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Leona Deakin

Mind Games

Psychothriller

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Produktdetails

Verlag
Goldmann Verlag
Transworld/Penguin RH UK
Erschienen
2020
Sprache
Deutsch
Seiten
432
Infos
432 Seiten
ISBN
978-3-641-23934-3

Kurztext / Annotation

Wähle jemanden, den du kennst, und ruiniere ihn.
London: Vier Menschen erhalten anonym eine Geburtstagskarte mit der Nachricht: »Dein Geschenk ist das Spiel - traust du dich zu spielen?« Danach verschwinden sie spurlos. Da die Polizei die Sache nicht ernst nimmt, engagiert die Tochter einer der Verschwundenen die Psychologin und Privatdetektivin Dr. Augusta Bloom. Als Bloom die Lebensläufe der Vermissten analysiert, entdeckt sie eine Gemeinsamkeit: Alle vier hatten eine dunkle Seite, die sie vor der Welt geheim hielten - und die sie höchst gefährlich macht. Offensichtlich nutzt der Täter das Gewaltpotential seiner Opfer. Und versucht, auch Augusta Bloom in sein tödliches Spiel hineinzuziehen ...

Die Psychologin Leona Deakin hat als Profilerin für die West Yorkshire Police gearbeitet, bevor sie sich als Psychotherapeutin selbstständig gemacht hat. Sie lebt mit ihrer Familie in Leeds. In ihrer Psychothriller-Reihe um die charismatische Londoner Profilerin Dr. Augusta Bloom greift sie auf eigene Polizei-Erfahrungen zurück.

Textauszug

4

Der Sekundenzeiger der großen Uhr im Sprechzimmer stolperte auf die Neun zu. Dr. Augusta Bloom saß aufrecht auf ihrem Stuhl, verfolgte den Zeiger und fühlte, wie jedes Ticken ihre Ängste zerstreute und alles beseitigte, was sie davon ablenken könnte, sich eine ganze Stunde lang auf einen anderen Menschen zu konzentrieren. Diese Sitzung würde anstrengend werden. Sie hatte die Notizen gelesen und wusste, was sie zu erwarten hatte. Ein traumatisiertes Opfer, das sich für Handlungen zu rechtfertigen hatte, die nicht vorsätzlich, sondern instinktiv erfolgt waren.

Tick.

Tick.

Vierzehn. Mit vierzehn sollte man mit einem Bein noch in der Kindheit stehen. Die Unschuld sollte nach und nach schwinden: zuerst der Weihnachtsmann und die Zahnfee, dann die Erkenntnis, dass die eigenen Eltern nicht unfehlbar sind, dann, dass die Menschen manchmal egoistisch sind, und schließlich dass die Welt unendlich grausam sein kann. Die Kindheit muss sich langsam auflösen, damit der Geist sich anpassen kann. Wird sie einem in einem einzigen brutalen Augenblick weggerissen, bleiben die Umrisse von Verdrängung, Wut und letztlich Verzweiflung.

Augusta Bloom verfügte nicht über die Macht, die Uhr zurückzudrehen und das Trauma zu löschen. Doch sie konnte versuchen, das Licht im Geist eines Kindes zu verstärken und die Wucht der Belastung zu verkleinern.

Seraphine blieb in der Tür zu dem kleinen Raum stehen und taxierte Dr. Bloom, die in einem hohen Sessel mit hölzernen Armlehnen saß. Sie hatte kurzes hellbraunes Haar und trug eine schwarze Hose sowie einen grünen Pulli mit V-Ausschnitt, was insgesamt adrett und schick wirkte. Ihre Füße steckten in flachen schwarzen Schuhen, die Seraphines Mutter als zweckmäßig bezeichnet hätte. Die Füße der Psychologin reichten kaum bis zum Boden.

Sie ist genauso klein wie ich, dachte Seraphine. Das könnte sich als nützlich erweisen.

»Hallo, Seraphine«, sagte Dr. Bloom. »Komm rein. Setz dich.« Sie hatte die Hände im Schoß liegen und umfasste damit ein kleines schwarzes Buch. Sie wartete, bis Seraphine sich gesetzt hatte, und sprach dann weiter. »Wie geht es dir?«

Seraphine blinzelte mehrmals. »Okay«, sagte sie. Das war eine unverfängliche Antwort.

»Okay«, wiederholte Dr. Bloom. »Weißt du, warum deine Mutter mich gebeten hat, mit dir zu reden?«

»Wegen des Hausmeisters.«

Dr. Bloom nickte. »Du weißt, dass ich Psychologin bin?« Bloom wartete, bis Seraphine ihre Frage verarbeitet hatte, ehe sie weitersprach. »Ich arbeite mit Jugendlichen, denen eine Straftat zur Last gelegt wird.«

»Dann arbeiten Sie für die Polizei?«

»Manchmal. Aber hauptsächlich arbeite ich mit Anwälten und deren Mandanten zusammen oder beschäftige mich mit jugendlichen Straftätern, meist in Vorbereitung auf ein Gerichtsverfahren. Deine Mutter hat mich gebeten, mit dir zu sprechen, weil sie besorgt darüber ist, wie sich dein jüngstes Erlebnis auf dich auswirkt. Deshalb möchte ich dir helfen, damit zurechtzukommen. Das Tempo richtet sich ganz nach dir. Hier steht ein Glas Wasser, und es gibt Papiertaschentücher, und wenn du irgendwann eine Pause machen willst, dann sag es einfach, und wir machen eine.« Seraphine musterte die Schachtel mit den Taschentüchern. Es wird erwartet, dass ich sie brauche, dachte sie. »Wie soll ich Sie ansprechen?«

»Am besten mit Dr. Bloom. Ich habe gehört, dass du eine ziemlich gute Schülerin bist und deine Lehrer viel Potenzial in dir sehen. Gehst du gern zur Schule?«

Seraphine zuckte die Achseln.

»Deine Mutter sagt, du bist sehr sportlich. Sie hat mir erzählt, dass du im Netball-Team bist und bei Regionalwettkämpfen Badminton gespielt hast. Stimmt das?«

Seraphine zuckte erneut die Achseln.

»Und du hast in der Schultheateraufführung letztes Jahr die Hauptrolle gespielt, also hast du offenbar ganz viele Talente.«

Ser

Beschreibung für Leser

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