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Lukas Podolski

Dranbleiben!

Warum Talent nur der Anfang ist

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Produktdetails

Verlag
Gabriel Verlag/Thienemann
Erschienen
2014
Sprache
Deutsch
Seiten
272
Infos
272 Seiten
ab 12 Jahre
ISBN
978-3-522-63048-1

Kurztext / Annotation

Seinen starken linken Fuß kennt jeder. Wie viel mehr dazu gehört, Spitzenfußballer zu werden, wissen dagegen nur wenige. Hier schildert der Nationalspieler Lukas Podolski anschaulich und temporeich, wie er es vom Gummiplatz in Bergheim in die Stadien dieser Welt schaffte. Seinen Erfolg versteht er als Verpflichtung, sich für andere einzusetzen und das nicht nur mit Geld, sondern ganz persönlich. Das wird spürbar, wenn er von seinen Begegnungen mit sozial benachteiligten Jugendlichen erzählt, denen er dabei helfen will, ihre Träume zu leben. Herausgegeben von Bernd Siggelkow und Wolfgang Büscher vom Kinder- und Jugendwerk Die Arche

Der Fußballspieler Lukas Podolski wurde am 4. Juni 1985 in Gliwice in Polen geboren und lebt seit seinem zweiten Lebensjahr in Deutschland. Zur Deutschen Nationalmannschaft gehört er seit 2004; seitdem hat er weit über 100 offizielle Länderspiele absolviert. Aktuell spielt er für den FC Arsenal in der Premier League. Mit seiner Stiftung, der Lukas Podolski Stiftung, und als Arche-Botschafter engagiert er sich für sozial benachteiligte Kinder. Er ist verheiratet und hat einen Sohn.

Textauszug

1. Kapitel

Fremdes Land

Ursprünglich kommen wir aus Gliwice, einer Stadt im südlichen Teil von Polen im oberschlesischen Industriegebiet. Unsere ganze weitläufige Familie lebt hier oder in der Nähe, nur die Eltern meines Vaters sind früh nach Deutschland gegangen, für Rentner war das damals möglich. Meine ältere Schwester Justyna und ich sind in Gliwice geboren und zu meiner Geburt befragt, zuckt mein Vater nur mit den Schultern und murmelt: »Alles ganz normal, ganz normales Kind eben.« Ich hab also nicht direkt »Ball« geschrien, als ich das Licht der Welt erblickte. Aber die Leidenschaft zum Sport war mir in die Wiege gelegt. Mein Vater spielte Fußball in der ersten Liga in Polen, meine Mutter war Handballerin in der Nationalmannschaft. Es ist wohl ganz natürlich, dass so was dann auch weitergegeben wird. Wenn beide Eltern Musiker sind, wird für das Kind von Geburt an die Musik immer ein großes Thema sein, und es ist sehr wahrscheinlich, dass es in seinem Erwachsenenleben etwas damit machen wird. Meine Eltern waren und sind durch und durch Sportler. Also lag das auch bei mir nahe.

Die ersten zweieinhalb Jahre meines Lebens verbrachte ich in Polen, in einem vierstöckigen Mietshaus. Ich machte meine ersten Schritte dort, saß auf dem Schoß der geliebten Oma und lernte auf Polnisch zu sagen, was ich wollte und was nicht. Hier war mein Zuhause, bis meine Eltern beschlossen, mit uns nach Deutschland auszusiedeln. Die Eltern meines Vaters lebten schon dort in Bergheim in der Nähe von Köln. Mein Vater hatte aufgehört Fußball zu spielen und das bedeutete damals in Polen, ein privilegiertes Leben aufzugeben. Fußballer bekamen besondere Wohnungen zugewiesen, waren hoch angesehen und lebten mit den Industriellen in einem Viertel. Aber das war vorbei. Meine Mutter hatte mit dem Handball schon aufgehört, als sie mit meiner Schwester schwanger war, und so versprachen sie sich bessere Verdienstmöglichkeiten, ein angenehmeres Leben und mehr Freiheit. Sie hatten fest vor, die Chance zu ergreifen und auch in Deutschland zu bleiben.

So eine Entscheidung ist weitreichend und hat Konsequenzen, die man sich vielleicht so erst mal gar nicht vorstellen kann. Sicher haben meine Eltern sich das nicht leicht gemacht, aber davon weiß ich nichts mehr. Ich war zweieinhalb und alles, was ich hier berichte, weiß ich selbst nur aus Erzählungen. Gefühle, die ich damals vielleicht hatte, kann ich heute nur vermuten. Jedenfalls erzählten meine Eltern allen, dass wir in den Urlaub nach Deutschland fahren würden. Ausreisen war nicht erlaubt, aber wenn man Verwandte hatte, durfte man sie besuchen. Selbst meine Schwester, damals sieben, wusste nicht, dass wir dabei waren, unsere Heimat zu verlassen. Nur der Chef meines Vaters hat ihn wohl durchschaut: »Ja, ja, du kommst doch nicht mehr zurück!« Viele Polen haben das damals so gemacht und alles stehen und liegen gelassen.

Wir packten unsere sieben Sachen, verabschiedeten uns von Freunden, Verwandten und unserer Heimat und landeten im damaligen Grenzdurchgangslager Friedland.

Es war vollkommen überfüllt, alle redeten in Sprachen, die ich nicht kannte, alle waren wie wir entwurzelt und fremd. Es gab Essen, das wir so nicht gewohnt waren, und ein eigenes Zimmer hatten wir auch nicht, weil einfach nicht genug Platz da war für die vielen Menschen, die in Deutschland bleiben wollten. Im Nachhinein war das ein Glück für uns, da auch den Angestellten dort die Situation über den Kopf wuchs. Es wurde herumgefragt, wer Verwandte oder Bekannte in Deutschland hatte, ob jemand einen Platz hätte, wo er hinkönnte, und wir meldeten uns sofort. Schließlich gab es Oma Helene und Opa Josef Podolski in Bergheim. Kurz darauf bekamen wir alle Papiere und sind

Beschreibung für Leser

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Über den AutorIn

Der Fußballspieler Lukas Podolski, geboren 1985 in Gleiwitz in Polen, lebt seit seinem zweiten Lebensjahr in Deutschland. Zur Deutschen Nationalmannschaft gehört er seit 2004; seitdem hat er weit über 100 offizielle Länderspiele absolviert. Mit seiner Stiftung, der Lukas Podolski Stiftung, und als Arche-Botschafter engagiert er sich für sozial benachteiligte Kinder. Er ist verheiratet und hat einen Sohn.