufs Meer zu schauen. Das jedenfalls befürchteten wir alle, aber es kam eh immer was dazwischen. Sizilien ist kompliziert, nicht mal sterben kann man einfach so, immer kommt einem was dazwischen. Und dann geht nachher alles ganz schnell, und jemand ist ermordet worden, und niemand will irgendwas gesehen oder gewusst haben. Ganz klar, dass meine Tante Poldi, stur und bayerisch wie sie war, die Dinge selbst in die Hand nehmen und für Ordnung sorgen musste. Und damit fingen die Schwierigkeiten an.

Meine Tante Poldi. Eine glamouröse Erscheinung, immer für einen dramatischen Auftritt gut. In den letzten Jahren hatte sie etwas an Gewicht zugelegt, und, zugegeben, Alkohol und Schwermut hatten ein paar Furchen in ihre äußere Erscheinung gepflügt, aber sie war immer noch eine attraktive Frau und kopfmäßig eh voll auf der Höhe, meistens zumindest. Modisch sowieso. Als damals Music von Madonna erschien, trug die Poldi als Erste in der Westermühlstraße einen weißen Cowboyhut. In einer meiner ältesten Erinnerungen sehe ich sie noch zusammen mit meinem Onkel Peppe in einem leuchtend orangefarbenen Hosenanzug auf der Terrasse meiner Eltern in Neufahrn, in der einen Hand ein Bier, in der anderen eine Rothändle, und die ganze Welt bebte unter ihrem Lachen mit, das sie mit ihrem ganzen Körper zu bilden schien und das unerschöpflich in Schüben aus ihr herausbrach. Nur unterbrochen von den Zoten und Flüchen, deren Wiederholung mich am nächsten Tag zum Star des Schulhofs machten.

Isolde und Giuseppe hatten sich in München beim Fernsehen kennengelernt, wo die Poldi Kostümbildnerin und mein Onkel Peppe Schneider war, ein Beruf, den er aus Mangel an anderen Talenten und Visionen von seinem tyrannischen und hypochondrischen Vater übernommen hatte, meinem Großvater, dem es ansonsten ebenfalls an Talenten und Visionen gemangelt hatte, ganz im Gegensatz wiederum zu seinem Vater, also meinem Urgroßvater Barnaba, der ohne ein einziges Wort Deutsch zu sprechen in den Zwanzigerjahren nach München emigriert war, um dort einen lukrativen Südfrüchtegroßhandel aufzuziehen und reich zu werden. Aber ich komme ins Plaudern.

Es war die ganz große Liebe zwischen der Poldi und meinem Onkel Peppe. Leider sind dann ein paar Dinge gründlich schiefgelaufen. Zwei Fehlgeburten, der Alkohol, die Frauengeschichten meines Onkels, die Scheidung von meinem Onkel, die Krankheit meines Onkels, der Tod meines Onkels, die Sache mit dem Grundstück in Tansania und einige andere unerfreuliche Wendungen, Verwerfungen und Erdrutsche des Lebens haben der Tante die Schwermut beschert. Und dennoch hat sie weiterhin viel gelacht, geliebt, gesoffen und die Dinge einfach nicht auf sich beruhen lassen können, wenn ihr irgendwas gegen den Strich ging. Also im Grunde immer.

Die Poldi hatte ihren Beruf als Kostümbildnerin geliebt. Aber in den letzten Jahren hatte sie immer öfter Aufträge an jüngere Kolleginnen verloren. Es lief schlechter beim Fernsehen, die See war rauer geworden, und mit der Zeit hatte die Poldi dann auch langsam die Lust am Berufsleben verloren. Blöderweise hatte die unselige Angelegenheit in Tansania damals sie fast um ihr ganzes Sparbuch gebracht. Aber dann waren ihre Eltern kurz hintereinander verstorben und hatten ihr das kleine Häuschen am Stadtrand von Augsburg hinterlassen. Und weil meine Tante Poldi das Haus und alles was damit zusammenhing eh gehasst hatte - was also lag da näher, als sich zusammen mit ihren restli

Beschreibung für Leser

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