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Produktdetails

Verlag
cbj
Erschienen
2017
Sprache
Deutsch
Seiten
160
Infos
160 Seiten
21,5 cm x 13,5 cm
ab 10 Jahre
ISBN
978-3-641-21858-4

Kurztext / Annotation

Mika arbeitet inzwischen als Pferdeflüsterin auf Gut Kaltenbach, doch die neue Aufgabe wächst ihr über den Kopf. Sie möchte wieder frei sein! In einer Nacht- und Nebelaktion bricht Mika mit Ostwind auf nach Andalusien - Ostwinds Heimat. Auf der Hacienda Monte Sabio findet Mika neue Freunde, sie entdeckt Ostwinds Familie, die in einer wilden Pferdeherde rund um die Wasserquelle Ora lebt. Doch Ora und die Pferdeherde sind bedroht, und Mika und Ostwind stehen vor einer neuen großen Herausforderung.

Der Titel erzählt den dritten Kinofilm nach, der auf dem Roman 'Ostwind - Aufbruch nach Ora' der beiden Autorinnen Lea Schmidbauer und Kristina Magdalena Henn basiert.



Almut Schmidt wurde am Niederrhein geboren, studierte in Münster Grundschullehramt und wechselte danach in die Verlagswelt. Sie zog nach München, wurde Lektorin und schrieb nebenher einige Kinderbücher. Seit 2012 arbeitet sie als freie Lektorin und Autorin für verschiedene Verlage. Schon als Mädchen liebte sie Pferde und ist immer noch eine begeisterte Reiterin.

Textauszug

1. Kapitel

Stille umgab den See in der Morgensonne. Lichtpunkte tanzten wie Sterne auf dem kristallklaren Wasser. Es duftete nach frischem Grün. Leise Hufschläge näherten sich. Eine hellbraune schlanke Stute trat ans Ufer, sah sich wachsam um, senkte den Kopf und trank. Eine weitere Pferdenase schob sich ans Wasser. Und noch eine. Schließlich stand eine kleine Herde am See. Gierig saugten sie das kühle Nass auf.

Plötzlich hob die Stute den Kopf und stieß ein durchdringendes Wiehern aus. Sofort kam Bewegung in die Herde. Die ersten Pferde drehten auf der Hinterhand um, ihre wirbelnden Hufe ließen Wasserfontänen aufspritzen. Im Galopp brachen sie durch Sträucher und Gräser die Böschung hinauf und jagten hinaus auf die weite Ebene. Vereinzelte Korkeichen säumten die Steppe, dahinter erhoben sich schroffe Felsen. In lang gezogener Formation preschte die Herde dahin, eine Staubfahne hinter sich herziehend.

Ganz vorn galoppierte die hellbraune Stute, an ihrer Seite ein schwarzer Jährling. Dann geschah etwas Seltsames: Statt weiter voranzusprengen, begann die Herde im Zickzack zu laufen, änderte immer wieder abrupt die Richtung, trabte in Schlangenlinien. Der Staub wurde zu einer dichten Wolke, in der sich das Trommeln der Hufe schließlich in der Ferne verlor.

Langsam sank der Staub zu Boden. Stille. Die Herde war verschwunden, aber ihre Hufabdrücke hatten etwas zurückgelassen. Im blassgrünen Gras der Steppe war deutlich ein übergroßes Symbol zu erkennen: eine fünfzackige Blüte, darunter zwei parallele Wellenlinien.

»Hallo?«

Die Stimme sickerte wie durch Watte an Mikas Ohr. Die Steppe aus ihrem Traum verblasste.

»Hallooo?« Die Stimme wurde lauter. Und aufgebrachter. »Schläft sie etwa?«

Wie aus weiter Ferne hörte Mika ihren Freund Sam eine Entschuldigung stammeln. »Nein, natürlich nicht. Sie, äh ... denkt nach!«

Ein unsanfter Tritt traf Mika am Schienbein. »Mika!«

Sie schrak hoch. »Was, wo, wer?« Mika brauchte eine Weile, bis sie wieder wusste, wo sie war. Nicht in der hellen, lichtdurchfluteten Steppe aus ihrem Traum, sondern in der Reithalle von Gut Kaltenbach. Das Lächeln schwand aus ihrem Gesicht. Kurz rieb sie sich den schmerzenden Nacken. Da war sie doch tatsächlich auf diesem unbequemen Regiestuhl eingeschlafen, mit nach hinten gekipptem Kopf. Hoffentlich hatte sie wenigstens nicht gesabbert.

Mika blickte hoch. Direkt vor ihr ragte ein Schimmel wie ein Turm empor. Auf seinem Rücken thronte seine Reiterin, Frau Düsenberg-Oldermann. Sie musterte Mika mit empörtem Blick.

»Ich habe das volle Paket bezahlt und bin den ganzen weiten Weg hierhergekommen, um herauszufinden, was mit meinem Pferd nicht stimmt.« Aus ihrem perfekt geschminkten Mund kam ein verächtliches Lachen. »Und jetzt so was!« Sie schien nicht fassen zu können, dass ihre Trainerin mitten in der Stunde eingeschlafen war.

Mika setzte sich auf und sah dem Schimmel für einen Moment tief in die traurigen Augen. Sie spürte genau, was er sagen wollte. Mika seufzte. »Mit ihrem Pferd stimmt alles. Das Problem sind Sie.«

Frau Düsenberg-Oldermann verschlug es für einen Moment die Sprache, und auch Sam sah Mika entsetzt an.

»Also, das ist ja wohl ...« Die Reiterin wusste offenbar nicht, ob sie schreien oder heulen sollte. Wutentbrannt packte sie die Zügel und bohrte dem Schimmel ihre Absätze in den Bauch. »Das habe ich nicht nötig, mir so etwas anzuhören!«, zischte sie. »Empedokles, wir gehen.« Der Schimmel verharrte wie ein Denkmal. »Los, vorwärts!« Mit aller Kraft presste die Frau ihre Beine zusammen. Mit dem Erfolg, dass ihr Pferd rückwärts lief. Frustriert ließ sie die Zügel fallen und deutete anklagend auf Mika. »Da! Sehen Sie, wie er mich ignoriert? Sehen Sie

Beschreibung für Leser

Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Über den AutorIn

Almut Schmidt wurde am Niederrhein geboren, studierte in Münster Grundschullehramt und wechselte danach in die Verlagswelt. Sie zog nach München und wurde Lektorin, seit 2006 arbeitet sie zusätzlich als Autorin. Schon als Mädchen liebte sie Pferde und ist immer noch eine begeisterte Reiterin.