0 0,00*
Der gekreuzigte RusseOverlay E-Book Reader
Martin Barkawitz

Der gekreuzigte Russe

Jack-Reilly-Krimi

EPUB sofort downloaden
Downloads sind nur in Italien möglich!


Produktdetails

Verlag
BookRix
Erschienen
2019
Sprache
Deutsch
Seiten
CXXII
Infos
CXXII Seiten
ISBN
978-3-7438-5639-4

Kurztext / Annotation

'Er wollte den Killer zu Tode peitschen.' New York 1928: Als Privatdetektiv Jack Reilly die grausame Kreuzigung eines Mönchs aufklären soll, führen seine Ermittlungen nach Coney Island. In der fiebrigen Atmosphäre des Vergnügungsviertels muss er zwischen Riesenrädern und Achterbahnen schnell feststellen, dass dort die Luft verflixt bleihaltig werden kann. Was hat die geheimnisvolle Schönheit Nastassja zu verbergen? Hatte das russische Mordopfer ein düsteres Geheimnis? Wer treibt mit Reilly ein doppeltes Spiel? Der Detektiv muss sein Leben in die Waagschale werfen, um diesen Fall zu lösen. Muss Reilly diesmal die Waffen strecken? Jeder Jack-Reilly-Fall ist eine in sich abgeschlossene Geschichte. Der Autor Martin Barkawitz schreibt seit 1997 unter verschiedenen Pseudonymen überwiegend in den Genres Krimi, Thriller, Romantik, Horror, Western und Steam Punk. Er gehörte u.a. zum Jerry Cotton Team. Von ihm sind fast dreihundert Heftromane, Taschenbücher und E-Books erschienen. Ein Fall für Jack Reilly - Das Tangoluder - Der gekreuzigte Russe - Der Hindenburg Passagier - Die Brooklyn Bleinacht - Die Blutstraße - Der Strumpfmörder - Die Blutmoneten Andere Bücher des Autors - Blutmühle - Höllentunnel - Der Schauermann - Killer Girl SoKo Hamburg - Ein Fall für Heike Stein: - Tote Unschuld - Musical Mord - Fleetenfahrt ins Jenseits - Reeperbahn Blues - Frauenmord im Freihafen - Blankeneser Mordkomplott - Hotel Oceana, Mord inklusive - Mord maritim - Das Geheimnis des Professors - Hamburger Rache - Eppendorf Mord - Satansmaske - Fleetenkiller - Sperrbezirk - Pik As Mord - Leichenkoje - Brechmann - Hafengesindel - Frauentöter - Killer Hotel - Alster Clown - Inkasso Geier - Mörder Mama - Hafensklavin - Teufelsbrück Tod

Textauszug

1

 

Die blutüberströmte Leiche hing an einem Stahlgerüst.

Es sah nicht danach aus, als ob dem Mann ein leichter Tod vergönnt gewesen wäre. Sein zottiger Rauschebart war verklebt, er hatte Schaum vor dem Mund. In den verdrehten Augen konnte man nur noch das Weiße erkennen. Sein einziges Kleidungsstück schien eine Art Kutte aus dunklem Stoff zu sein. Seine Arme waren nach beiden Seiten ausgestreckt und mit Draht an dem Gestänge befestigt worden.

Nicht nur wegen seiner langen Haare und seinem üppigen Bartwuchs erinnerte der Tote an unseren Heiland.

Es gab keinen Zweifel daran, dass dieses Mordopfer rund zweitausend Jahre nach Jesus Christus ebenfalls gekreuzigt worden war.

Ich hatte genug gesehen, um mir den Appetit auf meinen Frühstücks-Bagel zu verderben. Ich schob die Fotografie über meinen Schreibtisch hinweg in Richtung des arroganten Fatzkes, der vor fünf Minuten mein Office betreten hatte.

"Mein Beileid, falls der Bärtige ein Verwandter oder Freund von Ihnen war", sagte ich. "Aber für Mordfälle ist hier in New York City immer noch die Polizei zuständig."

Mein Besucher und möglicher Klient rümpfte die Nase und fixierte mich mit seinen kalten Augen, deren Farbe an Zigarrenasche erinnerte.

"Ich vertraue der amerikanischen Polizei nicht", schnarrte er mit einem leichten Akzent. "Und Sie wurden mir als ein zuverlässiger und effizienter Privatdetektiv empfohlen."

So etwas hört man natürlich gern. Vor allem, wenn man chronisch klamm ist, so wie ich es bin. Das Jahr 1928 war schon halb vorbei, und ich hatte noch nicht halb so viele Dollars gemacht wie Rockefeller an einem Tag. Oder während einer Stunde, was weiß ich. In diesen Kreisen treibe ich mich nicht herum. Mein Bares reichte meist nur für Miete, Hot Dogs, Benzin, Kippen und den Lohn meiner Vorzimmer-Queen Lucy. Wobei Letzteres der wichtigste Ausgabenposten war. Denn ohne meine clevere Sekretärin hätte ich einpacken können, darüber machte ich mir keine Illusionen.

Eigentlich hätte ich mich also vor Begeisterung überschlagen müssen, weil mir ein Auftrag winkte. Aber das tat ich nicht, denn ich konnte diesen Kerl im Maßanzug nicht ausstehen.

 

Er war schätzungsweise sechzig Lenze alt und saß auf meinem Besucherstuhl, als ob er einen Stock im Hintern hätte. Seine ganze Haltung wirkte soldatisch. Aber nicht so wie bei mir, als ich vor zehn Jahren in den Schützengräben Frankreichs als einfacher GI Dreck gefressen hatte. Nein, der Gentleman sah schwer nach Generalstab aus. Einer dieser Herrenreiter, die uns zu Tausenden ins feindliche MG-Feuer gejagt hatten.

Doch ein amerikanischer Offizier konnte er nicht gewesen sein, dagegen sprach sein Akzent. Der hörte sich nämlich ziemlich europäisch an.

"Also, was ist nun? Ich habe meine Zeit nicht gestohlen."

Die Stimme dieses Unsympathen riss mich aus meinen Überlegungen. Ich beschloss, ihn ein wenig auf die Folter zu spannen und herauszufordern. Also schob ich meinen Bürostuhl etwas zurück, steckte mir eine Lucky Strike zwischen die Lippen und legte meine Füße auf den Schreibtisch.

Dem Herrenreiter quollen beinahe die Augen aus dem Kopf, was mich diebisch freute. Ich gab mir alle Mühe, seinem Klischeebild des ungehobelten Amerikaners zu entsprechen.

"Mit wem habe ich es überhaupt zu tun?", fragte ich.

Als Lucy nämlich vor wenigen Minuten den Maßanzugträger in mein Allerheiligstes gelassen hatte, war er direkt auf mich losmarschiert, um mir wortlos das Foto mit der blutigen Leiche auf den Schreibtisch zu legen. Er hatte es noch nicht für nötig gehalten, sich vorzustellen.

 

"Ich bin Alexej Masrow", schnarrte er. Nun wurde mir Einiges klar.

"Oberst Masrow oder General Masrow?", hakte ich nach. "Wie hat man Sie in der glorreichen Armee des Zaren angeredet?"

Masrow hob seine Augenbrauen.

"Sie sind nicht so dumm, wie Sie aussehen, Mr. Reilly.

Beschreibung für Leser

Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet