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Produktdetails

Verlag
Evangelische Akademie Baden
Erschienen
2018
Sprache
Deutsch
Seiten
204
Infos
204 Seiten
21 cm x 14.8 cm
ISBN
978-3-89674-133-2

Hauptbeschreibung

Dokumentation einer Tagung der Evangelischen Akademie Baden

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Ines-Jacqueline Werkner
Just Policing – eine Alternative zur militärischen Intervention?

Dietrich Becker-Hinrichs
Resonanz aus dem Beirat: Grundfragen des friedensethischen Prozesses in Baden

Fernando Enns
Resonanz aus dem Beirat: Friedenstheologie und Ethik

Drei Fragen an Oberkirchenrätin Karen Hinrichs

Interview mit Oberkirchenrat Roger Mielke

Frank Richter
Just Policing: Keine Alternative zum militärischen Engagement

Christoph Schneider-Harpprecht
Konfliktprävention und -nacharbeit durch Just Policing stärken

Verfasser

Einführung oder Vorwort

Vorwort

Von der Landessynode der Evangelischen Landeskirche in Baden wurde 2013 ein friedensethischer Prozess beschlossen und mit konkreten Maßnahmen und Zielen verbunden.(1) Damals stand das Thema Just Policing in Deutschland nicht im Fokus der Wissenschaft. Es erschien der Landessynode jedoch ein Aufmerksamkeit lohnendes, ja, verheißungsvolles friedenspolitisches Modell aus dem amerikanischen mennonitisch-katholischen Diskurs zu sein, das eine Alternative zu militärischen Interventionen in Krisensituationen durch polizeiliches Handeln darstellen könnte. Allerdings war es noch zu wenig erforscht, um daraus konkrete Empfehlungen abzuleiten. Die Landessynode stellte daher Mittel für einen Forschungsauftrag zu Just Policing zur Verfügung, um diese Lücke zu schließen.

Noch bevor 2015 dieser Auftrag an die Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft Heidelberg (FEST) erging, veranstaltete die Evangelische Akademie Baden 2014 gemeinsam mit der landeskirchlichen Abteilung für Mission und Ökumene eine Tagung, die das Thema Just Policing im Kontext der ÖRK-Pilgerschaft aufgriff. Genau ein Jahr nach der ÖRK-Tagung in Busan mit dem Aufruf zu einer weltweiten Pilgrimage of Justice and Peace war das ein Auftakt sowohl für die vertiefte Wahrnehmung und Diskussion des Konzeptes Just Policing, als auch für den landeskirchlichen synodalen Beschluss im Jahr darauf, sich an dem ökumenischen Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens zu beteiligen.(2)

Die Tagung der Evangelischen Akademie Baden „Just Policing – Eine Alternative zu militärischer Intervention?“, die im Januar 2017 in Rastatt stattfand, erfüllte zwei Ziele: Zum einen wurden die Ergebnisse der Forschungsstudie zu Just Policing öffentlich vorgestellt, diskutiert und für den weiteren Diskurs zugänglich gemacht. Zum anderen wurde der synodale Auftrag vom Herbst 2013 zur Erstellung einer Forschungsstudie zu diesem Thema erfüllt und damit eine Basis dafür geschaffen, dass die Evangelische Landeskirche in Baden aus den Erkenntnissen und Diskussionen der Studie Konsequenzen für die weiteren Beratungen ziehen kann.

Die Studie mit Resonanzen darauf aus dem Beirat und Diskussionsbeiträgen von der Akademietagung liegt hiermit nun auch in der Reihe „Herrenalber Protokolle“ für den interdisziplinären Diskurs der Friedens- und Konfliktforschung vor.(3)

PD Dr. Ines-Jaqueline Werkner, die für die Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft e. V. (FEST), die Studie erstellt hat, gebührt der Dank dafür, dass es nun eine wissenschaftliche Grundlage gibt, die eine Vertiefung und Weiterführung der interdisziplinären Diskussion über die Anwendungsbedingungen und Realisierbarkeit von Just Policing ermöglicht.

Der Dank gilt auch den Mitgliedern des Beirats, die die Entstehung der Studie kritisch begleitet und wertvolle Anregungen gegeben haben: Pfr. Dietrich Becker-Hinrichs, Evangelische Landeskirche in Baden, Mitglied Forum Friedensethik (FFE); Prof. Dr. Hanne-Margret Birckenbach, Politikwissenschaftlerin und Soziologin, Friedensforschung; Dr. Franziska Brantner, MdB, Vorsitzende des Unterausschusses für Zivile Krisenprävention, Konfliktberatung und vernetztes Handeln 2014–2017; Akademiedirektorin Pfrn. Arngard Uta Engelmann, Evangelische Akademie Baden; Prof. Dr. Fernando Enns, Leiter der Arbeitsstelle „Theologie der Friedenskirchen“ am Fachbereich Evangelische Theologie der Universität Hamburg, Professur für (Friedens-)Theologie und Ethik an der Theologischen Fakultät der Vrije Universiteit Amsterdam (VU), Niederlande; PD Dr. Tilmann Evers, Politik- und Sozialwissenschaftler (Friedens- und Entwicklungspolitik); Oberkirchenrat Dr. Matthias Kreplin, Evangelische Landeskirche in Baden, Referat Verkündigung, Gemeinde und Gesellschaft; Horst Scheffler, Vorsitzender AGDF (Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden), Militärdekan a. D.; Stefan Maaß, Koordinator des Prozesses „Kirche des gerechten Friedens werden“ der Evangelischen Landeskirche in Baden.

Ein synodaler Studientag über Friedensethik am 28. April 2018 bildete eine weitere Etappe des synodalen Prozesses in Baden. In diesem Kontext wurde das Konzept „Sicherheit neu denken: Von der militärischen zur zivilen Sicherheitspolitik – Ein Szenario bis zum Jahr 2040“ vorgestellt.(4) Die von einer landeskirchlichen Steuerungsgruppe gelenkten Maßnahmen, Texte und aktuellen Veranstaltungen des friedensethischen Prozesses werden fortlaufend dokumentiert.(5)

Darüber hinaus wird der Diskurs in der Evangelischen Akademie Baden weitergeführt.(6) Seit Januar 2018 ist an der Akademie auch eine Geschäftsstelle angesiedelt für die Fachgruppe „Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens / Große Transformation“. Sie steht in engem Austausch mit dem synodalen Prozess und bildet ein Netzwerk für die verschiedenen Themen, die mit der vom ÖRK ausgerufenen Pilgrimage of Justice and Peace zusammenhängen.(7)

Akademiedirektorin Pfrin. Arngard Uta Engelmann
Evangelische Akademie Baden

Karlsruhe, im Juli 2018






Anmerkungen:
1 Zum friedensethischen Prozess der Evangelischen Landeskirche in Baden „Kirche des gerechten Friedens werden“, zum Diskussionspapier und Beschluss der Landessynode www.ekiba.de/html/content/kirche_des_gerechten_friedens950.html
2 Siehe epd-Dokumentation Nr. 16 vom 14.04.2015. Anfang 2015 fand auch in der Evangelischen Akademie Villigst eine theologische Studientagung zu Just Policing statt („In der noch nicht erlösten Welt ... für Recht und Frieden ... zu sorgen“. Frieden, Gerechtigkeit, Recht und staatliche Gewalt im Kontext von Just Policing, 20.–21. Januar 2015).
3 Die Beiträge wurden im Mai 2017 erstmals als epd-Dokumentation Nr. 22 veröffentlicht. Sie wurden für die Veröffentlichung in der Reihe „Herrenalber Protokolle“ leicht überarbeitet und aktualisiert.
4 Die Kurzfassung des Szenarios ist abrufbar unter www.ekiba.de/html/content/szenario_sicherheit_neu_denken.html
5 www.ekiba.de/html/content/der_friedensethische_prozess.html
6 So fand jüngst in Bad Herrenalb die Tagung „Rüstungsproduktion, Waffenexporte und kirchliche Friedensethik“ (6.–8. Juni 2018) statt. Aspekte der Tagung unter www.evakad.de/art201815a
7 Mehr zur Geschäftsstelle unter www.gemeinsam-fair-wandeln.de