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Mein Kind ist genau richtig, wie es istOverlay E-Book Reader
Heidemarie Brosche

Mein Kind ist genau richtig, wie es ist

Das Ermutigungsbuch für Eltern

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Produktdetails

Verlag
Kösel-Verlag
Erschienen
2017
Sprache
Deutsch
Seiten
192
Infos
192 Seiten
ISBN
978-3-641-21074-8

Kurztext / Annotation

Viele Eltern hören von Lehrern, ErzieherInnen, Freunden oder anderen Familienmitgliedern: Das Kind sei zu laut oder zu leise, zu aufgedreht oder zu ernst, zu ruhig oder zu aggressiv - jedenfalls nicht so, wie es sein sollte.

Heidemarie Brosche ermuntert Eltern, solche Zuschreibungen kritisch zu betrachten und sie mutig anders zu sehen. Schreibt ein Kind in den Augen seiner Lehrerin zum Beispiel zu langsam, kann das heißen, dass es ganz bei sich ist, sehr konzentriert arbeitet und keine Flüchtigkeitsfehler macht. Oder wird ein Kind als zu dominant und aggressiv beschrieben, kann das bedeuten, dass es auch durchsetzungs- und willensstark ist. Erkennen Eltern das Positive dieser Qualitäten, hilft dies dem Kind, Selbstbewusstsein und Ichstärke zu entwickeln und sein So-Sein zu akzeptieren.

Ein Mutmacher für alle Eltern, die nicht wollen, dass ihre Kinder in Schubladen gesteckt werden.



Heidemarie Brosche, geboren 1955, ist Mittelschullehrerin in Augsburg und erfolgreiche Autorin von Kinder-, Jugend- und Sachbüchern. Sie ist Mutter von drei Kindern und lebt mit ihrem Mann in Friedberg/Bayern.

Textauszug

2

Mäkler und Schwächen-Finder

Ich würde gerne wissen, ob es überhaupt Eltern gibt, die niemals mit der - ausgesprochenen oder unausgesprochenen - Aussage konfrontiert worden sind, ihr Kind sei zu ...

Verwandte, Freunde, Bekannte, erfahrenere Eltern, andere Eltern, Nachbarn, aber auch Zufallsbegegnungen - sie alle und noch viele mehr bringen gerne zum Ausdruck, dass ihrer Meinung nach das Kind nicht ganz so ist, wie es sein sollte. Später dann kommt derartige Kunde vor allem aus Kindergarten und Schule. Manche solcher Beanstandungen sind spürbar gut und hilfreich gemeint, viele werden mit unverhohlener Missbilligung bis Gereiztheit vorgetragen. Für die Eltern fühlt es sich in der Regel einfach nur schlecht an, wenn man sie wissen lässt, dass man ihr Kind für zu ... hält.

Nun möchte ich nicht behaupten, jeder kritische Kommentar von außen, der sich auf das eigene Kind bezieht, sei zwangsläufig falsch, überflüssig oder übergriffig. Von außen werden manche Dinge viel klarer gesehen als von denen, die bis zum Hals im Beziehungsgeschehen stecken, die also befangen sind und den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen. Aber es ist eben auch sehr schwer, solche »Bemängelungen« als Unterstützung anzunehmen. Für mich zum Beispiel war es keine Hilfe, als mich der Zahnarzt wissen ließ, eines meiner Kinder sei für einen Jungen zu ängstlich und zu wehleidig, das andere sei super. Von mir wurde die gesamte Bemerkung als abfällig empfunden, sie hat mir nicht nur nicht geholfen, sie hat mir einen Stich versetzt. Denn ich wusste doch selbst, dass das unkompliziertere Kind es leichter hat, aber eben auch, dass das andere Kind im Moment eben so und nicht zu ... war.

Leider hört das Mäkeln nicht auf, wenn die Schule zu Ende ist. Auch im Beruf, in der Freizeit, vor allem aber in der Partnerschaft schleichen sich gerne Bemängelungen à la zu ... ein. Mit dem Unterschied, dass sie dann - wenn es gut geht - nicht mehr so hart treffen.

Verwandte, Freunde und Bekannte

Leider fehlen sie fast nirgends: Familienmitglieder, Verwandte, Freunde und Bekannte, die ihren besserwissenden, bemängelnden Kommentar zum Kind abgeben. Ohne Aufforderung unterziehen sie Enkel, Neffen, Nichten, Cousins, Cousinen, Freundes- und Bekanntenkinder ihrem kritischen Blick - und kommentieren.

Eine junge Kollegin erzählt, dass selbst ihre geliebte Oma sie immer wissen ließ, sie verhalte sich nicht ihrem Alter angemessen. Sie sei für viele damals zu vernünftig gewesen und habe sich zu reif benommen. »Ich hatte sehr wohl Freundinnen und Freunde«, berichtet sie, »aber wenn die am Abend ausgingen und ewig lange rumhingen und Alkohol tranken, blieb ich lieber zu Hause. Das gefiel mir einfach besser. Sehr früh hatte ich auch schon einen festen Freund, mit dem ich immer noch zusammen bin und den ich heiraten werde. Ich finde heute, ich habe überhaupt nichts versäumt.« Noch immer hält sich die junge Frau im Vergleich zu Gleichaltrigen für sehr vernünftig. Sie sagt, sie habe konsequent für ihr Studium gelernt und arbeite nun hart im Beruf. »Aber das ist doch kein Manko!«, stellt sie fast empört fest.

Auch im folgenden Beispiel geht es interessanterweise um negative Bewertungen eines Verhaltens, das man gemeinhin als positiv bewerten würde. Aber wenn sich im Verwandtschaftskreis alle einig sind ...

Ich dachte, Erwachsene meinen es gut mit mir. Ich dachte, ich lerne von ihnen, ich dachte, vor allem meine Familie und meine nächsten Verwandten, das sind die Personen, denen ich grenzenlos vertrauen kann.

Als Kind war ich erfolgreich. Schnell. Klug. Neugierig. Fühlte mich getragen von meinen Stärken, von meiner unbändigen Fröhlichkeit und meinem offenen, neugierigen Wesen. Aber: Ich kannte die Gesetze der

Beschreibung für Leser

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