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Produktdetails

Verlag
Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
Erschienen
2019
Sprache
Deutsch
Seiten
288
Infos
288 Seiten
ab 10 Jahre
ISBN
978-3-446-26541-7

Kurztext / Annotation

Die schönste Freundschaftsgeschichte und der genialste Dialog seit 'Gut gegen Nordwind'. Von den Bestsellerautorinnen Holly Goldberg Sloan und Meg Wolitzer
Achtung, Suchtpotential! Diesem Buch verfällt der glückliche Leser mit ganzem Herzen ab der ersten Seite. 'Du kennst mich nicht, aber ich schreibe dir trotzdem.' So beginnt die Geschichte von Bett und Avery, deren alleinerziehende Väter die verrückte, romantische Idee haben, dass sie eine Familie werden könnten. Nicht mit Bett und Avery! Obwohl sich die beiden Mädchen auf gar keinen Fall kennenlernen wollen, beginnen sie vor lauter Neugierde, in ihren E-Mails Fragen zu stellen, mehr von ihren Leben zu erzählen und Dinge auszutauschen. Nach und nach vertrauen sich Nachteule und Sternhai - wie sie sich mittlerweile nennen - ihre persönlichsten Gedanken und Geheimnisse an und können sich ein Leben ohne einander nicht mehr vorstellen.

Holly Goldberg Sloan ist Regisseurin, Filmproduzentin und Drehbuchautorin. Als sie mit 24 Jahren ihr erstes Drehbuch verkaufte, war sie schon viel herumgekommen und hatte in den Niederlanden, in Istanbul, New York City, Washington D.C. und Oregon gelebt. Heute ist sie sesshaft geworden und lebt mit ihrem Mann und den beiden Söhnen in Santa Monica, Kalifornien. 2015 erschien ihr erstes Jugendbuch Glück ist eine Gleichung mit 7 bei Hanser, gefolgt von den Kinderbüchern Short (2018) und zuletzt An Nachteule von Sternhai (2019), für das sie mit Meg Wolitzer zusammenarbeitete.

Textauszug

Von: Bett Devlin

An: Avery Bloom

Betreff: du kennst mich nicht

Aber ich schreibe dir trotzdem. Kann sein, dass ich in deinem SPAM-Ordner lande. Vielleicht gehörst du zu den Leuten, die regelmäßig ihren SPAM-Ordner checken. Ich nicht. Ich habe deine E-Mail-Adresse aus dem Internet. Du hast einen seltsamen Namen. Ich kenne sonst niemanden, der Avery heißt. Aber deswegen konnte ich dich leichter finden. Also - danke, dass du so heißt. Und danke, dass deine Schule Fotos von Veranstaltungen + Ausflügen ins Netz stellt + jeder Schüler seine eigene E-Mail-Adresse hat, nämlich Vorname.Nachname@TheShipfieldSchool.org. An meiner Schule haben wir so was nicht.

Also gut, jetzt wird's peinlich, aber ich schreibe einfach, wie es ist. Vor drei Monaten hat mein Vater deinen Vater auf einer »Baumesse« in Chicago kennengelernt, die im Marriott Hotel in der Innenstadt stattfand. Ich erkläre dir jetzt nicht, woher ich das weiß, aber jedenfalls SIND DIE BEIDEN SEITDEM EIN PAAR.

Was mich eigentlich nichts angeht, nur dass es mich plötzlich DOCH WAS ANGEHT, weil mein Vater aus heiterem Himmel auf die Idee gekommen ist, mich im Sommer in so ein Ferienlager zu schicken, das CIGI heißt.

Ich hab noch nie was von CIGI gehört. Auf der Webseite steht: Charakter Intelligenz Geschicklichkeit Instinkt - das Wissenschafts-Camp für aufgeweckte junge Leute.

Die Formulierung hab ich von der Webseite kopiert. Wie es aussieht, ist CIGI ein Streber-Sommercamp für Schüler zwischen 10 und 15 in der Pampa von Michigan.

Kann sein, dass ich dich bis jetzt zu Tode gelangweilt habe, aber weißt du was? DICH wollen sie auch DAHIN SCHICKEN.

Ich gehe auf keinen Fall. Egal, was Dad sagt. Aber wenn er hört, dass du auch nicht ins CIGI-Camp gehst, will er mich vielleicht gar nicht erst zwingen.

Das ist der Grund für meine E-Mail.

Bett Devlin

Von: Avery Bloom

An: Bett Devlin

Betreff: Re: du kennst mich nicht

Hier liegt offenbar eine Verwechslung vor. Falls mein Vater wirklich eine Beziehung mit deinem Vater hätte, wüsste ich garantiert davon. Dad und ich stehen uns sehr nah und waren praktisch mein ganzes Leben zu zweit, weshalb wir auch wie beste Freunde sind, und er erzählt mir alles.

Es ist praktisch, dass an unserer Schule jeder seine eigene E-Mail-Adresse hat, damit wir unsere Lehrer jederzeit anschreiben können, wenn wir Fragen zu Projekten haben oder so etwas. (Ms. Pickering antwortet manchmal in fünf Minuten!) Aber bis jetzt hat noch nie jemand von außerhalb meine E-Mail-Adresse herausgefunden und mir geschrieben. Vielleicht sollte die Schule ihre Datenschutz- und Sicherheitsstandards verschärfen. Ich werde diesbezüglich eine Nachricht an unserem digitalen Schwarzen Brett posten.

Zum CIGI-Camp: Die ältere Schwester meiner Freundin Callie Workman war letztes Jahr dort. Diesen Sommer bin ich für acht Wochen angemeldet. Es ist eine Art Pfadfinderlager für kreative Schüler mit Kursen wie »Buchpiraten« oder »Rockende Robotik«. Bei »Voll der Fund!« kann man sogar echte Fossilien ausgraben. Abends gibt es Gute-Nacht-Kino mit Mikrowellen-Popcorn. Da zeigen sie europäische Filme, und im Anschluss wird gemeinsam diskutiert, um herauszufinden, worum es ging.

Aber das Beste ist, sie zwingen einen nicht zum Sport, wie sie es in anderen Ferienlagern immer tun. Ich bin nämlich nicht besonders sportlich, und vor allem hasse ich Schwimmen. Ich habe ein paar »exzessive Ängste« (vor abgelaufenen Lebensmitteln, Krankheitserregern usw., aber besonders vor dem Ertrinken).

Keine Sorge, du musst nicht ins CIGI

Beschreibung für Leser

Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet