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Der Leuchtturm auf den KlippenOverlay E-Book Reader
Marie Lamballe

Der Leuchtturm auf den Klippen

Bretagne-Roman

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Produktdetails

Verlag
Bastei Lübbe
Erschienen
2016
Sprache
Deutsch
Seiten
559
Infos
559 Seiten
ab 16 Jahre
ISBN
978-3-7325-2315-3

Kurztext / Annotation

Nach einem Autounfall hat Susanne vorübergehend ihr Gedächtnis verloren. In ihrer Manteltasche findet sie eine Einladung in die Bretagne, adressiert an eine Anne-Marie LeBars. In der Annahme, sie sei jene Anne-Marie, reist Susanne in die Bretagne. Ihr Ziel ist ein malerischer Ort oberhalb steiler Felsklippen, der nur aus einigen Fischerhäuschen und einem Leuchtturm besteht. Im Haus des Leuchtturmwärters trifft Susanne auf eine warmherzige, alte Dame, die glaubt, nun endlich ihrer Enkelin Anne-Marie gegenüberzustehen ...


Textauszug

1

Mozart. Türkischer Marsch. Düdeldüdeldütt, Düdeldüdeldütt ... Wolfgang Amadeus. Immer wieder von vorn. Türkischer Marsch. Düdeldüdeldütt ...

Sie fingerte nach dem Handy, ohne die Augen zu öffnen. Fand es unter dem Kopfkissen und blinzelte auf das Display. Bevor sie etwas erkennen konnte, rutschte ihr das Teil aus der Hand, schlug gegen den Nachttisch und glitt unter das Bett.

Düdeldüdeldütt ...

Verdammt! Stöhnend robbte sie zur Bettkante und angelte den Störenfried unter dem Bett hervor. Auch das noch. Es war Mama.

»Hallo?«

Ihre Stimme klang heiser, sie räusperte sich und wusste sofort, was Mama jetzt fragen würde.

»Du liebe Güte, Kind! Bist du krank? Du hörst dich ja furchtbar an.«

»Nein, nein ... Nur ein wenig ... belegt. Alles in Ordnung, Mama ...«

Sie ließ sich zurück in die Kissen fallen und schloss die Augen. Sie fühlte sich tatsächlich krank. Irgendwie ausgehöhlt. Zittrig.

»Na, Gott sei Dank. Du kannst dir jetzt auf keinen Fall leisten, krank zu werden, das weißt du ja. Nimm am besten gleich prophylaktisch Grippostad ein, bei diesem kalten Herbstwetter hat man sich schnell eine Erkältung eingehandelt ...«

»Ja, Mama ...«

Durch die Jalousie fiel mattes Tageslicht - wie viel Uhr war es eigentlich? Ach du Schreck - schon zehn nach neun. Das Seminar bei Professor Grossier konnte sie vergessen. Wieso hatte Paul sie nicht geweckt, als er zur Arbeit ging?

»Ich bin auf dem Sprung zur Monet-Ausstellung im Grand Palais. Weißt du, sie haben ein paar Werke aus privatem Besitz ergattert, die man sonst nicht zu sehen bekommt. Ich werde Josephine und ein paar Freunde treffen ...«

Susanne schaltete das Handy auf Lautsprecher und legte es auf die Bettdecke. O Gott - sie hatte das Seminar verpasst, schon zum zweiten Mal. Sie musste sich eine glaubhafte Ausrede einfallen lassen und natürlich nacharbeiten. Es war einfach nicht zu schaffen. Sie war rettungslos im Rückstand, und dabei hatte sie bis gegen sechs Uhr morgens am Schreibtisch gesessen. Dann hatte sich ihr Kopf geweigert, weitere Informationen aufzunehmen, und sie war ins Bett gefallen ... Ach, es war Paul, der alles durcheinanderbrachte. Ihr Studium, ihre Wohnung, ihren Hormonspiegel, ihre Gefühlswelt ... ihr ganzes Dasein. Paul, die Liebe ihres Lebens.

»... auf einen kleinen Kaffee ... In zehn Minuten kann ich bei dir sein ...«

Sie hatte den Berichten ihrer Mutter nur mit halbem Ohr zugehört, und jetzt fuhr sie erschrocken zusammen. O Gott - Mama war in Paris!

»Hier bei mir? Ach ... das geht schlecht, Mama ...«

Ihre Mutter durfte auf keinen Fall Pauls Sachen sehen, die überall herumlagen. Susanne hatte Paul nur einmal ganz am Rande erwähnt; dass er inzwischen bei ihr wohnte, durften ihre Eltern nicht wissen.

»Wieso? Hast du etwa ... Besuch?«

»Ich? Besuch? Aber nein. Anne-Marie, meine Putzhilfe kommt gleich, um hier alles auf den Kopf zu stellen ...«

Das war eine glatte Lüge. Eine Notlüge, ebenso verwerflich wie notwendig.

»Ach, wie schade. Dann vielleicht heute Nachmittag? Ich hätte Zeit zwischen ...«

»Oh, das tut mir wirklich leid, Mama, aber da bin ich an der Uni.«

»Natürlich. Wie dumm von mir ...«

Susanne war im vorletzten Semester, bereitete sich auf den Master vor. Ein deutsch-französischer Studiengang im Bereich »Management International«, aufgeteilt zwischen den Universitäten Paris und Berlin. Sie hatte ihre Schulzeit in einem Schweizer Internat verbracht und sprach Französisch so flüssig wie ihre Muttersprache. Wenn sie das Studium mit dem »Master of Arts« abgeschlossen hatte, standen ihr alle Türen offen.

»Lass uns im 'Chez Kelly' einen netten kleinen Kaffee trinken, Mama. In einer halben Stunde?«

Mama schien nicht gerade begeistert, doch sie akzepti

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