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Produktdetails

Verlag
cbt
Erschienen
2013
Sprache
Deutsch
Seiten
480
Infos
480 Seiten
ab 14 Jahre
ISBN
978-3-641-09329-7

Kurztext / Annotation

Band 6 der 'Erdbeerpflücker'-Thriller von Monika Feth!
Zwei Jahre lang hat Jettes Freundin Ilka den Nachlass ihres berühmten Bruders nicht angerührt. Als sie nun das erste Mal die Bilder von Ruben in Augenschein nimmt, ist es, als hätte sie die Büchse der Pandora geöffnet. Ein Mitarbeiter von Rubens Nachlassverwalter wird tot aufgefunden und ein unglaublicher Medienrummel bricht über Ilka herein. Jette und Merle ermitteln im Wettlauf gegen die Zeit, denn auch Ilka scheint in großer Gefahr zu sein ...

Die fulminante Spiegel-Bestsellereihe von Monika Feth begeistert Millionen Leser:innen. Die Jette-Thriller sind nervenzermürbend, dramatisch und psychologisch brilliant erzählt. Atemberaubende Spannung der Extraklasse!

Monika Feth wurde 1951 in Hagen geboren, arbeitete nach ihrem literaturwissenschaftlichen Studium zunächst als Journalistin und begann dann, Bücher zu verfassen. Heute lebt sie in der Nähe von Köln, wo sie vielfach ausgezeichnete Bücher für Leser aller Altersgruppen schreibt. Der sensationelle Erfolg der »Erdbeerpflücker«-Thriller machte sie weit über die Grenzen des Jugendbuchs hinaus bekannt. Ihre Bücher wurden in mehr als 24 Sprachen übersetzt.


Textauszug

Jedes Mal, wenn er den Raum betrat, schauderte es ihn. Er zog die Schultern zusammen, blieb stehen und holte tief Luft, bevor er die schwere Stahltür hinter sich zuzog und sich dem zuwandte, was ihn hier erwartete.

Bilder, wohin man blickte. Alle von demselben Künstler gemalt.

Ruben Helmbach. Superstar.

Jeder kannte seinen Namen. Hatte von seinem grauenhaften Tod gehört. Viele hätten ihren rechten Arm dafür hergegeben, auch nur ein einziges Bild von ihm zu besitzen.

Ruben Helmbach.

Noch so jung, und er hatte die Kunstszene gerockt. Die Leute hatten ihm seine Werke aus den Händen gerissen. Sie hatten sein Atelier belagert und sich um die kleinsten Skizzen gebalgt.

Ruben Helmbach war Kult. Bereits zu Lebzeiten gewesen. Und niemand hatte das besser gewusst als er selbst.

Auf den Fotos, die es von ihm gab, schaute er hochmütig in die Kamera. Als wär der Rest der Menschheit nur dazu da, ihm die Füße zu küssen.

Und nun war er tot, und für die Bilder, die er hinterlassen hatte, war eigens ein Raum gebaut worden.

Ein Sarkophag seiner Werke.

Hier warteten sie seit der Tragödie vor zwei Jahren darauf, wieder zum Leben erweckt zu werden.

Das Gebäude befand sich auf dem weitläufigen Anwesen der Ritters, einer Fabrikantenfamilie, die im Laufe der Generationen einen ähnlichen Niedergang erlebt hatte wie die Buddenbrooks.

Nur die Schwestern Emilia und Hortense waren übrig geblieben, beide unverheiratet, beide Mitte siebzig und beide exaltiert, verwöhnt und verschroben.

Nach dem Tod ihrer Eltern hatten sie die Fabrik verkauft und ihr Vermögen dazu genutzt, Maler und Bildhauer zu entdecken und zu fördern.

Und dann begegneten sie Ruben Helmbach, der ihr Universum erschütterte.

Sie konzentrierten all ihre Kraft auf ihn.

Nahmen ihn unter ihre Fittiche.

Brachten ihn mit den richtigen Leuten zusammen.

Sahen ihn wie ein Feuerwerk am Himmel erstrahlen und verglühen.

Sein Tod traf sie bis ins Mark. Sie zogen sich aus dem Geschäftsleben zurück, ließen das Gebäude für Ruben Helmbachs Nachlass auf ihrem Anwesen erbauen und ergaben sich dem Alter, das sie bis zu der Tragödie kaum zur Kenntnis genommen hatten.

Man erzählte sich, dass sie den Raum mit den Bildern nur ein einziges Mal betreten hätten. Nachdem alles fertiggestellt war. Danach hatten sie den Nachlassverwalter, den Ruben Helmbach in seinem Testament bestimmt hatte, seine Arbeit tun lassen.

Mit einem lauten, endgültigen Geräusch fiel die zweite Tür hinter ihm ins Schloss.

Noch einmal atmete er tief ein. Streifte die nassen Stiefel von den Füßen und schlüpfte in die bereitstehenden Überzieher.

Zögerte.

Immer wieder kostete ihn der erste Schritt Überwindung.

Er wusste nicht, weshalb.

Seine Aufgabe war es, dem Nachlassverwalter zuzuarbeiten. Den Nachlass zu sichten und zu katalogisieren.

Ihn darauf vorzubereiten, die Kunstwelt auf den Kopf zu stellen.

Doch das war es nicht, was ihm dieses seltsame Gefühl vermittelte, das er nicht benennen konnte: eine Art leiser Furcht, die sich in seinem Magen bemerkbar machte und ihm einen kalten Schweißfilm auf die Stirn legte.

Bilder.

Überall.

Und auf den meisten war dieselbe junge Frau zu erkennen.

Lachend.

Traurig.

Gedankenverloren.

Wie verzerrt und verfremdet ihr Äußeres auch sein mochte, man erkannte sie immer wieder.

Was ihn am meisten beschäftigte, war ihr Lachen.

Auf den älteren Bildern wirkte es glücklich und unbeschwert.

Doch dann schlich sich etwas ein, das er zunächst nicht einordne

Beschreibung für Leser

Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Über den AutorIn

Monika Feth, geb. 1951 in Hagen, arbeitete nach ihrem literaturwissenschaftlichen Studium zunächst als Journalistin und begann dann, Bücher zu verfassen. Heute lebt sie in der Nähe von Köln, wo sie vielfach ausgezeichnete Bücher für Leser aller Altersgruppen schreibt.