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Depression durch die Kraft der Imagination bewältigenOverlay E-Book Reader
Helmut Kuntz

Depression durch die Kraft der Imagination bewältigen

Übungen zur Stärkung innerer Ressourcen. Mit Audio-Download

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Produktdetails

Verlag
Julius Beltz GmbH
Erschienen
2017
Sprache
Deutsch
Seiten
304
Infos
304 Seiten
ISBN
978-3-407-86495-6

Kurztext / Annotation

Jeder Mensch besitzt mentale Ressourcen, die sich in Lebensmut verwandelt lassen. Der erfahrene Therapeut Helmut Kuntz hat schon viele Menschen aus dem Dunkel der Depression herausgeführt. In seinem neuen Buch erklärt er, wie Vorstellungskraft und Lebenskraft zusammenhängen, und bietet eine Vielzahl imaginativer Übungen, unter anderem zum "inneren Kind", zum Aufrufen von Helfern und Kraftquellen, zu Selbstliebe und Versöhnung sowie zu persönlichen Glückserfahrungen. Die Übungen helfen, sich auf das zu konzentrieren, was persönliche Stärke verleiht, und somit depressive Symptome zu lindern. Mit leicht umsetzbaren Audio-Übungen zum Downloaden.

Helmut Kuntz ist Familientherapeut und erfahrener Suchtexperte. Seit Jahren führt er an Schulen Kurse zur Suchtprophylaxe durch und arbeitet zusammen mit Jugendlichen im Rahmen von präventiven und therapeutischen Maßnahmen. Im Beltz Verlag erschienen von ihm mehrere Bücher zum Thema Sucht.

Textauszug

Das Dunkel der Seele

Zwei Stimmen, ein Tenor: Hoffnung

Ich sitze tief im Loch. In mir ist alles dunkel. Und es ist kalt. Aber irgendwo muss es doch noch einen Funken Licht geben.

Wenn Herzen sich verschließen, dann ist das nicht von Dauer. Es ist eine Frage der Zeit. Diese Zeit ist abhängig vom Groll oder von der Verletzung, die diesem Herzen innewohnen.

Die Depression ist eine der Sprachen der Seele oder eine Form, in der sich die menschliche Seele ausdrücken kann. Bildlich findet sich ein depressiver Mensch daher leicht in Edvard Munchs weltberühmtem Bild »Der Schrei« wieder. Die depressive Seele ruft aus innerster Not, doch kann der Schrei lautlos und für andere unhörbar sein. Der Schrei kann auch in der Kehle eines Menschen festsitzen und sich dort als immerwährendes Kloßgefühl bemerkbar machen.

Eine Depression legt tiefes Dunkel auf die Seele. Insofern ist die Farbe der Depression meistens Schwarz und ihr Geschmack bitter. Fleht, ruft und schreit die Seele eines depressiven Menschen, ist es die Aufforderung, hinzuschauen, hinzufühlen, die Ursachen der depressiven Verstimmung zu verstehen und sie anzuerkennen. Lebenswahrheiten gelten lassen verhilft der Seele und dem Menschen zu ihrem Recht, um letztlich die Depression als Reaktion entbehrlich zu machen, sie zu heilen. Dabei glimmt in jedem sich depressiv quälenden Menschen ein überlebensfähiger Funke nie versiegender Hoffnung, es möge ein Weg aus dem Dunkel zurück ins Licht des Lebens führen.

Der depressive Mensch erleidet ein Verblassen seiner Gefühle, sie können sogar gänzlich eingefroren werden. Nicht, dass der Depressive keine Gefühle hätte. Er kann ursprünglich sogar zu viele, zu intensive, zu tiefe Gefühle verspüren. Er könnte regelrecht in seinen eigenen Gefühlstiefen ertrinken. Da seine Gefühle aber zu selten auf stimmige Resonanz treffen, sind sie letztlich nicht aushaltbar. Der Depressive lernt, seine Gefühle einzugrenzen, in die hintersten Kammern seiner Seele zu verbannen. Letztlich fühlt er sich veranlasst, nicht mehr wirklich zu spüren. Seine ehemals lebendige innere Welt wird farblos und eintönig. Statt »begeistert« ist der Depressive »entgeistert«. Er denkt und spürt nur noch in eine Richtung: in die Negativität hinein. Die Negativität und Entwertung umfassen sein gesamtes Wesen. Vielfach geäußerte Selbstüberzeugungen lauten:

Ich stimme nicht.

Mit mir stimmt was nicht.

An mir ist nichts Gutes.

Ich bin nie, wie ich sein soll.

Niemand mag mich, mich kann man gar nicht mögen.

Ich bin voller Scham und Schuld.

Ich weiß nie, wo ich hin gehöre. Ich fühle mich nirgends zugehörig.

Die anderen finden mich ohnehin alle so komisch.

Am besten gäbe es mich gar nicht. Und wenn ich gehe, sind die anderen wenigstens von mir befreit.

Der depressive Mensch entwertet aber nicht bloß sich selbst, sondern er katastrophisiert das Leben als solches:

Für mich hat alles keinen Sinn mehr.

Das Leben ist aussichtslos für mich, ich hatte eh nie eine wirkliche Chance.

Ich werde nie wieder froh sein können.

Das Schöne im Leben, alle Freude, alle Leichtigkeit, alles Bunte und jede Verbundenheit werden eingegrenzt, eingemauert, erdrückt. Das Negative, Bedrückende, Bedrohliche, Verlustängste und Einsamkeit dagegen gewinnen immer stärker an Boden und verselbstständigen sich in fortdauernden Denkschleifen. Mit wachsender Depression können sogar diese letzten freudlosen, negativen Gefühle noch ersterben und der Depressive fühlt ausschließlich noch einen vermeintlich gefühllosen Zustand. Da er in diesem Zustand für seine Nächsten und seine Umwelt bei aller Liebe kaum noch zu ertragen ist, verselbstständigt sich a

Beschreibung für Leser

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