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Kleine Gefühlskunde für Eltern
Vivian Dittmar, Virani Amana

Kleine Gefühlskunde für Eltern

Wie Kinder emotionale & soziale Kompetenz entwickeln

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Produktdetails

Verlag
VCS Dittmar
Dittmar, Vivian
Erschienen
2014
Sprache
Deutsch
Seiten
228
Infos
228 Seiten
211 mm x 152 mm
ISBN
978-3-940773-20-3

Hauptbeschreibung

Viele Eltern fühlen sich mit der Intensität der Gefühle ihrer Kinder überfordert - und auch mit den eigenen Gefühlen. Meist fehlt es an einem Verständnis der eigentlichen Funktion von Gefühlen. Dadurch wird es schwierig, Kinder in der Entfaltung ihrer emotionalen und sozialen Kompetenz zu begleiten.

Die kleine Gefühlskunde bringt es auf den Punkt:

- wofür sind Gefühle überhaupt da?
- warum haben Kinder so viele intensive Gefühle?
- was brauchen Kinder damit sie ihre emotionale und soziale Kompetenz gut entwickeln können?
- wie kann ich mit meinen eigenen Gefühlen so umgehen, dass sie meine Beziehungen zu Kindern bereichern statt behindern?

Und vor allem wird klar: wir müssen vor Gefühlen keine Angst haben und sie müssen uns auch nicht wütend machen. Erst unsere Gefühle ermöglichen es uns, die Eltern zu sein, die unsere Kinder brauchen.

Kurztext / Annotation

Die Kleine Gefühlskunde für Eltern entstand auf vielfache Nachfrage von Lesern des Buches “Gefühle — Eine Gebrauchsanweisung”. Sie wollten wissen, wie wir unsere Kinder darin unterstützen können, ihre Gefühlskräfte zu entfalten.

Dieses Buch geht ausführlich auf die Gefühlskräfte von Eltern und Kindern ein und auch darauf, wie diese zusammenspielen. Im Mittelpunkt steht stets die Frage nach einer zeitgemäßen Beziehungsgestaltung, jenseits von autoritär und antiautoritär.

Wenn es uns gelingt, das Zusammenleben mit unseren Kindern heute so zu gestalten, dass die Bedürfnisse aller geachtet werden und auf Machtausübung jeder Art verzichtet werden kann, dann ist uns ein wichtiger Entwicklungsschritt als Menschheit geglückt. Hierzu möchte dieses Buch einen Beitrag leisten.

Zitat aus einer Besprechung

Gleich vorab ein großes Lob für ein großartiges und wichtiges Buch, das nicht nur alle Eltern mit Gewinn lesen sollten, sondern auch Jugendlichen als lohnende „Pflichtlektüre“ dienen kann. Wobei das Wort „Pflicht“-lektüre ganz und gar nicht in das Vokabular dieser Kleinen Gefühlskunde passt, die viel eher die großen und kleinen Leser auf eine motivationsbetonte und lebensbejahende Weise mit ihren Gefühlen, Bedürfnissen und sozialen Umgangsformen vertraut machen will als mit Vorschriften und eben „Pflichten“.Das Buch zeichnet sich nicht nur durch eine klare handlungsorientierte Sprache und einen übersichtlichen Aufbau aus, sondern vermittelt vor allem ein ethisches und kommunikatives Menschenbild, das in Zeiten gewaltsamer Auseinandersetzungen überall in der Welt Mut macht für ein „neues Miteinander“, wie die Autorin es im dritten und letzten Teil des Buches überzeugend entwickelt. Dieser letzte Teil baut auf den beiden ersten Teilen „Eltern& Gefühle“ und „Kinder &Gefühle“ auf und setzt diese auf anschauliche Weise in ein handelndes Beziehungsgeflecht des Miteinander um. Man möchte als Leser gleich nach der Lektüre damit beginnen, die in den Text eingebauten praktischen Übungen selbst mit den eigenen Kindern und/oder mit Freunden auszuprobieren- so motivierend und überzeugend sind die Beispiele aus der Lebenspraxis gewählt.In Teil I, „Eltern & Gefühle“ unterscheidet die Autorin „fünf Hauptgruppen von Empfindungen“:1. Körperliche Empfindungen wie Hitze, Kälte, Schmerz oder Druck2. Biologische Programmierungen der Instinktebene, denen sie Hunger, Durst, Sexualtrieb, Verliebtsein, Mutterinstinkt, aber auch Neid und Eifersucht zuordnet.3. Reine Gefühle wie Wut, Angst, Trauer, Scham und Freude4. Emotionen, mit denen sie unterdrückte Gefühle, sogenannte „Gefühlsaltlasten“ benennt, deren Heilung unabdingbar ist für ein gesundes Miteinander von Eltern und Kinder5. Fähigkeiten oder Zustände wie Liebe und Vertrauen, deren Entwicklung zu den wichtigsten, aber auch schwierigsten Voraussetzungen einer gelungenen emotionalen und sozialen Kompetenz zählt.Hart, aber einleuchtend geht sie mit den „Absolutheitsansprüchen“ früherer Elterngenerationen ins Gericht und entlarvt die sogenannten „Man“-Sätze (Das macht man nicht, das sagt man nicht) als autoritäre und rechthaberische Satzhülsen, die in unserer heutigen, von Selbstverantwortung und Individualisierung geprägten freiheitlichen Lebensform keine Überlebenschancen mehr haben. Ähnlich kritisch werden die antiautoritären Erziehungsformen der 68er Elterngeneration unter die Lupe genommen. Weder blinder Gehorsam noch Gewähren-Lassen ohne Orientierungsrahmen seien geeignet, die Entwicklung des Kindes zu einem verantwortungsbewussten Mitmenschen zu befördern, der gelernt hat, seine eigenen Gefühle und Bedürfnisse wie auch die der Anderen zu erkennen und in einem offenen und gleichberechtigten Dialog Lösungsmöglichkeiten in Konflikten zu suchen. Um solche Strategien zu entwickeln und durchzuspielen sind zahlreiche Übungsformen in den Elternteil eingebaut, so z.B. zur Identifikation und zum Loslassen von Absolutheitsansprüchen, zur Klärung der einzelnen Gefühlskräfte Wut, Trauer, Angst, Scham, Freude, zur Versöhnung mit eigenen Fehlern in der Erziehung, zum richtigen Ausdruck der Wertschätzung des Kindes und – ganz wichtig: zur Befreiung bzw. dem bewussten „Entladen“ von „emotionalen Altlasten“. Das Kapitel schließt mit einem zusammenfassenden Diskurs über emotionale Kompetenz, in dem alle behandelten Einzelaspekte zusammenfließen: -eigene Gefühle wahrnehmen, die Gefühle Anderer erkennen und mitzufühlen, die eigenen Gefühle in verschiedenen Situationen steuern lernen, emotionale Altlasten achtsam entladen und Andere unterstützen, dasselbe zu tun.In Teil II Kinder&Gefühle nimmt die Autorin die Entwicklung der Gefühlskräfte beim Kind unter die Lupe. Hier beginnt sie mit dem Gefühl der Freude, das schon das –fast- Neugeborene mit seinem ersten Lächeln ausdrückt und sie gibt Anregungen, wie das kleine Pflänzchen Freude zu einem starken „Freudebaum“ wird: indem die Eltern die Freude des Kindes teilen, die Freude an der Freude des Kindes, aber auch für das Kind nachvollziehbare subjektive Grenzen setzen, wenn die Freuden des Kindes in Konflikt mit den Bedürfnissen der Eltern oder der Umgebung stehen.Mit der Entwicklung der Fähigkeit des Kindes, Dinge selbst zu tun und zu beeinflussen, entsteht die „Wutkraft“, die sich vor allem im sogenannten Trotzalter ausbildet und sich im fordernden Schreien manifestiert. In ihrem Plädoyer für die Unterstützung der Entwicklung einer „gesunden Wutkraft“ grenzt sich die Autorin von den zwei Seiten traditioneller Reaktionen ab: einerseits der auf Macht basierenden autoritären Unterdrückung der Wut und Brechung des kindlichen Willens und andererseits von einer eher ohnmächtigen Reaktion, dem Willen des Kindes immer statt zu geben. In beiden Fällen liege eine Ablehnung der Wutkraft zugrunde, die jedoch nicht erstrebenswert sei. Wut müsse gewürdigt werden als Fähigkeit des Kindes, für seine Bedürfnisse einzustehen und ihre Entfaltung bilde die Voraussetzung dafür, Widerstand zu erfahren, an dem sich die Wut bricht. Die verschiedenen Formen des Widerstandes vom natürlichen Widerstand der Objekte bis hin zum Widerstand in Form von Bedürfnissen der Anderen werden ausführlich beleuchtet. Auch hier plädiert die Autorin dafür, Bedürfnisse des Kindes wie auch die der Eltern erfahrbar zu machen und beider Bedürfnisse im Wechselspiel zu ihrem Recht kommen zu lassen. So kann das Kind selbst die Erfahrung machen, dass sich seine Wut an den Bedürfnissen der Anderen bricht und es lernt, bestimmte Frustrationen zu tolerieren. So könne sich die Wut zur Trauer wandeln und das Schreien zum Schluchzen und das Kind sei bereit, sich im Arm der Eltern trösten zu lassen, weil es erfahren habe, dass nicht alles nach seinem Willen läuft und die Dinge sind, wie sie sind. Diese Trauer gelte es zu akzeptieren, das Weinen zu bejahen. Der Trost der Eltern sollte die Trauerarbeit unterstützen, nicht unterdrücken, und dazu gehöre auch der befreiende Tränenstrom. Die Gefühle der Angst vor dem Unbekannten und Fremden und der Scham als Voraussetzung für Selbstreflexion und soziales Regulativ werden ähnlich differenziert aus der Sicht des Kindes dargestellt und als wesentliche Gefühlskräfte bejaht.Das Kapitel schließt mit handlungsorientierten Anregungen, wie „emotionale Entladungen“ beim Kind konstruktiv zu steuern sind.Ganz besonders gewinnbringend und erhellend war für mich Teil III Ein neues Miteinander, in dem es um das Zusammenspiel der vorher behandelten Gefühlskräfte in einem emotional und sozial konstruktiven und gewaltfreien Miteinander geht. Auch hier gibt uns die Autorin konkrete Übungsvorschläge an die Hand, um in verschiedenen „Lernschritten“ soziale und emotionale Kompetenz beim Kind- aber auch gleichzeitig beim Erwachsenen- zu entwickeln und durchzuspielen. Anleitungen zum Wahrnehmen der eigenen Bedürfnisse, zur Anerkennung der Bedürfnisse Anderer und zur aktiven und kreativen gemeinsamen Lösungsfindung in Bedürfniskonflikten regen den Leser zum Nachahmen an. Dabei lenkt die Autorin die Aufmerksamkeit immer wieder auf scheinbar auf der Hand liegende, aber dennoch oft vernachlässigte Aspekte in der mitmenschlichen Kommunikation. Es ist eine Binsenwahrheit, dass „der Ton die Musik mache“, aber in der Unterscheidung zwischen „Diskussion“ und „Dialog“ wird der Satz neu und konkret erfahrbar. In der Diskussion gehe es eher um ein „gegeneinander Reden“, in dem jeder mit einem schneidenden „aber“ recht behalten wolle, während es sich beim Dialog um ein „miteinander Reden“ handele, bei dem das verbindende „und“ vorherrsche und vor allem das gegenseitige Zuhören, nicht das ständige Unterbrechen, die Basis des Kommunikationsstils bilde. Weitere scheinbar nahe liegende Unterscheidungen wie „Macht“ und „Autorität“, „Vereinbarungen“ statt „Regeln“, „Kontrolle“ versus „Vertrauen“ werden im Zusammenhang der Thematik neu akzentuiert, da sie in Verbindung mit kreativen Handlungsanstöße definiert werden. Mit dem Kapitel „Was Kinder von uns brauchen“: Da Sein- Zuhören- Gefühle benennen- Bedürfnisse benennen wird nochmals die Botschaft des Buches zusammengefasst, die geeignet ist, nicht nur Kindern, sondern allen Menschen groß und klein, das Herz füreinander zu öffnen: sich selbst mit all seinen Gefühlen und Bedürfnissen zu erkennen und anzunehmen, ebenso wie den ganz „Anderen“ in seinen Strukturen gelten zu lassen und zu respektieren und gemeinsam herrschaftsfreie Lösungsvorschläge in Konfliktsituationen zu entwickeln. Leichter gesagt als getan. Aber dieses Buch hilft uns ganz konkret, das nötige Vertrauen in uns selbst und die Zuversicht in das Leben zu entwickeln und im „neuen Miteinander“ zu erproben.