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Andreas Englisch

Der Kämpfer im Vatikan

Papst Franziskus und sein mutiger Weg

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Produktdetails

Verlag
Bertelsmann, C.
Erschienen
2015
Sprache
Deutsch
Seiten
384
Infos
384 Seiten
16 S. farbiger Bildteil
ISBN
978-3-641-18015-7

Kurztext / Annotation

Andreas Englisch über den mutigen Kampf des Papstes
»Spiritueller Alzheimer« - diese Diagnose hat zweifellos das Zeug dazu, in die Kirchengeschichte einzugehen. Dass es ein Papst ist, der seiner Kurie diese Form der Demenz attestierte, hat selbst den Kenner des Kirchenstaats Andreas Englisch überrascht. Mit der Weihnachtsansprache 2014 eröffnete Papst Franziskus den Kampf gegen den Teil der Kurie, der ihn seit seiner Wahl mit Spott, Verachtung und arroganter Ablehnung überzieht. Er seinerseits zeiht seine Widersacher des Hochmuts, der Verschwendung und der Niedertracht, nennt sie einen Haufen gottloser Bürokraten, die nur auf Machterhalt aus sind, und wirft ihnen vor, Christus vergessen zu haben und in spiritueller Leere zu leben.

Nicht nur die Kardinäle halten den Atem an, die Welt horcht auf. Was hat diese Attacke zu bedeuten? Was gab den Anstoß, und wie wird die Kurie reagieren? Wie ist der Einfluss von Gegnern und Unterstützern des Franziskus-Kurses einzuschätzen? Andreas Englisch analysiert die Lage im Machtzentrum der katholischen Kirche. Eines wird klar: Es geht nicht um vatikaninterne Geplänkel. Franziskus hat den Kampf eröffnet. Und der Ausgang ist völlig offen. Dieses Buch ist explosiv wie die Lage im Vatikan, spannend wie ein Thriller und basiert auf Informationen, über die nur ein intimer Kenner wie Andreas Englisch verfügt.

Andreas Englisch lebt seit über 35 Jahren in Rom und gilt als einer der bestinformierten Journalisten im Vatikan. Seit der Amtszeit von Johannes Paul II. trifft er die amtierenden Päpste regelmäßig und begleitet sie auf ihren Reisen. Er ist ein gefragter Talkshowgast und Interviewpartner, seine Bücher sind Bestseller und wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt, darunter »Franziskus - Zeichen der Hoffnung« (2013), »Der Kämpfer im Vatikan. Papst Franziskus und sein mutiger Weg« (2015) sowie »Der Pakt gegen den Papst. Franziskus und seine Feinde im Vatikan« (2020). In »Mein Rom. Die Geheimnisse der Ewigen Stadt« (2018) sowie »Mein geheimes Rom. Die verborgenen Orte der Ewigen Stadt« (2021) entführt Andreas Englisch seine Leserinnen und Leser in den Zauber der Ewigen Stadt. Auch diese beiden Bücher standen monatelang auf der Bestsellerliste.

Textauszug

Prolog

Im März des Jahres 2013 geht ein 76-jähriger Mann aus Argentinien durch die nächtliche römische Innenstadt zum Priesterheim in der Via della Scrofa. Es ist ungewöhnlich kalt in Rom in diesem März. So kalt, dass die Zitronenbäume der Römer hoch oben auf den Dachterrassen noch unter Schutzfolien auf den Frühling warten. Der Wind fegt durch die Gassen, sodass die nächtlichen Spaziergänger den Kragen hochziehen müssen.

Auf dem Weg in das Priesterheim, vorbei an der menschenleeren, im Sommer von tausenden Touristen überrannten Piazza Navona trifft der Mann aus Argentinien einen Priester aus Kanada, der ihm zuwinkt. Das Gespräch der beiden Männer ist kurz: »Bete für mich!«, bittet der Mann aus Argentinien, und verwundert fragt der kanadische Priester: »Warum? Machst du dir Sorgen?«

Ja, dieser Argentinier macht sich Sorgen. Er war gerade dabei, in Rente zu gehen, und er hat nur noch einen Lungenflügel, und er weiß, dass sie ihn dorthin schicken wollen. In jenen Palast neben der riesigen Kuppel des Petersdoms, die man in der Nacht auch in entlegenen Gassen Roms erahnen kann, weil das Streulicht den Himmel über ihr erstrahlen lässt, in den Vatikan, als nächsten Papst.

Dabei hatte dieser Mann aus Buenos Aires eigentlich keine Chance gehabt, jemals das Oberhaupt der größten Kirche der Welt zu werden. Genau das nahmen seine Feinde in der Kurie ihm ungemein übel, und genau das machte ihn für seine Unterstützer so wertvoll: Er hatte nie eine einzige Chance gehabt. Dass es Jorge Mario Bergoglio jemals auf den Thron des Papstes schaffen könnte, war eine völlig abwegige Vorstellung. Genauso gut hätte irgendein hergelaufener Freizeitsportler Boxweltmeister aller Klassen werden können.

Er hatte keine Chance gehabt. Sie hatten ihn nach einer kurzen Karriere als Chef der Jesuiten in Argentinien abgeschoben als Beichtvater in ein Erholungsheim. Er stand in einem ärmlich eingerichteten Aufenthaltsraum am Ende der Welt und sah auf einem flimmernden Schwarzweiß-Fernseher zu, wie am anderen Ende der Welt der Sohn des erfolgreichen italienischen Parlamentariers und Zeitungsverlegers Giorgio Montini, jener Giovanni Battista Montini, zu Papst Paul VI.: aufstieg. Es war so wie immer; eine weitere der einflussreichen italienischen Familien hatte einen Papst gestellt, wie die Colonna, die Borghese, die Pacelli zuvor.

Aber wie sollte der Sohn des Eisenbahners Bergoglio, der Beichtvaters eines Heims in Buenos Aires, sich auch nur vorstellen, dass er es schaffen könnte, das Unmögliche zu erreichen? Er war ein Mann, der nach vatikanischen Maßstäben eine absolute Null war. Dass dieser Pater es schaffen könnte, in die engere Wahl für das Amt des nächsten Papstes zu gelangen, schien unmöglich. Das war nicht vorgesehen. Er war ein Jesuiten-Pater, und noch nie war ein Jesuit Papst geworden.

Er hatte auf das Amt des Papstes nie eine Chance gehabt - und das war es, was seine Unterstützer so schätzten. Sie wollten einen Außenseiter, einen absoluten Außenseiter, der das Unglaubliche schaffen könnte. Er sollte den Kreislauf durchbrechen, der es unmöglich gemacht hatte, dass ein Mann von unten und von sehr weit her es schaffte, den Thron Petri zu erreichen.

Aber diesmal konnte ein solcher totaler Außenseiter das entscheidendste aller Kräftemessen im Vatikan gewinnen und das Amt des Papster erobern, um das zu tun, was sie von ihm erwarteten: aufzuräumen. Jetzt kam es nur noch darauf an, ob sie wirklich wussten, wie hart sein Kampf gegen die Kurie gewesen war, ob er tatsächlich der Außenseiter war, den sie wollten, zumindest viele von ihnen, sehr viele.

Die alles entscheidende Frage war, wie viel sie wussten. Die Kardinäle, die möglicherweise daran dachten, ihn zu wählen, wie sie es schon einmal versucht hatten im Jahr 2005. Wie viel wussten sie über die Demütigungen, die er erlitten hatte, über die Erniedrigungen und Beleidigungen, die immer wieder aus dem Vatikan auf ihn, den

Beschreibung für Leser

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