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Die kiffende ElsterOverlay E-Book Reader
Emil König

Die kiffende Elster

Geschichten aus dem Stadtpark

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Produktdetails

Verlag
Penguin Verlag
Erschienen
2019
Sprache
Deutsch
Seiten
272
Infos
272 Seiten
ISBN
978-3-641-21998-7

Kurztext / Annotation

So unterhaltsam, als würde Tommy Jaud mit Bob dem Streuner spazieren gehen!
Weil er von seiner Freundin den Laufpass bekommt, muss Thomas gemeinsam mit seinem Hund Pippa in eine neue Wohnung ziehen. Gleich um die Ecke liegt ein kleiner Park. Thomas gefällt die ungepflegte Grünfläche zuerst gar nicht, aber Pippa besteht auf tägliche Gassigänge. Eines Tages beobachtet er dabei ein Elsternpärchen, das sich an einem weggeworfenen Joint berauscht, und spätestens da wird ihm klar, dass in der heimischen Tierwelt ganz schön die Post abgeht. Je aufmerksamer Thomas das Treiben von Kaninchen, Igeln und Füchsen verfolgt, desto mehr Kurioses und Geheimnisvolles entdeckt er - und schon bald denkt er ganz anders über sich und seinen Alltag nach. Kann er am Ende seine Beziehung retten oder verliebt er sich vielleicht sogar neu?

Emil König ist das Pseudonym eines erfolgreichen Autors, der als Sohn griechischer Gastarbeiter 1964 nach Deutschland zog. Er schreibt Bücher für Kinder und Erwachsene, arbeitet aber auch als Drehbuchautor fürs Fernsehen. Er lebt in Düsseldorf.

Textauszug

Gassigehen für Fortgeschrittene

Ich heiße Emil und habe Freunde, die wissen gar nicht, dass sie meine Freunde sind.

Sie kennen mich auch nicht persönlich. Trotzdem fühle ich mich gut bei ihnen aufgehoben. Ohne sie wäre mein Leben ärmer.

Ihr Zuhause ist der kleine Park in meiner Nachbarschaft. Und meine Freunde, das sind die Elstern, die Kaninchen, der Fuchs und die Igel - um nur einige zu nennen.

Jetzt hätte ich fast die Bäume und Sträucher vergessen, als da sind die Linde, die Trauerbuche, die Brennnesseln und all die anderen Pflanzen. Auch sie zähle ich zu meinen Freunden.

Als ich meinen Freunden das erste Mal begegnete, konnte man jedoch nicht gerade vom »Beginn einer wunderbaren Freundschaft« sprechen, im Gegenteil.

An jenem Tag zog ich in meine neue Wohnung ein. Vorausgegangen waren einige unappetitliche Wochen mit meiner Freundin Alexandra, die in meinem Auszug aus unserem gemeinsamen Zuhause gipfelten. Meine neue Bleibe lag in direkter Nachbarschaft zu einem kleinen Park, was nicht mit meiner Liebe für die Natur zusammenhing, sondern reiner Zufall war - ich hatte einfach die erstbeste bezahlbare Dreizimmerwohnung in der Innenstadt ausgesucht. Den Park auf der gegenüberliegenden Straßenseite nahm ich gerne mit, weil meine kleine Hündin Pippa es liebte, ausdauernd Gassi zu gehen.

Insofern rechnete ich es ihr hoch an, dass sie sich während des Umzugs ruhig und geduldig verhielt und mehrere Stunden auf ihren Auslauf verzichtete. Mit einer fast stoischen Gelassenheit beobachtete sie die tätowierte Packerbrigade, die ich mit den Möbeln von einem Zimmer ins andere scheuchte, da ich keinen Plan hatte, wie die Wohnung eingerichtet werden sollte. Obendrein hatte ich es versäumt, die Umzugskartons zu beschriften, was das Chaos nur vergrößerte. Meine Faulheit resultierte aus der Tatsache, dass ich bis zuletzt auf eine Versöhnung mit Alexandra gehofft hatte, die aber an ihrem Veto gescheitert war. Und erst jetzt, als ich mit meinem ganzen Krempel in dieser leeren neuen Wohnung stand, realisierte ich, dass ich umgezogen war und drei Zimmer darauf warteten, eingerichtet zu werden. »Das Sofa doch mehr ans Fenster und den Schrank näher an die Tür, oder doch lieber das Sofa neben die Tür, den Schrank ans Fenster ...«

Irgendwann wurde es dem bulligen Chef der Truppe zu bunt, und er zog die Notbremse: »Sechzehn Uhr! Feierabend!« Wie auf Kommando ließen die Muskelmänner alles stehen und liegen - und weg waren sie. Angesichts des verbliebenen Chaos wollte ich schon Protest einlegen, aber da sah ich Pippa, die schwanzwedelnd am Balkon stand und sehnsüchtig auf den kleinen Park auf der gegenüberliegenden Straßenseite schaute. Sie wollte raus, und ich tat ihr den Gefallen.

Am Eingang des Parks empfing uns ein Begrüßungskomitee, auf das ich gerne verzichtet hätte: Ein Dutzend Tauben chillte auf einem Trafohäuschen und gurrte uns im Halbschlaf monoton an.

Von dieser Basis hier flogen sie bestimmt auf die nahe gelegenen Häuser, um sie mit Kot zu bombardieren, schoss es mir durch den Kopf. Pippa erriet meine Gedanken und bellte die Tauben laut aus ihrem Wachkoma. Irritiert flatterten sie davon, wobei es Taubenscheiße auf mich herabregnete. Fluchend versuchte ich auszuweichen und eilte in den Park. Das Erste, was ich erblickte, war eine weite Rasenfläche mit zahlreichen Erdlöchern, ein gutes Dutzend Bäume und mittendrin eine riesige Trauerbuche, die einen wahrhaft deprimierenden Eindruck hinterließ - genau wie die Parkbänke, vollgekritzelt mit Graffiti, die Legastheniker verfasst haben mussten. Von irgendwoher wehte ein Gestank herüber, der mich an Gülle erinnerte, aber wo sollte es hier, mitten in der Stadt, einen Bauernhof geben? Ich ging schnell weiter, vorbei an einem Spielplatz, der von einem Unkrautdschungel flankiert wurde. Dieses Gestrüpp schrie förmlich nach einem Kahlschlag, und das einzige Grünzeug, das ich identifizieren konnte, waren die Brennness

Beschreibung für Leser

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