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Eva Almstädt

Ostseefinsternis

Pia Korittkis neunzehnter Fall

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Produktdetails

Verlag
Bastei Entertainment
Erschienen
2024
Sprache
Deutsch
Seiten
397
Infos
397 Seiten
ISBN
978-3-7517-5588-7

Kurztext / Annotation

Die blinde Helmgard Böttcher regiert ihre große Familie an der Ostsee mit fester Hand. Als ihre Enkelin auf dem Heimweg überfallen wird, lässt die Rache nicht lange auf sich warten: Ein junger Mann aus dem Nachbarort erleidet eine schwere Vergiftung und stirbt. Ausgerechnet eine Pflanze, die auch in Helmgards Garten wächst, war die Ursache dafür. Kommissarin Pia Korittki, die eigentlich ein entspanntes Wochenende mit ihrem Sohn Felix und ihrem Freund Marten in dessen neuem Haus an der Ostsee verbringen wollte, stößt bei den Ermittlungen in einen tödlichen Morast aus Hass, Lügen und alter Feindschaft ...



Eva Almstädtabsolvierte eine Ausbildung in den Fernsehproduktionsanstalten der Studio Hamburg GmbH und studierte Innenarchitektur in Hannover. Ihr erster RomanKALTER GRUND wurde zum Auftakt der erfolgreichen Serie um die Lübecker Kommissarin Pia Korittki. Eva Almstädt lebt in Hamburg.

Textauszug

2. Kapitel

Obwohl es nur einen knappen Kilometer entfernt war, fuhr Stella neuerdings mit dem Auto zu ihrer Großmutter. Helmgard Böttcher wohnte am Ortsrand von Kaltenbrode auf einem kleinen Gutshof. Das dazugehörige Land war verpachtet, die Ställe standen leer, doch ihre Großmutter hing an dem hundertjährigen Wohnhaus mit den Sprossenfenstern und vor allem an dem ausgedehnten Garten mit den Gewächshäusern.

Stella parkte auf dem Innenhof zwischen den u-förmig errichteten Gutsgebäuden, sah sich nach allen Seiten um und stieg aus. Es war bereits dunkel, doch das Haus wurde von zahlreichen Scheinwerfern angestrahlt. Seitdem sie aus dem Krankenhaus entlassen worden war, hatte sie es vermieden, sich allein draußen aufzuhalten. Bisher war sie nur am helllichten Tag kurz zum Supermarkt gefahren, um Lebensmittel einzukaufen, oder zur Apotheke. Einen Besuch bei sich zu Hause erlaubte sie ausschließlich einer sehr engen Freundin, ihrem Vater und ihrem Bruder Carl. Alles andere war ihr noch zu viel.

Körperlich würde alles gut heilen, hatten ihr die Ärzte versichert. Was der kürzliche Angriff auf sie mit ihrer Psyche machte, stand auf einem anderen Blatt.

Stella klingelte, wartete einen Moment und wurde von Eduard Seiler, Helmgards langjährigem Lebensgefährten, eingelassen. Eddie war ein kleiner, wendiger Mann Anfang siebzig mit silbergrauen Haaren und einem Dreitagebart.

Stella war froh, dass er den »Vorfall« nicht erwähnte, sondern sie einfach begrüßte, als wäre dies ein Tag wie jeder andere. Er begleitete sie zu Helmgard ins Wohnzimmer.

Ihre Großmutter saß im Schein einer beige-grünen Stehlampe in ihrem Sessel und zog sich, als Eduard und sie näher kamen, die Kopfhörer von den Ohren, mit denen sie ihre geliebten Hörbücher hörte. Sie fühlte die alten Holzdielen unter ihren Füßen vibrieren, wenn sich jemand näherte, hatte sie ihrer Enkeltochter einmal erklärt. Ein weiterer Grund für Helmgard, in dem alten Bauernhaus wohnen zu bleiben.

»Hallo Stella. Wie schön, dass du dir die Zeit nimmst, mich zu besuchen!«, bemerkte sie und deutete auf das gegenüberliegende Sofa. »Setz dich doch.«

»Soll ich euch eine Flasche Wein aufmachen, Helmgard?«, schlug Eduard vor, nachdem Stella ihre Großmutter begrüßt hatte.

»Seit wann trinke ich abends noch Wein, Eduard?« Helmgard Böttcher sah mit ihrem starren Blick fragend in seine Richtung. Ihre scharfen Gesichtszüge und das modisch frisierte graue Haar ließen sie elegant und auch ein wenig unnahbar erscheinen.

»Ich habe eher an deine Enkelin gedacht«, entgegnete er. »Möchtest du vielleicht ein Glas Wein, Stella?«

»Nein, danke, Eddie«, antwortete sie. »Ich darf wegen der Medikamente, die ich noch nehme, keinen Alkohol trinken. Und ich bin heute auch mit dem Auto da.«

»Aber so 'n kleiner winziger Schluck ist doch Medizin und fällt schon nicht ins Gewicht!«

»Du kannst jetzt unbesorgt zu deinem Skatabend gehen, Eddie.« Helmgard hob vage eine kräftige, von Altersflecken überzogene Hand. »Wir kommen bestens klar.«

»Ich verstehe, ein Frauenabend.« Er verabschiedete sich mit einer kleinen, galanten Verbeugung von Stella, die in wirkungsvollem Kontrast zu seinem Outfit stand: ausgebeulte Lederhose, kariertes Flanellhemd und ein dicker, mehrfach um den Hals gewundener Schal.

Es hatte etwas gedauert, bis die Böttchers sich an einen Altrocker mit Dreitagebart und einer zweifelhaften Vergangenheit als Helmgards neuen Lebensgefährten gewöhnt hatten. Inzwischen akzeptierten sie ihn. Er war ein wortgewandter, humorvoller Zeitgenosse, und vor allem war er Helmgard treu ergeben. Und das Familienoberhaupt der Böttchers ließ sich sowieso von niemandem etwas vorschreiben, schon gar nicht, mit wem es seine Zeit verbrachte.

Stella fragte sich, ob sie selbst je so eine liebvolle und dauerhafte Partnerschaft erleben würde wie ihre dreiundsiebzigjährige Großmutter. Bisher sah es je

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