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John Wainwright

DAS VERHÖR

Der Krimi-Klassiker!

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Produktdetails

Verlag
BookRix
Erschienen
2020
Sprache
Deutsch
Seiten
CXCVII
Infos
CXCVII Seiten
ISBN
978-3-7487-2947-1

Kurztext / Annotation

Für die Polizei war George Barker der richtige Mann: der Triebtäter, der sich an drei kleinen Mädchen vergangen und sie anschließend getötet hatte. Die Beweise indes waren spärlich - daher ließ man Barker eine Nacht lang von Inspektor Lyle, einem Verhörspezialisten, ausquetschen. Schließlich legte Barker ein völliges Geständnis ab. Aber war er wirklich schuldig? Der Roman Das Verhör des britischen Bestseller-Autors John Wainwright (* 25. Februar 1921 in Leeds; ? September 1995) erschien erstmals im Jahr 1979; eine deutsche Erstveröffentlichung erfolgte 1981. Im gleichen Jahr wurde der Roman unter der Regie von Claude Miller verfilmt, in den Hauptrollen: Lino Ventura, Michel Serrault und Romy Schneider. Der Apex-Verlag veröffentlicht eine durchgesehene Neuausgabe dieses Klassikers der Kriminal-Literatur in seiner Reihe APEX CRIME.

Textauszug

  ZWEITER TEIL

 

 

 

Fünfzehntes Kapitel

 

 

Über die Ränder seiner Brillengläser hinweg blickte Lyle auf die aufgebrachte Frau, die den Dienstraum zu beherrschen schien.

»Sind Sie hier zuständig?«, fuhr sie ihn an.

Anstatt die Frage direkt zu beantworten, wandte sich Lyle dem wachhabenden Sergeant zu und sagte: »Wo ist der Chief Inspector?«

»Der ist unterwegs, Sir.«

Lyle drehte sich wieder um, sah Barkers Frau an, nickte kurz, murmelte dann: »Ja, Madame. Es scheint, dass ich hier zuständig bin.«

»Dann verlange ich...«

»Nein, Madame.« Das langsame, freundlich distanzierte Lächeln nahm der Zurechtweisung ihren Stachel. »Sie dürfen nachsuchen, Sie dürfen Vorschläge machen. Sie dürfen sogar Einwendungen erheben. Aber Sie sind vermutlich hier, weil Ihr Mann in Haft ist. Er steht in Verdacht, ein schweres Verbrechen begangen zu haben. Sie sind nicht sein Anwalt. Sie dürfen daher nicht verlängern.«

»Das ist eine...!«

»Unverschämtheit?«, fiel Lyle ihr ins Wort. Er sagte: »Nein, Madame, das ist weder Unverschämtheit noch Schikane. Das ist lediglich Bestimmtheit.«

»Ich möchte meinen Mann sprechen!«, herrschte sie ihn wütend an.

»Es tut mir leid - leid für Sie -, aber er hat den Wunsch geäußert, Sie nicht zu sehen.«

»Das ist ja lächerlich.«

»Wahrscheinlich, aber er hat das Recht dazu.«

»Ist er verhaftet?«

»Ja.« Lyle nickte ernst.

»Was wirft man ihm vor?«

»Man könnte darüber streiten«, erwiderte Lyle, »ob ich rechtlich verpflichtet bin, Ihnen das zu sagen. Es ist jedoch kaum wahrscheinlich, dass Sie es nicht wissen.«

»Er ist ein Mörder.«

Zornig stieß sie den Atem durch erregt aufgeblähte Nasenflügel.

»Nein«, entgegnete Lyle milde.

»Warum haben Sie ihn dann...?«

»Ob er ein Mörder ist oder nicht, darüber muss das Gericht entscheiden. Im Augenblick ist er unschuldig. Jedoch was die Polizei angeht verdächtig, ein Mörder zu sein. Das ist die Anklage, der er sich schließlich wird stellen müssen.«

»Wortklauberei. Alberne Wortklauberei.«

Lyle meinte, ein leichtes Stocken in ihrer Stimme zu hören; ein Zeichen dafür, dass ihre wütende Empörung ins Wanken geraten war.

Er trat etwas zur Seite, stellte sich neben die noch offene Tür des Dienstraums und sagte: »Ich glaube, wir sollten die Angelegenheit eingehender besprechen, Mrs. Barker. Vielleicht ganz ungestört in einem Vernehmungszimmer?«

Sie nickte steif, ging dann auf die Tür zu.

Hinter ihr verdrehte der wachhabende Sergeant in einem stillschweigenden Dankgebet die Augen zum Himmel.

Bell machte Anstalten, Barkers Frau zu folgen, doch Lyle hielt ihn zurück.

»Tee, Sergeant«, befahl er. »Ich glaube, Mrs. Barker wäre jetzt dankbar für ein Tasse Tee. Und ein paar Kekse. In der Küche liegt bestimmt irgendwo eine angebrochene Packung herum.«

Bell machte ein enttäuschtes Gesicht. Er blickte Lyle und der Frau nach, als sie aus dem Dienstraum hinausgingen, dann legte er die Schreibplatte auf eine Ecke des Schreibtisches, an dem der wachhabende Sergeant saß.

»Jetzt soll ich auch noch den Kellner spielen«, murrte er und trottete zu einer Tür hinüber, die zum Treppenhaus führte und zu der kleinen Küche.

 

 

 

Sechzehntes Kapitel

 

 

Ein Vernehmungszimmer. Wiederum Teil einer Polizeidienststelle; ein Raum innerhalb einer Polizeidienststelle, ein Raum, der zu einem bestimmten Zweck gebaut wurde. Ein Raum, wie es schien, der ganz bewusst dazu bestimmt war, Platzangst hervorzurufen.

Der unvermeidliche Tisch; kleiner als der Tisch im Vielzweckzimmer, in dem Barker wartete. Die üblichen Stühle; diesmal nur zwei, beide aus Holz, mit Sitzflächen aus einzelnen Latten, unbequeme Dinger. Getönte Wände, eine getönte Decke, Parkettboden u

Beschreibung für Leser

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