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Die Insel der ZitronenblütenOverlay E-Book Reader
Cristina Campos

Die Insel der Zitronenblüten

Roman - Das Buch zum Film

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Produktdetails

Verlag
Blanvalet Taschenbuch Verlag
Editorial Planeta, Barcelona 2016
Erschienen
2018
Sprache
Deutsch
Seiten
448
Infos
448 Seiten
ISBN
978-3-641-19870-1

Kurztext / Annotation

Eine kleine Bäckerei auf Mallorca, der Duft des Sommers und ein geheimnisvolles Erbe ...
Als Marina von ihrem Erbe erfährt, ahnt sie nicht, dass es ihr ganzes Leben verändern wird. Vor langer Zeit verließ sie ihre Heimat Mallorca und brach den Kontakt zu ihrer Schwester Anna ab. Niemals mehr wollte sie zurückkehren. Doch jetzt wurde ihnen beiden die kleine Bäckerei in Valldemossa vermacht. Auf der Insel angekommen, kann Marina dem Duft von Zitronenbrot nicht widerstehen. Sie weiß, sie sollte das alte Anwesen einfach verkaufen, aber irgendetwas hält sie davon ab - ein Geheimnis, das nur darauf wartet, gelüftet zu werden ...

Cristina Campos wurde 1975 in Barcelona geboren und machte ihren Abschluss in Geisteswissenschaften an der Universität von Barcelona. Anschließend studierte sie an der Universität in Heidelberg, wo sie auch das dortige Filmfestival mitorganisierte. Nach ihrer Rückkehr in ihre Heimat widmete sie sich ganz der Filmindustrie und arbeitet inzwischen seit zehn Jahren als Castingagentin für Film und Fernsehen. Nebenbei lebt sie ihre Leidenschaft fürs Schreiben aus. Die Insel der Zitronenblüten ist ihr erster Roman.

Textauszug

1

Mutterschaft oder Injera

Zutaten:

_300 g Teffmehl

_250 ml Wasser

_eine Prise Salz

Zubereitung im Keramik-Mogogo:

Teffmehl in einer Schüssel mit Wasser und Salz anrühren und abgedeckt einen bis drei Tage ruhen lassen, bis die Mischung fermentiert ist.

Den Mogogo mit Essig auswischen und bei mittlerer Temperatur aufs Feuer stellen. Den Teig auf dem Mogogo verteilen und ausbacken. Das Injera darf nur von einer Seite gebacken werden.

Es wurde dunkel. Am heißesten und entlegensten Ort des Planeten, in der Danakil-Wüste im Nordosten von Äthiopien, pfiff ein unbarmherziger Wind. Nichts als Salz, Sand und Schwefel in dieser endlosen Weite, wo die Temperatur auf sechzig Grad anstieg und es kaum Leben gab. Dort, mitten in der Stille und dem Nichts, versteckt in einem weißen Betonhäuschen, lag Marina nach dem Liebesakt eng umschlungen mit Mathias, und er liebkoste sie.

»Ausgerechnet eine Bäckerei«, sagte Mathias.

»Dauernd muss ich daran denken«, sagte Marina und legte ihre Hand sanft in die von Mathias. »Warum schenkt uns jemand eine Bäckerei? Warum Anna und mir? Man vermacht sein Haus und seinen Laden doch nicht einfach irgendwelchen Unbekannten.«

»War dem Testament denn kein Brief beigelegt?«

»Nicht dass ich wüsste. Meine Schwester stellt Nachforschungen an, aber noch wissen wir nicht, was uns mit dieser Frau verbindet.«

»Und die Mühle, ist die noch in Ordnung?«, fragte Mathias.

»Das Gebäude ist heruntergekommen. Aber die Bäckerei funktioniert schon noch. In Valldemossa war sie die Einzige.«

Marina dachte eine Weile nach.

»María Dolores Molí ... Ich kann diesen Namen noch so oft aussprechen, bei mir klingelt einfach nichts ...«

»Dolores ... das heißt auf Deutsch Schmerzen, stimmt's?«, fragte Mathias.

Marina nickte.

»Merkwürdig, wie kann man nur seine Tochter Dolores nennen, das ist ja fast so, als würde man jemanden Angst oder Schwermut nennen«, setzte er hinzu.

»Dolores ist in Spanien ein ganz gewöhnlicher Name«, erklärte ihm Marina.

»Ich würde dich gerne begleiten. Ich bin wahrscheinlich der einzige Deutsche, der noch nie auf Malorca war«, sagte Mathias mit einem Gähnen.

»Mallorca, mit zwei L«, erwiderte sie mit einem zärtlichen Lächeln.

Den Laut des Doppel-L gibt es nicht im deutschen Alphabet, und Mathias konnte noch so viele Spanischkurse machen, er machte immer denselben Fehler. Genau wie Marina, die das deutsche Ä und das Ö immer noch nicht aussprechen konnte. Sie sprachen Englisch miteinander, und manchmal brachten sie sich gegenseitig etwas aus ihrer Muttersprache bei. Vor zwei Jahren hatten sie sich in einer Buchhandlung am Flughafen von Barajas ein schwarzes Moleskine-Büchlein gekauft, in dem sie sich ihr ganz eigenes Wörterbuch angelegt hatten. Sie schrieben in die Wörter hinein, die ihnen wichtig vorkamen. In der rechten Spalte die spanischen und in der linken die deutsche Übersetzung.

Marina streckte ihre Hand aus und griff nach dem Büchlein, das auf dem Nachttisch lag. Sie öffnete ihr Mäppchen und holte einen schwarzen Kugelschreiber heraus.

»Mit zwei Punkten?«

»Auf dem A.«

Marina schrieb panadería und daneben Bäckerei.

Seufzend legte sie das Büchlein auf den Nachttisch zurück.

»Jetzt bin ich schon über zehn Jahre nicht mehr auf Mallorca gewesen«, sagte Marina ein wenig traurig.

Mathias schaltete die nackte Glühbirne aus, die von der Decke hing. »Gute Nacht, Erbin, und denk nicht länger darüber nach, ich kenne dich doch. Solange du hier bist, findest du ohnehin keine Lösung.«

Marina drehte ihm den Rücken zu, und er schlang die Arme um sie.

Nach wenigen Minuten schlief Mathias ein. Mit dem Einschlafen hatte Marina immer Schwierigkeiten. Sie dachte noch einmal alle Probleme durch, die tagsüber bei der Arbeit angefallen waren,

Beschreibung für Leser

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