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OPUS - Die BücherjägerOverlay E-Book Reader
Andreas Gößling

OPUS - Die Bücherjäger

Die Bücherjäger

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Produktdetails

Verlag
Baumhaus
Erschienen
2010
Sprache
Deutsch
Seiten
544
Infos
544 Seiten
ab 14 Jahre
ISBN
978-3-8387-0672-6

Kurztext / Annotation

In letzter Sekunde entkommen Klara und Amos den Häschern von der Zensurbehörde. Bei der Bruderschaft des Opus Spiritus finden sie Unterschlupf. Doch die Verfolger sind ihnen dicht auf den Fersen, sie wollen das Buch der Geister um jeden Preis an sich bringen und vernichten! Um es zu retten, bleibt Amos nur noch eine Möglichkeit... 'Historie und Fantasy werden hier aufs Faszinierendste verknüpft.' Eselsohr.

Textauszug

1

LEGT AMOS VON HOHENSTEIN in Ketten! Verbindet seine Augen und knebelt ihn! Und was auch geschehen mag - ihr dürft ihm die Fesseln auf keinen Fall lösen. Hast du das verstanden, Waldo?«

»Jawohl, Euer Gnaden.«

»Und du, Franz - was ist mit dir?«

»Wie befohlen, Herr.«

»Ihr seid meine treuesten Soldaten«, sagte der, den die beiden anderen »Herr« und »Euer Gnaden« genannt hatten, und stieß mit lautem Pusten die Atemluft aus. »Ich vertraue euch voll und ganz. Ihr bringt den Gefangenen auf sicheren Nebenwegen nach Nürnberg, wie wir es besprochen haben. Und kein Wort zu irgendwem!«

»Jawohl, Euer Gnaden.«

Amos hatte diesen Wortwechsel wie durch eine Nebelwand mit angehört. Die drei Männer mussten irgendwo da draußen in dem dunklen Gang sein - jenseits der beiden Pechfackeln, die bei Tag und Nacht vor seiner Kerkertür brannten. Die Stimmen kamen ihm allesamt bekannt vor, aber hier unten im Felsverlies konnte man sich seiner Sinneseindrücke selten sicher sein.

Das Fauchen der Flammen verfolgte ihn bis in den Schlaf. Der schwarze Qualm brannte ihm in den Augen, sodass er ständig wie durch einen Tränenschleier sah. Die kleinsten Geräusche, selbst Räuspern oder Hüsteln, wurden hier unten durch vielerlei Echos verfremdet. Vor allem aber war es im immerwährenden Halbdunkel schwer, Einbildungen und wirkliche Geschehnisse auseinanderzuhalten. Wie lange er schon in diesem Verlies unter der Bamberger Bischofsburg festsaß, hätte Amos gar nicht sagen können. Drei Tage oder genauso viele Ewigkeiten. Längst hatte er jedes Zeitgefühl verloren. Hunger und Durst quälten ihn unaufhörlich. Er fühlte sich matt und schwindlig, doch schlimmer als alles andere war die Hoffnungslosigkeit.

Der kurzatmige Herr da draußen schien noch immer nicht ganz beruhigt. »Lasst euch von dem harmlosen Aussehen dieses Jünglings nicht täuschen«, sagte er in beschwörendem Tonfall. »Amos von Hohenstein ist wie ein gefräßiger Wolf, der die wehrlosen Lämmer zerfleischt - vergesst es niemals!« Er unterbrach sich, um neuerlich pustend auszuatmen. »Schwört mir - Waldo, Franz«, fuhr er fort, »dass ihr euren Gefangenen zur Heiligen Inquisition in Nürnberg bringen werdet - und wenn sich die Hölle vor euren Füßen auftut, um euch daran zu hindern.«

»Wir schwören es!«, riefen die beiden Wächter aus.

»So ist es gut, meine Kinder«, sagte »Euer Gnaden« daraufhin. »Brecht jetzt unverzüglich auf.«

»Wie befohlen«, erhielt er neuerlich zur Antwort - und gerade in diesem Moment erwachte Amos aus seiner Erstarrung.

»Bitte, Herr!«, rief er und seine Stimme klang in seinen eigenen Ohren zittrig und schwach. Der anscheinend wohlbeleibte Mann, der bei jedem Aus- und Einatmen wie ein Blasebalg pustete und keuchte - das konnte ja niemand anderes als Fürstbischof Georg sein, dem er vor seiner Verhaftung Das Buch der Geister hatte überbringen wollen. Aber aus welchem Grund bemühte sich der Herrscher höchstselbst in diese modrige Unterwelt hinab? Und die beiden Soldaten, denen Fürstbischof Georg eben seine Befehle erteilt hatte - waren das nicht dieselben Burgwächter, die Amos bei jenem unseligen Zusammentreffen überwältigt hatten? Wie eigenartig, dachte er - bisher hatte er hier unten außer einem greisen Kerkerwärter keine Menschenseele zu sehen bekommen. Anfangs hatte er den Alten immer angefleht, ihn zum Herrn Fürstbischof zu bringen, aber schließlich war ihm klar geworden, dass der Wärter taub und mit Blödigkeit geschlagen war.

Amos sprang auf und taumelte zur Zellentür. »Bitte, hört mich an!« Er umfasste zwei der rostigen Gitterstäbe mit seinen Händen. »Herr Fürstbischof, so glaubt mir doch - ich wurde genauso wie Ihr selbst getäuscht!«

Anstelle einer Antwort vernahm er unverständliches Gemurmel. Gleich darauf entfernte sich mit schweren Schritten einer der Männer. Das konnte nur der Fürstbischof sein - offenbar hatte er nicht die

Langtext

Deutschland im Jahr 1499: Die Welt scheint aus den Fugen. Auf den Scheiterhaufen brennen Hexen und Ketzer. Aufstände verarmter Landleute werden rücksichtslos niedergeschlagen. Wanderprediger ziehen von Flecken zu Flecken und verkünden den bevorstehenden Weltuntergang. In letzter Sekunde entkommen Amos und Klara den Häschern der Inquisition und der Zensurbehörde. Bei der Bruderschaft des Opus Spiritus finden sie Unterschlupf. Doch die Verfolger sind ihnen dicht auf den Fersen. Diese setzen alles daran, Das Buch der Geister in ihren Besitz zu bringen, und sie schrecken vor nichts zurück. Um Das Buch der Geister vor der Vernichtung zu retten, bleibt Amos nur noch eine Möglichkeit! Das spannende Abenteuer geht weiter: ein historischer Jugendroman, in dem die Welt des späten Mittelalters lebendig wird. Ein meisterhaftes Epos über die Magie des Lesens und die Macht der Literatur.

Beschreibung für Leser

Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Über den AutorIn

Andreas Gößling, geboren 1958, lebt und arbeitet als freier Autor in Coburg. Der promovierte Literatur- und Kommunikationswissenschafter beschäftigt sich seit vielen Jahren mit mythen- und kulturgeschichtlichen Themen, insbesondere mit der alten Maya-Kultur, mit Drachenmythen und der Voodoo-Religion. Neben Romanen für erwachsene und junge Leser hat er auch zahlreiche mythen- und kulturgeschichtliche Sachbücher publiziert.