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Hilke Sellnick

Tote kriegen keinen Sonnenbrand

Roman – DIE NEUE REIHE der Bestsellerautorin

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Produktdetails

Verlag
Penguin Verlag
Erschienen
2019
Sprache
Deutsch
Seiten
416
Infos
416 Seiten
ISBN
978-3-641-22136-2

Kurztext / Annotation

La Dolce Vita. Eine Villa voller Geheimnisse. Und ein ungewöhnlicher Todesfall ...
Wenn es nach ihrer Großmutter ginge, wäre die Pianistin Henriette von Kerchenstein längst standesgemäß verheiratet. Jedes Jahr lädt die alte Dame zu ihrem Geburtstag alle infrage kommenden Junggesellen ein, um ihre geliebte Enkelin Henni endlich zu verkuppeln. Doch diesmal ist auch ein Gesangslehrer zu Gast, der Henni ein weitaus attraktiveres Angebot macht: eine Woche lang in der malerisch gelegenen Villa Mandrini in der Toskana seinen Gesangskurs zu begleiten. Sie ahnt nicht, dass die toskanische Idylle durch ein Verbrechen getrübt werden wird - das nur sie, die an Intuition und Fantasie schwer zu übertreffende Henni, aufklären kann!

Hilke Sellnick ist eine der erfolgreichsten Autorinnen im deutschsprachigen Raum. Ihre historischen Romane erscheinen unter Pseudonym, begeistern Hunderttausende Leser*innen und stehen immer wieder an der Spitze der SPIEGEL-Bestsellerliste. Die neue Danzig-Trilogie im Penguin Verlag ist ein Herzensprojekt, welches sie unter ihrem Klarnamen veröffentlicht. Darin erzählt sie die mitreißende Geschichte einer jungen Frau, die im ausgehenden 19. Jahrhundert gegen alle Widerstände eine Werft aufbaut und für ihre Liebe kämpft.

Hilke Sellnick lebt als freie Autorin in der Nähe von Frankfurt am Main.

Textauszug

Schloss Kerchenstein im Hochtaunus ist ein mittelalterlicher Bau mit Türmchen und Spitzgiebelchen, der den Eindruck erweckt, als stamme er geradewegs aus dem Märchenschatz der Brüder Grimm. Romantisch und einsam gelegen, abseits des lästigen Fremdenverkehrs. Zugegeben - Omas Märchenschloss ist momentan nicht im besten Zustand. Das Dach des Westflügels ist eingesunken, und drei der hübschen Frontgiebelchen müssten längst neu gedeckt werden. Um nur die auffälligsten Mängel zu erwähnen. Oma hasst Renovierungsarbeiten, sie ist ein harmoniebedürftiger Mensch und leidet schrecklich, wenn man ihre Möbel verschiebt. Auch sind Dachdecker ihr seit einiger Zeit ein Gräuel. Was ich gut verstehen kann. Trotzdem - oder vielleicht gerade deshalb - besitzt das Schlösschen einen ganz eigenen Charme. Im englischen Tudor-Stil um einen malerischen Innenhof mit Brunnen errichtet, hat jeder Gebäudeteil seinen eigenen Charakter. Da gibt es dicke Mauern aus heimischem Schiefergestein und ein breites Sandsteinportal mit dem Familienwappen derer von Kerchenstein. Drei Blutstropfen um ein Lindenblatt. Gleich daneben wurde mit schlichtem Fachwerk weitergebaut, was bedeutet, dass der Vorfahre nicht bei Kasse war und die Billigbauweise vorzog. Später hat jemand dort mehrere Fenster mit bleiverglasten, kunstvoll bemalten Scheiben einsetzen lassen und dem Dach die hübschen Giebelchen verpasst. So ein Schloss ist halt was anderes als ein Reihenhaus. Da bauen Generationen dran herum, jeder nach seinem Geschmack und Geldbeutel. Als Opa noch lebte, wurden die Gesindehäuser im Nordflügel ausgebaut, und der Ostflügel, wo die Gästezimmer sind, bekam einen hübschen Altan. Das ist so was wie ein überdachter Balkon, da kann man Betten lüften und bei Nacht heimlich in die Gästezimmer hineinsehen. Oder einsteigen. Je nach Gemütslage und Jahreszeit. Es heißt, Opa habe den neu gebauten Altan weidlich genutzt und sei ein ziemlicher Schürzenjäger gewesen, deshalb hat Oma ihn seinerzeit auch zum Teufel gejagt. Wohin er verschwand und wie Oma es geschafft hat, das Schloss in ihrem Besitz zu halten, habe ich nie erfahren. Aber das ist normal in meiner Familie. Ich weiß auch so gut wie nichts über meinen Vater, angeblich war er Mamas Reitlehrer und verschwand noch vor meiner Geburt. Allerdings hat mir Pauline erzählt, dass es auf Kerchenstein niemals Pferde gegeben hat. Zumindest nicht seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Pauline muss es eigentlich wissen, sie ist Hausmädchen auf Kerchenstein, seit ich denken kann. Nun, ob Papa Reitlehrer war oder nicht - er hat sich davongemacht. Was Mama ihm sehr übel nahm. Später hat auch Mama das Weite gesucht, sie zog nach München und tat sich dort mit einem jungen Schauspieler zusammen. Oma schäumte vor Zorn, weil ihre Tochter nicht bereit war, standesgemäß zu heiraten, und stattdessen mit diesem »Abschaum« in wilder Ehe lebte. Noch dazu auf ihre Kosten, denn Mama hatte außer Reiten nicht viel gelernt.

Ich war zu dieser Zeit zwölf und in der Vorpubertät - Mamas Abgang tat mir gar nicht gut. So entwickelte ich eine starke Abneigung gegen das männliche Geschlecht, das in meinen Augen schuld an meiner Verlassenheit war. Der arme Conrad Butzbach, unser Gärtner, war mein erstes Opfer. Ich weiß noch, wie ich im Garten stand und sinnend Butzis Kehrseite betrachtete, als er in gebückter Haltung einen Rosenbusch beschnitt. Es überkam mich einfach - mein Fuß hob sich wie von selbst, und der arme Butzi fand sich im Rosenbusch wieder. Später ließ ich meine negativen Gefühle an Ortwin Gundermann, meinem Klavierlehrer, aus, den hasste ich besonders, weil er immer so schwitzte, wenn er neben mir saß. Ich klappte den Deckel der Tastatur während des F-Dur-Präludiums von Meister Bach blitzschnell herunter, Gundi kam mit Quetschungen davon. Kein Bruch. Nicht einmal ein steifes Handgelenk. Nur ein rhythmisches Zucken des rechten Mittelfingers blieb zurück. Das Präludium habe ich mir später allein einstu

Beschreibung für Leser

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