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Kinder psychisch kranker Eltern stärkenOverlay E-Book Reader
Albert Lenz, Eva Brockmann

Kinder psychisch kranker Eltern stärken

Informationen für Eltern, Erzieher und stärken

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Produktdetails

Verlag
Hogrefe Verlag Göttingen
Erschienen
2013
Sprache
Deutsch
Seiten
161
Infos
161 Seiten
ISBN
978-3-8444-2420-1

Inhaltsverzeichnis

1;Inhalt;72;Einführung;113;1Was Sie über Kinder und ihre psychisch kranken Eltern wissen sollten;153.1;1.1Wie häufig sind psychische Krankheiten?;153.2;1.2 Wie häufig sind psychisch Erkrankte auch Eltern?;213.3;1.3 Wie hoch ist das Risiko der betroffenen Kinder, selber zu erkranken?;233.4;1.4Belastungsfaktoren - Welche Rolle spielen Vererbung und Umwelt?;253.5;1.5Wie erleben Kinder ihre Situation?;333.6;1.6Wie erleben psychisch erkrankte Eltern ihre Situation?;454;2 Resilienz - Was stärkt die Kinder psychisch kranker Eltern?;504.1;2.1Was heißt Resilienz?;514.2;2.2Was zeichnet resiliente Kinder aus?;534.3;2.3 Die Sprache der Resilienz: Ich habe - Ich bin - Ich kann;674.4;2.4 Spezifische Schutzfaktoren für Kinder psychisch kranker Eltern;715;3 Wie kann die Resilienz von Kindern gefördert werden? Was können Sie als Eltern tun?;765.1;3.1 Vermitteln Sie Ihrem Kind Nähe und gefühlsmäßige Sicherheit;785.2;3.2 Vermitteln Sie Ihrem Kind gefühlsmäßige Sicherheit und Rückhalt durch Lob und Anerkennung;855.3;3.3Unterstützen Sie Ihr Kind bei der Bewältigung seiner Probleme;885.4;3.4 Ermöglichen Sie Ihrem Kind Kontakte zu anderen Personen;1015.5;3.5 Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die Krankheit;1105.6;3.6 Suchen Sie professionelle Hilfe auf, wenn Sie sich Sorgen um die Entwicklung Ihres Kindes machen;1266;4 Spezielle Hinweise für Erzieher und Lehrer;1336.1;4.1 Achten Sie auf Veränderungen im Verhalten der Kinder;1336.2;4.2 Suchen Sie den fachlichen Kontakt zu anderen Fachleuten;1467;Anhang;1557.1;Literaturempfehlungen;1577.2;Wichtige Weblinks;160

Kurztext / Annotation

Trotz belastender Lebensumstände und Probleme entwickeln sich viele Kinder psychisch kranker Eltern zu selbstsicheren, kompetenten und leistungsfähigen Persönlichkeiten. Aus der Forschung ist bekannt, dass solche resiliente Kinder über Fähigkeiten, Fertigkeiten und Talente verfügen, die es ihnen ermöglichen, mit den Belastungen erfolgreich umzugehen und auftauchende Probleme zu lösen. Kinder verfügen jedoch nicht automatisch über diese schützenden Qualitäten. Wie Eltern, Erzieher und Lehrer die Resilienz von Kindern fördern können, dazu liefert der Ratgeber umfangreiche Informationen. Der erste Teil des Ratgebers informiert über psychische Erkrankungen, die Anzahl der Betroffenen, über Erkrankungsrisiken der Kinder, über die Belastungsfaktoren und das Belastungserleben der Kinder und der Eltern. Der zweite Teil des Buches beschäftigt sich mit der Frage, was Kinder psychisch kranker Eltern stärkt und welche Besonderheiten resiliente Kinder auszeichnen. Der letzte Teil des Ratgebers gibt Eltern praktische Anregungen, wie sie die Resilienz ihrer Kinder stärken können. Zudem enthält er zahlreiche Hinweise für Erzieher und Lehrer, wie diese betroffene Familien unterstützen können.

Textauszug

2 Resilienz Was stärkt die Kinder psychisch kranker Eltern?

Wie wir gesehen haben, sind Kinder von einer psychischen Erkrankung ihrer Eltern in vielfältiger Weise betroffen und belastet. Die Belastungen stellen für die Kinder ein erhöhtes Risiko dar, im Verlaufe ihrer Kindheit selber eine psychische Störung zu entwickeln. Es wird dabei aber allzu leicht vergessen, dass bei weitem nicht alle Kinder selber krank werden. In England wurden in einer Längsschnittstudie über einen Zeitraum von vier Jahren Kinder psychisch kranker Eltern regelmäßig wissenschaftlich beobachtet. Es wurde festgestellt, dass ca. zwei Drittel der Kinder eine psychische Störung entwickelten, wie zum Beispiel Ängste, Konzentrationsschwierigkeiten und Aggressivität und ein Drittel der Kinder gesund blieb. Bei etwa der Hälfte der auffälligen Kinder traten allerdings die Störungen vorübergehend, das heißt also lediglich über einen bestimmten Zeitraum hinweg auf. Psychische Erkrankungen der Eltern müssen also nicht notwendigerweise zu Problemen bei den Kindern führen. Betrachtet man die Entwicklung der Kinder insgesamt, so wird in dieser wissenschaftlichen Studie deutlich, dass etwa nur ein Drittel der Kinder von längerfristigen psychischen Störungen betroffen war.

Was unterscheidet nun die Kinder psychisch kranker Eltern, die gesund bleiben oder lediglich vorübergehende Auffälligkeiten entwickeln, von den Kindern mit den länger andauernden Störungen? Was lässt die Kinder all die Belastungen besser überstehen? Was verhindert oder mildert die Entwicklung von Störungen bei den betroffenen Kindern?

Antworten auf die Frage, was sich hinter diesem Phänomen verbirgt, was also diese Kinder derart stark macht, um mit Belastungen und Problemen fertig zu werden bzw. besser fertig zu werden als andere Kinder, eröffnen Eltern, Erziehern und allen anderen professionellen Helfern ganz neue Perspektiven. Sie lenken den Blick auf die Stärken und Kräfte jedes einzelnen Kindes bzw. jeder einzelnen Familie, ohne dabei die Probleme und Belastungen zu ignorieren oder zu unterschätzen. Jedes einzelne Kind besitzt Talente und Fähigkeiten. Diese zu entdecken, im Alltag zu fördern und zu stärken sowie das Kind immer wieder anzuregen, die eigenen Talente und Fähigkeiten als solche auch wahrzunehmen und zu schätzen, sollte zu einem Grundsatz in der Erziehung werden. Wir Erwachsene neigen noch zu häufig und zu schnell dazu, unseren Blick zuerst darauf zu richten, was das Kind nicht kann und wo die Schwächen und Defizite des Kindes liegen, bevor wir darauf achten, welche Fähigkeiten und Potenziale es besitzt, was es beispielsweise als Kind psychisch kranker Eltern trotz Belastungen und alltäglicher Schwierigkeiten alles schafft. Dafür gilt es, den Blick zu schärfen.

Dieses Phänomen, dass sich Kinder trotz Unsicherheiten, Belastungen und schwierigen Lebensbedingungen erstaunlich positiv, kompetent und gesund entwickeln, wird in der Wissenschaft mit dem Begriff Resilienz umschrieben. Im Zentrum der Resilienzforschung steht die Suche nach den Fähigkeiten und Kompetenzen, die es Kindern ermöglichen, relativ unbeschadet mit den Folgen belastender und bedrohlicher Lebensumstände umgehen zu können. Ziel ist es, Ansatzpunkte für eine gezielte Förderung der Stärken jedes einzelnen Kindes zu entdecken.

2.1 Was heißt Resilienz?

Der Begriff Resilienz geht auf das lateinische Wort resiliere = abprallen zurück. Der Begriff stammt aus der Materialkunde und bedeutet Spannkraft, Elastizität, Strapazierfähigkeit . In der Psychologie bezeichnet Resilienz die psychische Widerstandsfähigkeit und Robustheit. Unter

Beschreibung für Leser

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Über den AutorIn

Prof. Dr. Albert Lenz lehrt Klinische Psychologie und Sozialpsychologie an der Kath. Hochschule NRW, Abteilung Paderborn.