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Helga Winter

Lore-Roman 175

Unerfüllte Träume

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Produktdetails

Verlag
Bastei Lübbe
Erschienen
2024
Sprache
Deutsch
Seiten
64
Infos
64 Seiten
ab 16 Jahre
ISBN
978-3-7517-6419-3

Kurztext / Annotation

Kerstin Cornelsen wohnt mit ihrer Mutter und ihrem halbwüchsigen Sohn Jochen zusammen und betreibt seit dem frühen Tod ihres Mannes eine Nähstube. Die Arbeit und ihr Sohn bedeuten ihr alles auf der Welt.
'Du brauchst einmal Urlaub, Kerstin', bestimmt ihre Mutter eines Tages. Widerspruch lässt sie nicht gelten, sie hat den Urlaub für ihre Tochter auf Teneriffa schon gebucht. Und tatsächlich fliegt diese ohne ihren Sohn in den Süden, 'um einmal so richtig auszuspannen'. Jochen gefällt das gar nicht. Er liebt seine Mutter über alles, wenn der schlaksige Vierzehnjährige seine Gefühle auch nicht gerne zeigt.
Und wenn sie nun im Urlaub jemanden kennenlernt?, fragt er sich ängstlich. Niemals würde er seine Mutter mit einem Mann teilen. Niemals! Und wie ernst es ihm damit ist, das bekommt Kerstin nach ihrer Rückkehr bitter zu spüren ...


Textauszug

Unerfüllte Träume

Schicksalsroman einer einsamen Witwe

Von Helga Winter

Kerstin Cornelsen wohnt mit ihrer Mutter und ihrem halbwüchsigen Sohn Jochen zusammen und betreibt seit dem frühen Tod ihres Mannes eine Nähstube. Die Arbeit und ihr Sohn bedeuten ihr alles auf der Welt.

»Du brauchst einmal Urlaub, Kerstin«, bestimmt ihre Mutter eines Tages. Widerspruch lässt sie nicht gelten, sie hat den Urlaub für ihre Tochter auf Teneriffa schon gebucht. Und tatsächlich fliegt diese ohne ihren Sohn in den Süden, »um einmal so richtig auszuspannen«. Jochen gefällt das gar nicht. Er liebt seine Mutter über alles, wenn der schlaksige Vierzehnjährige seine Gefühle auch nicht gerne zeigt.

Und wenn sie nun im Urlaub jemanden kennenlernt?, fragt er sich ängstlich. Niemals würde er seine Mutter mit einem Mann teilen. Niemals! Und wie ernst es ihm damit ist, das bekommt Kerstin nach ihrer Rückkehr bitter zu spüren ...

»Schau nicht immer auf die Uhr«, mahnte Ursula Schenk ihre Tochter. »Jochen wird schon nichts passiert sein.«

Kerstin Cornelsen lächelte verkrampft.

»Er hatte um zwölf Uhr Schluss, eigentlich müsste er schon da sein.«

»Du bist eine richtige Glucke.« Dabei machte Ursula sich ebenfalls Sorgen um ihren Enkelsohn, wenn der sich auf seinem Schulweg verspätete. Er musste nämlich zwei viel befahrene Straßen überqueren, und man wusste ja, wie unachtsam Kinder sein konnten. »Vielleicht hat er auch eine kleine Freundin, die er erst nach Hause bringen will«, meinte sie.

»Jochen?« Geradezu empört schüttelte Kerstin den Kopf. »Er ist doch noch ein Kind.«

»Er ist vierzehn. Ich finde, er hat große Ähnlichkeit mit Robert.«

»Zum Glück hat er von seinem Vater nicht viel geerbt. Sein Aussehen, sicherlich, mehr aber auch nicht.«

»Ja, er ist ein hübscher Junge.« Ursula seufzte unwillkürlich, als sie an Kerstins verstorbenen Mann dachte. Er war ein sehr gut aussehender Mann gewesen, ein Mann, der den Frauen gefallen hatte und dem sie es allzu leicht gemacht hatten. Und er hatte nie die Kraft gehabt, Nein zu sagen.

Kerstin schaltete die Nähmaschine ab und stand auf.

»Ich gehe mal auf die Straße, ob ich ihn schon sehen kann.«

»Und ich werde die Kartoffeln aufsetzen. Der Junge steht ja immer kurz davor zu verhungern, wenn er nach Hause kommt. Wo der nur immer alles lässt, was er isst! Dabei sieht er aus, als bekäme er bei uns nicht genug zu essen.«

Marion Witte, die hübsche Nähhilfe, hatte Mühe, die Bemerkung zu unterdrücken, die ihr auf der Zunge lag. Wie die sich mit dem Jungen anstellten, einfach lächerlich! Hier drehte sich alles nur um Jochen. Jochen hier, Jochen dort, und der Junge nahm es hin, als sei er ein Prinz.

Mürrisch schnitt sie den Faden ab und warf das fertige Hemd auf den Stapel zu den anderen. Dann nahm sie seufzend das nächste Hemd zur Hand.

***

Eine Viertelstunde später saßen sie alle gemeinsam am Mittagstisch. Auch Jochen war inzwischen eingetroffen.

»Schmeckt es dir nicht, Marion?«, fragte Kerstin freundlich, als sie sah, dass Marion ihren geleerten Teller nicht wieder füllte.

»Ich darf nicht mehr essen«, erklärte das Mädchen seufzend. »Kartoffeln gehen mir immer gleich auf die Hüften.«

Jochen warf ihr einen missbilligenden Blick zu. Er mochte sie nicht, ein Gefühl, das vollkommen auf Gegenseitigkeit beruhte. Ihm schmeckte es jedenfalls, und er hörte erst auf zu essen, als nichts mehr in den Schüsseln war.

»Bist du satt geworden?«, fragte seine Mutter besorgt.

»Ich möchte nur mal wissen, wo der alles lässt«, meinte Marion neidisch. Sie hätte gern noch mehr gegessen, denn Frau Schenk kochte ausgezeichnet, aber sie hatte nun einmal eine panische Angst davor, dick zu werden.

»Geht so«, erwiderte Jochen. Das war seine übliche Antwort, auch wenn er keinen Bissen mehr hinunterbekam.

»Zum Nachtisch gibt es noch Eis für eu

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