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Persephone Haasis

Küsse im Aprikosenhain

Roman

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Produktdetails

Verlag
Penguin Verlag
Erschienen
2020
Sprache
Deutsch
Seiten
464
Infos
464 Seiten
ISBN
978-3-641-25484-1

Kurztext / Annotation

Manchmal geht das große Glück einen kleinen Umweg ...
Nathalie ist fassungslos, als ihr Freund sich per Postkarte von ihr trennt. Wütend reist sie ihm nach Frankreich hinterher, um ihn zur Rede zu stellen. Doch nach einer Autopanne landet sie stattdessen auf einem idyllischen Hof in der Provence. Sofort ist sie fasziniert vom herrlichen Kräutergarten, den schönen Aprikosenhainen - und dem mürrischen, aber attraktiven Hofbesitzer Felix. Als Nathalie erfährt, dass der Hof finanzielle Probleme hat, hat sie eine Idee: Sie beginnt mithilfe des Kräuterbuchs von Felix' Großmutter, himmlische Cremes und duftende Öle aus Aprikosen und Kräutern herzustellen. Aber kann sie damit auch Felix' Herz gewinnen?

Persephone Haasis, geboren 1989, hat Kreatives Schreiben, Literaturwissenschaft und -vermittlung in Hildesheim und Bamberg studiert. Ihr Debüt »Ein Sommer voller Himbeereis« spielt in einem kleinen Eiscafé und erzählt von der großen Liebe, von Freundschaft und der Leidenschaft für das Eismachen. Selbstgemachtem Eis kann die Autorin übrigens nicht widerstehen - ihre Lieblingssorte ist natürlich Himbeereis. Persephone Haasis lebt in Kaiserslautern.

Textauszug

2.

Nathalie donnerte mit Luise über die Autobahn. Es regnete zwar immer noch, aber das machte die Fahrt im Wageninneren zumindest einigermaßen erträglich. Denn aufgrund seines Alters verfügte der Polo über keine Klimaanlage, und Nathalie hatte schon mehrere Fahrten schwitzend und im Durchzug in ihrem Auto verbracht. Jetzt fuhren die Scheibenwischer wieder gleichmäßig über die Windschutzscheibe und ließen die gewohnten Schlieren darauf zurück. Im Radio lief gerade Mark Forsters »Sowieso«, und Nathalie versuchte, nicht an die guten Zeiten zu denken, die sie mit Elias erlebt hatte. Doch irgendwie wollte das nicht klappen. Ständig kamen ihr die schönen Momente in den Sinn, wie etwa als sie bei lauter Musik in ihrer kleinen Küche gesungen und gekocht hatten, als sie gemeinsam ein Möbelstück für ihre Wohnung restauriert oder aneinandergeschmiegt auf dem Sofa gelegen und über irgendeine alberne Fernsehserie gelacht hatten. Nathalie schluckte und wechselte den Sender. Trauer konnte sie jetzt nicht gebrauchen, sonst würde sie sich an einer Tankstelle auf der Rückbank zusammenrollen und weinen, bis keine Tränen mehr kamen. Nein, dazu würde sie es nicht kommen lassen. Entschlossen stellte sie einen Rocksender im Radio ein. Doch sie konnte es nicht verhindern, dass ihre Gedanken immer wieder zu Elias abschweiften.

Wann war das mit ihnen eigentlich so schiefgelaufen? Anfangs hatten sie sich doch geliebt. Nathalie war von seiner Spontaneität fasziniert gewesen und hatte es gemocht, dass er sie immer wieder überrascht hatte. Aber dann hatte sie irgendwann angefangen, sich nach etwas Festem zu sehnen, nach etwas Beständigem, doch da hatte Elias bereits sein halbes Leben umgekrempelt. Er hatte seinen Job in der Bank gekündigt, weil ihn ein Anzug mit Krawatte und feste Arbeitszeiten einengten und er, wie er sagte, keine Luft mehr bekam. Er wollte noch einmal neu anfangen, aber je freier er sein wollte, desto mehr hatte Nathalie gemerkt, wie sehr sie sich nach Sicherheit in ihrer Beziehung sehnte. Sie wünschte sich vielleicht sogar, irgendwann einmal zu heiraten und eine Familie zu gründen, ganz spießig, ganz altmodisch. Aber mit Elias hatte sie sich das irgendwie nicht so richtig vorstellen können. Wie sollte aus jemandem, der so unbeständig war wie er, je ein fürsorgender Vater werden? Elias wollte reisen und die Welt entdecken. Er wollte mit seinem Reiseblog Karriere machen. Und das - wie es schien - ohne sie.

Nathalie schluckte schwer und drehte die Musik noch etwas lauter auf. Jetzt bloß nicht heulen, dachte sie und überholte schwungvoll den Lkw, der vor ihr durch die Landschaft zuckelte und reichlich Wasser aufwirbelte.

Vielleicht war sie ihm einfach nicht spontan genug gewesen, überlegte Nathalie. Das war ein weiterer Streitpunkt der letzten Monate gewesen. Ha, jetzt sollte Elias sie mal sehen - diese Reise bewies eindeutig, dass sie durchaus spontan sein konnte! Und sie war nicht spießig, nur weil sie sich geweigert hatte, ihren Job ebenfalls zu kündigen und mit ihm auf Weltreise zu gehen. Sie hatte nur ein bisschen mehr Zeit gebraucht, um darüber nachzudenken, ob sie das auch wirklich wollte.

Anfangs war sie ja selbst vom Reisen ganz fasziniert gewesen. Sie war naturbegeistert, liebte das Gärtnern und hatte nie nur ihre Karriere im Kopf gehabt, aber gleichzeitig mochte sie es auch, ein Zuhause zu haben, einen Ort, zu dem man immer wieder zurückkehrte. Einfach von heute auf morgen alles aufgeben und ins kalte Wasser springen konnte sie nicht. Und vielleicht hatte sie Elias genau deshalb jetzt verloren.

Mittlerweile hatte Nathalie Freiburg im Breisgau hinter sich gelassen und nur auf dem ersten Teil der Strecke eine kleine Pause eingelegt. Sie fuhr nun schon seit einiger Zeit am Rhein entlang und würde bald den Grenzübergang erreichen. Nathalie sah auf die Uhr. Sie hatte nun fast die Hälfte der Strecke hinter sich gebracht, aber die Fahrt zog sich. Wenigste

Beschreibung für Leser

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